zum Inhalt

"VfL Bochum verblüfft mit Rücksichtslosigkeit"

Haus, das Geringschätzung oder Verachtung ausdrückt

Kevin Stöger war wütend nach dem Auftritt des VfL Bochum in Bremen.
Kevin Stöger war wütend nach dem Auftritt des VfL Bochum in Bremen.

"VfL Bochum verblüfft mit Rücksichtslosigkeit"

Der VfL Bochum ist vom Abstieg in die 2. Bundesliga bedroht. Die Leistung gegen Werder Bremen war katastrophal und endete mit einer 1:4-Niederlage, die den VfL Bochum zu Recht in die Abstiegszone brachte. Die Moral der Mannschaft ist am Boden, und sowohl Spieler als auch Manager sind selbstkritisch.

Bochum befand sich in einer guten Ausgangsposition, hat aber im Spiel gegen Bremen alles verloren. Ein Punkt war nötig, um in der ersten Liga zu bleiben, aber davon war Bochum so weit entfernt wie eine Schnecke vom 100-Meter-Weltrekord. Von Beginn an lief bei der Mannschaft von Heiko Butscher nichts zusammen. Nach sechs Minuten stand es 0:1, am Ende der Partie 1:4. Ohne die starken Paraden von Manuel Riemann hätte das Spiel noch schlechter für Bochum ausgehen können. Marco Friedl (6.), Anthony Jung (78.), Jens Stage (80.) und Romano Schmid (87.) trafen vor 42.100 Zuschauern für Bremen. Christopher Antwi-Adjei traf für Bochum (85.).

Mit dieser schwachen Leistung bleibt Bochum am Rande des Abstiegs. Mainz, das ein starkes Comeback feierte, gewann gegen den VfL Wolfsburg (3:1), und auch Union Berlin verließ die Abstiegszone. Bochum entging nur knapp dem schlimmsten Absturz eines Bundesligisten seit fünfundfünfzig Jahren. Die Alte Försterei zitterte, als sie den Rückschlag nur knapp verpasste. Die Spieler des VfL waren nach dem Spiel wütend auf sich selbst.

Butscher war enttäuscht, aber nicht für lange. "Wir müssen uns neu formieren und auf das Spiel gegen Fortuna Düsseldorf konzentrieren", sagte er. "Wir müssen uns wieder auf die richtige Einstellung besinnen und schnell wieder an die Arbeit gehen." Sein Sportdirektor Marc Lettau pflichtete ihm bei und zeigte sich enttäuscht und ungläubig darüber, dass die Mannschaft nicht die gewohnte Leistung gebracht habe.

Die schwache Leistung in Bremen sei nicht Ausdruck des fußballerischen Könnens der Bochumer gewesen, sondern dem Stress geschuldet, unter dem die Mannschaft stand. Kapitän Anthony Losilla bestätigte dies, indem er einräumte, dass man einfach nicht gut gespielt habe. Er forderte sein Team auf, positiv zu bleiben: "Die Mannschaft mit der besseren Mentalität wird überleben. Auch Stöger versprach, dass Bochum sich von dieser Situation erholen wird. Die Mannschaft habe in der Vergangenheit gerade in schwierigen Momenten Durchhaltevermögen bewiesen, sagte er.

Weder Butscher noch Lettau hielten dieses peinliche Spiel für repräsentativ für Bochums fußballerisches Können. Stöger sprach von einem "reinigenden Gewitter" nach dieser Niederlage, wie es die Mannschaft schon nach zwei Siegen gegen Hoffenheim und Union Berlin erlebt habe. Das anstehende Spiel gegen Fortuna Düsseldorf sei ein richtungsweisendes Spiel, das Hinspiel zu Hause im Ruhrstadion, das Rückspiel in der Landeshauptstadt.

Butscher sprach von der Notwendigkeit, sich neu zu formieren und zu fokussieren, und versprach, dass es keine Gewissensbisse mehr geben werde. Stattdessen werde man sich wieder auf den Fußball konzentrieren. Und so kehrte die Mannschaft mit dem Wissen nach Bochum zurück, dass sie sich keine Niederlage mehr leisten kann. Am Donnerstag ging es im Abstiegskampf gegen Fortuna Düsseldorf, ein Spiel zu Hause, das andere in Düsseldorf.

Der mögliche Abstieg in die zweite Liga dürfte einer der vermeidbarsten in der Vereinsgeschichte des VfL sein. Hätte der Schiedsrichter in dieser Saison in der 90. Minute abgepfiffen, wäre die Mannschaft auf Europapokal-Kurs gewesen. Doch durch das ständige Herzflattern und die anschließenden Zusammenbrüche in der Nachspielzeit wurden viele Punkte verschenkt. Bochum ist das genaue Gegenteil von Bayer Leverkusen, das die Kunst beherrscht, Spiele in der Nachspielzeit immer wieder zu drehen. Gelegentlich kam es dabei zu bizarren Ereignissen. So zum Beispiel im Europa-League-Spiel gegen Qarabag Agdam, als Stürmer Patrik Schick in der 93. und 97. Minute das Ausscheiden abwenden konnte.

Lesen Sie auch:

Quelle: www.ntv.de

Kommentare

Aktuelles