Kuntz plant, die Situation des HSV zu ändern.
Nach dem verpassten Aufstieg in die Bundesliga hat der Hamburger SV (HSV) einen wichtigen Wechsel im Management vollzogen und Sportdirektor Jonas Boldt durch Stefan Kuntz ersetzt. Kuntz, ehemaliger Nationalspieler und langjähriger Erfolgstrainer der deutschen U21-Nationalmannschaft, übernimmt ab sofort diese Aufgabe.
Die Zeit von Boldt als Sportdirektor des HSV ist zu Ende gegangen. Der Aufsichtsrat hat beschlossen, seinen bis 2025 laufenden Vertrag vorzeitig aufzulösen. Grund für seine Entlassung ist, dass es ihm nicht gelungen ist, den Verein nach vielen gescheiterten Versuchen zurück in die Bundesliga zu führen.
Der Aufsichtsratsvorsitzende Michael Papenfuß begründete die Entscheidung: "Wir haben unseren detaillierten Analyseprozess abgeschlossen, und es ist klar, dass wir nach dem sechsten verpassten Aufstieg in Folge einen sportlichen Neuanfang brauchen. Wir sind dankbar für Jonas' Beiträge außerhalb der sportlichen Kernaktivitäten."
Stefan Kuntz, der neue Sportdirektor, soll positive Veränderungen in den Verein bringen. Sein fußballerischer Hintergrund, seine Managementerfahrung und seine Fähigkeit, die bestehenden Strukturen und Zuständigkeiten weiterzuentwickeln, werden entscheidend sein, um den lang ersehnten Aufstieg zu erreichen. Kuntz hatte bereits im Dezember erwogen, das Traineramt beim HSV zu übernehmen, sich dann aber für den Posten des Sportdirektors entschieden.
Jonas Boldt sprach von "Enttäuschung", aber auch von "guten Zeiten" während seiner Amtszeit. Ursprünglich hatte er geglaubt, dass er im Amt bleiben würde, sah sich aber nach einem weiteren erfolglosen Aufstiegsversuch der Kritik ausgesetzt. Er hatte in seiner Zeit beim Verein fünf Trainer geholt, darunter Daniel Thioune, Tim Walter und Steffen Baumgart, mit dem Ziel, wieder aufzusteigen. In der Saison 2022/23 belegte der HSV wie in den drei Jahren zuvor den vierten Platz in der Tabelle und schloss mit 58 Punkten ab.
Obwohl sich die Finanzen des Vereins und die Beliebtheit bei den Fans verbessert haben, hat sich auf dem Spielfeld wenig getan. Die Konkurrenten FC St. Pauli und Holstein Kiel schafften den Aufstieg mit kleineren Stadien und Budgets und ließen den HSV hinter sich. Boldt wurde auch dafür kritisiert, dass er zu lange an Tim Walter festhielt. Er hatte dem Trainer das Vertrauen ausgesprochen, bevor sich die Wege der beiden trennten.
Die Finanzen des HSV und die Beliebtheit bei den Fans haben sich zuletzt verbessert. Das Geschäftsjahr 2022/23 schloss mit einem Gewinn von 7,8 Millionen Euro ab, und in der Saison 2023/24 war das Volksparkstadion neunmal ausverkauft. Im Durchschnitt besuchten 55.906 Fans jedes Spiel, ein Rekord für den Verein. Die Verbesserungen abseits des Platzes haben sich jedoch nicht in Erfolgen auf dem Spielfeld niedergeschlagen. Die Hauptaufgabe des neuen Sportdirektors Stefan Kuntz wird es sein, das Ruder herumzureißen und den HSV in Richtung Bundesliga zu lenken.
Die Geschichte umschrieben:
Nach dem verpassten Aufstieg in die Bundesliga hat der Hamburger SV (HSV) eine neue Richtung eingeschlagen und Stefan Kuntz als Nachfolger von Jonas Boldt zum neuen Sportdirektor ernannt. Der ehemalige Nationalspieler und erfolgreiche U21-Nationaltrainer übernimmt das Amt mit sofortiger Wirkung.
