Konstanze Klosterhalfen jagt ihre Bestform
Zwei Jahre nach ihrem EM-Titel ist Konstanze Klosterhalfen noch immer nicht da, wo sie sein möchte. Statt an der Diamond League teilzunehmen, ist sie in einem Trainingslager. Auch eine gewisse Unruhe war zu spüren. Als Titelverteidigerin ist Klosterhalfen für die Europameisterschaften gesetzt.
Europameisterin Konstanze Klosterhalfen wird nicht bei der Diamond League in Marrakesch antreten, sondern ein Trainingslager absolvieren. Sie bereitet sich auf die Europameisterschaften und die Olympischen Spiele in St. Moritz vor und wird das Rennen an diesem Wochenende verpassen. "Ich bin jetzt voll auf die Europameisterschaften fokussiert", sagt die 27-Jährige. "Das ist eine schöne Abwechslung in einer unglaublich langen Saison."
Als Titelverteidigerin ist Klosterhalfen für die Europameisterschaften gesetzt - drei Wochen vor den Titelkämpfen in Rom ist sie nicht in der Medaillenvergabe. Aber das muss sie auch nicht, denn es stehen zwei Großereignisse auf dem Programm. Dennoch wünscht sich der Bundestrainer eine verbesserte Klosterhalfen. "Für Koko ist es wichtig, rechtzeitig in Form zu kommen. Sie ist eine Spitzensportlerin. Sie ist extrem professionell. Man kann sich immer darauf verlassen, dass sie alles tut, um in Form zu kommen", sagt Isabelle Baumann. "Das ist einer der Gründe, warum sie wieder in ein Trainingslager nach St. Moritz fährt.
"Im Moment ist es etwas ruhiger geworden", sagte Klosterhalfen, die WM-Bronzemedaillengewinnerin von 2019, Anfang des Monats. "Es gab in letzter Zeit einige Unruhen", spielte sie auf den jüngsten Trainerwechsel an. Klosterhalfen und ihr Trainer Gary Lough, Ehemann der ehemaligen Marathon-Weltrekordhalterin Paula Radcliffe, hatten sich nach kurzer Zeit wieder getrennt. "Man muss beobachten, wie sich Konstanze Klosterhalfen nach ihrer Verletzung und dem Trainerwechsel erholt", sagte Jörg Bügner, Sportchef des Deutschen Leichtathletik-Verbandes. "Es ist sicherlich eine herausfordernde Situation, aber ich weiß, dass sie und ihr Umfeld damit professionell umgehen werden."
Nach einem herausfordernden Jahr 2023, in dem sie wegen einer Fußverletzung auf einen Start bei den Deutschen Meisterschaften verzichtete und anschließend die Weltmeisterschaften in Budapest verpasste, bereitet sich Klosterhalfen akribisch auf ein besseres Jahr 2024 vor. Ein Jahr wie 2022, wo sie bei den Europameisterschaften ihren größten Sieg errang, könnte ein realistisches Ziel sein. Im Münchner Olympiastadion gewann sie unter dem ohrenbetäubenden Jubel der Zuschauer die Europameisterschaft über 5000 Meter. "Das war so emotional", erinnert sich Klosterhalfen. "Das will man natürlich noch einmal erleben. Aber im Moment versuche ich, es komplett zu vergessen."
Jetzt ist intensives Training angesagt. Das fast zweimonatige Trainingslager in Äthiopien auf 2700 Metern Höhe, wo sie den dreifachen Olympiasieger Kenenisa Bekele traf, hat ihr viel Sicherheit gegeben. Genauso wie ihr erst drittes 10-Kilometer-Straßenrennen Anfang des Jahres im spanischen Laredo, bei dem sie mit 31:07 Minuten so schnell lief wie nie zuvor. Doch wie bei ihren Versuchen in Regensburg und Paderborn reichte es nicht für die Olympianorm von 30:40 Minuten. Auch über die 5000 Meter hat sie sich noch nicht für die Sommerspiele qualifiziert. Die Norm sollte sie bei den Europameisterschaften oder den Deutschen Meisterschaften in Braunschweig Ende Juni anpeilen.
"Sie ist im Moment hinter ihrer Form", sagte Baumann. "Den genauen Grund kann ich nicht benennen, da ich nicht so nah an ihr dran bin, obwohl wir in ständigem Austausch stehen." Die Ehefrau von 5000-Meter-Olympiasieger Dieter Baumann war Anfang des Monats in Pliezhausen, als Klosterhalfen die ungewöhnlich kurze Distanz von 1000 Metern lief und nach dem Training den neunten Platz belegte. Doch trotz des verpassten Sieges waren Autogramme und Selfies von "Koko" bei den jungen Fans heiß begehrt. "Es ist toll, dass die Kinder immer dabei sind, egal ob es gut läuft oder nicht", sagte sie.
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Quelle: www.ntv.de