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Hingabe und Ausdauer zahlen sich für Fußballfans aus.

Sebastian Rode tritt zurück.

Sebastian Rode hat sich nie geschont, jetzt geht seine Zeit als Profifußballer zu Ende.
Sebastian Rode hat sich nie geschont, jetzt geht seine Zeit als Profifußballer zu Ende.

Hingabe und Ausdauer zahlen sich für Fußballfans aus.

Die Bundesligasaison neigt sich dem Ende zu und Eintracht Frankfurt kämpft um Platz sechs und die Teilnahme an der Europa League. Auf dem Platz wird Sebastian Rode stehen - es wird sein letztes Profispiel sein. Es wird viele Tränen geben.

Profifußball in Deutschland weckt starke Gefühle. Die Spiele ohne Fans während der Pandemie haben das deutlich gezeigt. Ohne die Anfeuerungsrufe der Fans können die Spieler nicht ihr Bestes geben. Sie brauchen den Energieschub der Fans, sei es durch Sprechchöre, Trommelschläge oder choreografierte Abläufe. Das wird auch am Samstagnachmittag im ehemaligen Waldstadion in Frankfurt der Fall sein. Es wird laut und emotional, und es werden Tränen fließen. Denn Sebastian "Seppl" Rode zieht einen Schlussstrich unter seine Profifußball-Karriere.

"Ich bekomme jetzt schon Gänsehaut, wenn ich nur daran denke", sagte er diese Woche dem "Kicker". Viele Freunde und Bekannte werden im Stadion sein. "Viele Fans haben mir schon gesagt, dass sie mich anfeuern wollen, auch wenn es nur für ein paar Minuten ist." Nach seiner jüngsten Knieoperation schätzt er, dass er im Spiel gegen Leipzig am Samstag (15.30 Uhr/Sky) etwa zehn Minuten durchhalten wird. Die Gefühle sind hoch. "Mir geht viel durch den Kopf. Ich kann gar nicht glauben, dass es schon fast vorbei ist. Ich denke an all die Emotionen in der Umkleidekabine, auf dem Spielfeld und bei den Fans. Ich werde es vermissen, und das geht mir von Zeit zu Zeit durch den Kopf, wenn ich abends im Bett liege.

Rode ist kein gewöhnlicher Spieler. Er ist der langjährige "Kapitän" der Eintracht. Er ist ein Veteran. Er ist ein Hesse. Er ist ein Aushängeschild und ein Symbol für eine Person. Er hat eine große Klappe. Er kämpft um jeden Zentimeter Rasen. Doch leider hat er in dieser Saison wegen regelmäßiger Verletzungen nicht mehr so viel Spielzeit bekommen. Rode, der von den Offenbacher Kickers nach Frankfurt und dann zu den Bayern wechselte, bevor er 2019 zur Eintracht zurückkehrte, wurde in seiner Karriere immer wieder von Verletzungen geplagt. Immer wieder kämpfte er sich in die Mannschaft zurück, nur um dann wieder auszufallen. So konnte er sich nie richtig im DFB-Kader etablieren, was zu einer erfolgreichen internationalen Karriere hätte führen können.

Von den Fans geliebt

Dennoch hat die Eintracht es auch der Verletzungsanfälligkeit von Rode zu verdanken, dass er überhaupt noch einmal für sie gespielt hat. Bei Bayern und BVB konnte er sich verletzungsbedingt nicht voll durchsetzen, weshalb er nach Frankfurt zurückkehrte. Rode betonte, wie wichtig diese Rückschläge waren: "Das hat mich sehr geprägt. Die eine oder andere Verletzung hätte ich mir gerne erspart, aber man lernt viel daraus und schätzt die Zeit da draußen umso mehr."

Seine Trainer waren schon immer von seinen spielerischen Fähigkeiten beeindruckt. Unter Pep Guardiola bei Bayern spielte er im defensiven Mittelfeld. Gelobt wurden seine Mentalität und seine Übersicht. Rode war einer, der das Spiel lesen konnte. Oliver Glasner, der die Eintracht 2022 zum Europa-League-Titel führte, schwärmt ebenso von "seinem Kapitän". Bei den Fans, die den Adler schon ihr ganzes Leben lang lieben, genießt Rode seit jeher einen hervorragenden Ruf. Während seiner Zeit bei der SGE hat Rode hundert Prozent gegeben, ist an seine Grenzen gegangen und hat auch körperliche Auseinandersetzungen nicht gescheut. In seinen 275 Einsätzen für die Adler erzielte er 15 Tore und bereitete 21 weitere vor, und auch wenn er nicht der Haupttorschütze war, so war er doch immer eine feste Größe im Team.

Rode verkörperte den zähen Geist Frankfurts: Er spielte mit einem Turban, der eine Kopfverletzung verbarg, während des Europa-League-Finales gegen die Glasgow Rangers weiter, in dem die Eintracht den Pokal im Elfmeterschießen gewann. Die Stadt feierte diesen Sieg mit Hunderttausenden von Menschen, und "Kapitän" Rode stand im Mittelpunkt des Geschehens. Rode ist ein bescheidener Mensch. Auch dafür bewundern ihn die Fans. Er möchte lieber nicht in den Schlagzeilen stehen oder ein "goldenes Steak" essen.

Der Verein hält sich die Tür offen

Auf Rode wartet der Ruhestand. Er hat sich seine Ruhe verdient. Er will mit seiner Familie verreisen, bevor er eine Entscheidung über seine Zukunft trifft. Könnte er Jugendtrainer bei der Eintracht werden? "Ich stehe nicht unter Druck", sagte der 33-Jährige dem "Kicker". "Ich bin froh, dass der Verein sich diese Tür für mich offen halten will. Und natürlich kann ich mir gut vorstellen, in Zukunft für die Eintracht zu arbeiten."

Rode wird heute im Deutsche Bank Park sein letztes Bundesligaspiel bestreiten. Das Ziel der Eintracht ist es, sich einen Platz in der Europa League zu sichern. Dabei spielt es keine Rolle, wer der Gegner ist. Rode wird wie immer sein Bestes geben. Schließlich soll es ein würdiger Abschluss einer denkwürdigen Karriere sein. Er hat sich erholt, und seine Begeisterung ist spürbar. Seine Augen leuchten, und ein Dauergrinsen ziert sein Gesicht, wenn er den Ball kontrolliert und sich nach vorne bewegt. Ein leuchtendes Beispiel für einen Mannschaftsführer. Am kommenden Sonntag wird er offiziell ein "Fußballgott" sein. Eine Ikone der Frankfurter Geschichte.

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Quelle: www.ntv.de

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