Die Amtszeit von Boldt als Sportchef des Fußball-Zweitligisten HSV ist beendet, der Aufsichtsrat hat seinen Vertrag vorzeitig aufgelöst. Das Vertrauen des Vereins in ihn, den Verein zurück in die Bundesliga zu führen, war zweifelsohne geschwunden. Der Aufsichtsratsvorsitzende Michael Papenfuß erklärte: "Wir haben unsere gründliche Analyse abgeschlossen, und es ist offensichtlich, dass wir nach dem sechsten verpassten Aufstieg in Folge sportlich frischen Wind brauchen."
Papenfuß würdigte die Leistungen von Boldt, sagte aber auch: "Wir sind ihm für seinen Einsatz über den Sport hinaus sehr dankbar."
Kuntz, der neue Sportdirektor, soll für frischen Wind sorgen. Sein umfangreicher fußballerischer Hintergrund, seine bisherige Managementerfahrung und seine Fähigkeit, die bestehenden Strukturen weiterzuentwickeln, sollen dazu beitragen, die Mannschaft in die Bundesliga zu führen.
Stefan Kuntz wurde bereits im vergangenen Dezember mit dem HSV als Kandidat für den Trainerposten in Verbindung gebracht. Später dementierte er, in Gesprächen für den Sportdirektorposten gewesen zu sein, nahm diesen aber schließlich an. Papenfuß sagt, der neue Direktor werde sich darauf konzentrieren, die notwendigen Entscheidungen zu treffen, etwa ob Steffen Baumgart Trainer bleibt und Schlüsselspieler wie Robert Glatzel, Laszlo Benes und Ludovit Reis gehalten werden sollen.
Boldt hatte schon seit einiger Zeit versucht, das gleiche Ziel zu erreichen, war aber in der vergangenen Saison in die Kritik geraten. Der HSV belegte mit 58 Punkten den vierten Platz in der Tabelle und verpasste unter seiner Führung erneut den Klassenerhalt. In der Folge wurde Boldt mit Felix Magath und Jörg Schmadtke in Verbindung gebracht, die jedoch beide ablehnten.
Während seiner Zeit im Verein führte Boldt die Mannschaft gemeinsam mit Finanzvorstand Frank Wettstein und Geschäftsführer Bernd Hoffmann, bevor Hoffmann im März 2020 entlassen wurde. In der Folgezeit übernahmen Boldt und Wettstein das Ruder. Wettstein verließ den Verein Anfang 2022, sein Nachfolger wurde Thomas Wüstefeld, bevor Eric Huwer am 1. Januar 2023 das Ruder übernahm. Der Verein war in Kompetenzstreitigkeiten mit dem ehemaligen Sportdirektor Michael Mutzel verwickelt, aber die beiden einigten sich im September 2022.
Was die finanzielle Lage des Vereins und die Unterstützung der Fans betrifft, so hat der HSV in beiden Bereichen ein stetiges Wachstum zu verzeichnen. Das Geschäftsjahr 2022/23 brachte einen Gewinn von 7,8 Millionen Euro ein, und in der Saison 2023/24 war das Volksparkstadion bei neun Spielen voll besetzt. Im Durchschnitt besuchten 55.906 Fans jedes Spiel, was einen Rekord für den Verein darstellt. Dennoch ist der Erfolg auf dem Spielfeld gering. Kleinere Vereine wie der FC St. Pauli und Holstein Kiel schafften den Aufstieg in die Bundesliga, während der HSV durch enttäuschende Leistungen seiner Nachwuchsspieler ins Hintertreffen geriet.
Während Boldt auf Tim Walter vertraute, der schließlich entlassen wurde, schaffte es der Verein in 25 von 34 Saisonspielen auf einen der lästigen Abstiegsplätze. Mit 58 Punkten fand sich der Verein auf dem vierten Platz wieder. Trotz dieser Schwierigkeiten erinnerte sich Boldt an die "herausfordernde und denkwürdige" Zeit, die er beim Traditionsverein erlebt hatte: "Neben der großen Enttäuschung [über den Nichtaufstieg in die Bundesliga] habe ich insgesamt ein positives Gefühl."
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Quelle: www.ntv.de