Sportlegende Alex Zanardi nach schrecklichem Handbike-Sturz in Italien im künstlichen Koma
Der 53-jährige Zanardi, dem nach einem Rennsportunfall vor fast 20 Jahren beide Beine amputiert werden mussten, verlor am Freitag beim Staffelrennen "Obiettivo tricolore" in der italienischen Toskana die Kontrolle über seine Handbike-Maschine.
Mehreren Berichten zufolge überquerte er die weiße Linie und geriet in die Spur eines entgegenkommenden Lastwagens, der ihm nicht mehr ausweichen konnte.
Nach dem Unfall wurde der Italiener mit dem Flugzeug in das Krankenhaus Santa Maria alle Scotte in Siena geflogen, wo er in einer dreistündigen neurologischen Notoperation seine Kopfverletzungen im Gesicht behandeln ließ.
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Das Krankenhaus veröffentlichte am Sonntag ein aktualisiertes medizinisches Bulletin, in dem es heißt, dass Zanardis Zustand weiterhin "ernst", aber stabil sei.
"Der derzeitige Zustand der allgemeinen Stabilität erlaubt es immer noch nicht, die Möglichkeit von Zwischenfällen auszuschließen", heißt es weiter.
Zanardis Notlage war in den Schlagzeilen aller großen italienischen Sportzeitungen zu lesen, als sich die Nachricht von der Schwere seines Unfalls verbreitete.
"Nein Alex, nein!" schrieb Corrierre dello Sport, während der italienische Ministerpräsident Giusseppe Conte auf Twitter schrieb: "Komm schon Alex # Zanardi, gib nicht auf. Ganz Italien kämpft mit dir."
Zanardi fuhr in der Formel 1 für Jordan, Minardi und Lotus, bevor er erfolgreich zur CART in den USA wechselte, wo er 1997 und 1998 Meister wurde.
1999 kehrte er für eine Saison mit Williams in die Formel 1 zurück, bevor er in die CART-Serie zurückkehrte.
In dieser Formel erlitt er im September 2001 auf dem Lausitzring in Deutschland den berüchtigten 320-km/h-Crash, bei dem er zwar mit dem Leben davonkam, aber beide Beine verlor.
In einem unglaublichen Akt der Entschlossenheit und des Kampfgeistes passte sich Zanardi an seine Beinprothesen an und kehrte 2003 in die europäische Tourenwagenmeisterschaft zurück, wo er für BMW fuhr.
Am bekanntesten wurde der Mann aus Bologna jedoch durch seine Heldentaten auf dem Handbike, mit denen er bei den Paralympics 2012 und 2016 sowie bei den Weltmeisterschaften mehrere Medaillen gewann.
Er trainierte für die diesjährigen Paralympics in Tokio und hoffte, seine beeindruckende Zahl an Goldmedaillen noch zu steigern, bis die Spiele verschoben wurden.
Zanardi nahm auch an aufreibenden Ironman-Triathlon-Rennen teil und stellte bei einem Rennen in Italien im vergangenen September eine neue Weltbestleistung für einen paralympischen Athleten auf. Außerdem fährt er weiterhin mit speziell angepassten BMWs bei verschiedenen Langstrecken-Motorsportveranstaltungen.
Aus der ganzen Sportwelt kamen Unterstützungsbekundungen. So schrieb der ehemalige F1-Weltmeister und Indy-Car-Legende Mario Andretti: "Ich bin so besorgt und verängstigt wegen Alex Zanardi, dass ich den Atem anhalte. Ich bin sein Fan. Ich bin sein Freund.
"Bitte tut, was ich tue, und betet, betet für diesen wunderbaren Mann", twitterte er.
"Alex ist einer der wirklich inspirierenden Menschen im Leben und wie wir alle wissen, ein Kämpfer durch und durch. Bleibt stark und Forza Alex", schrieb sein ehemaliges Williams-Team auf Twitter.
"Kämpfe so, wie du es kannst, Alex. Du bist ein sehr großer Mann, Mut", twitterte Ferrari-Star Charles Leclerc auf Italienisch.
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Quelle: edition.cnn.com