"Oberdorf spricht sich gegen Internet-Belästigung aus"
Lena Oberdorf entschied sich gegen internationale Reisen, weil sie "heimatverbunden" ist. Ihr Wechsel vom VfL Wolfsburg zum FC Bayern führte im Internet zu zahlreichen Kommentaren, die in bösartige Hassbotschaften übergingen. Jetzt wehrt sich die deutsche Nationalspielerin gegen diese Online-Attacken.
Die deutsche Nationalspielerin Lena Oberdorf nimmt die Dinge selbst in die Hand und wehrt sich gegen Hassreden im Internet. "Wenn man als Profisportler soziale Medien nutzt, muss man sich darauf einstellen. Der Respekt ist durch die Anonymität und den fehlenden persönlichen Bezug erschreckend gering", sagte Oberdorf in einem Interview mit der Wolfsburger Allgemeinen". "Ich kann viel aushalten, aber manchmal melde ich mich zu Wort, um Grenzen zu ziehen - auch zu meinem eigenen Wohlbefinden."
Nach Bekanntwerden ihres Wechsels vom VfL Wolfsburg zum FC Bayern München im Sommer sah sich Oberdorf einem erhöhten Medieninteresse ausgesetzt. Ein Grund dafür war eine Aussage, die sie als Schalke-Anhängerin vor der Euro 2022 machte: "Ich kann mir nicht vorstellen, zu Bayern zu gehen."
"Als kleiner Stubenhocker"
"Wenn ich Kommentare wie 'Du benimmst dich wie ein Feigling' oder etwas Vergleichbares auf Instagram lese, finde ich das albern, aber dann denke ich auch: Vielleicht würde ich das auch so sehen, wenn ich mich nicht kennen würde", führte Oberdorf nun aus. "Jeder hat seine eigene Meinung, und die muss man akzeptieren. Aber wenn ich Dinge lese wie 'Ich hoffe, du wirst verletzt' oder gar 'Ich hoffe, du stirbst', dann geht das zu weit. Wir sind immer noch Menschen, auch wenn wir in der Öffentlichkeit stehen."
In einem aktuellen Interview äußerte sich Oberdorf erstmals zu ihrer umstrittenen Entscheidung, Wolfsburg in Richtung des Dauerrivalen aus München zu verlassen. "Die erste Saisonhälfte hatte mir das Gefühl gegeben, dass ich einen Wechsel des Umfelds brauche. Ich war ein bisschen in einem Trott gefangen: Fußball, Fußball, Fußball", erklärte die Vize-Europameisterin von 2022. "Da habe ich meinen Vater angerufen und gesagt: 'Papa, ich glaube, ich brauche einen Tapetenwechsel.'" Begeistert vom städtischen Leben, wünschte sie sich eine größere Metropole, nachdem sie zuvor nur in kleineren Gemeinden gelebt hatte: "Als kleine Stubenhockerin wollte ich nicht weg aus Deutschland."
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Quelle: www.ntv.de