Die UEFA verhängt ein umfassendes Verbot von Spielunterbrechungen bei Europameisterschaften.
Fußballspieler versammeln sich gerne um die Schiedsrichter, um sich zu beschweren, aber die UEFA will dem bei der kommenden Europameisterschaft in Deutschland einen Riegel vorschieben. Schiedsrichterchef Robert Rosetti erklärt, dass nur noch die Mannschaftskapitäne das Wort ergreifen dürfen. Jeder, der anders als die Mannschaftskapitäne zu protestieren versucht, wird mit Strafen belegt.
Die UEFA will damit Unruhen nach fragwürdigen Schiedsrichterentscheidungen bei der diesjährigen Endrunde in Deutschland (14. Juni bis 14. Juli) verhindern. Die Mannschaftsführer sind die einzigen, die ihre Missbilligung gegenüber den Schiedsrichtern äußern dürfen, und bei Missachtung dieser Regel gibt es gelbe Karten.
Der italienische UEFA-Schiedsrichterchef Roberto Rosetti erklärt: "Es ist eine Herausforderung, eine Entscheidung zu erklären, wenn man von 22 Spielern angeschrien wird. Eine Erklärung ist unter diesen Umständen unmöglich, und das Spiel kann leicht außer Kontrolle geraten, was dem Ruf des Sports schadet."
Spielführer, wie der deutsche Kapitän İlkay Gündoğan, sind dafür verantwortlich, dass ihre Mannschaftskameraden sich an den Schiedsrichter halten und nicht in den persönlichen Raum eindringen. Spieler, die dem Kapitän nicht gehorchen, mit den Schiedsrichtern streiten oder sie nicht respektieren, werden verwarnt. Wenn der Kapitän der Torwart ist, sollte ein designierter Feldspieler seinen Platz als Ansprechpartner bei Kontroversen auf der anderen Seite des Spielfelds einnehmen.
Schiedsrichter sollen die Kommunikation verbessern
Außerdem wird von den Schiedsrichtern, einschließlich der deutschen Schiedsrichter Daniel Siebert und Felix Zwayer, erwartet, dass sie ihre Entscheidungen häufiger klarstellen. Die Mannschaftskapitäne werden zu einer offenen Kommunikation mit den Spielleitern angehalten, um ein respektvolles Umfeld zwischen allen Beteiligten zu fördern.
Außerdem werden die Schiedsrichter den Kapitänen und Trainern ausführliche Informationen vom Videoassistenten zur Verfügung stellen, damit sie ihre Entscheidungen besser nachvollziehen können. Um die Teams auf diese Änderungen vorzubereiten, plant die UEFA, alle 24 Mannschaften vor Beginn des Turniers mit einem Mitglied des Expertenteams und einem Turnierschiedsrichter zu schulen.
Die UEFA geht mit dieser Maßnahme mit gutem Beispiel voran. Anfang März stimmte der IFAB-Vorstand dafür, eine Testphase für die Saison einzuführen, um die Bildung von Protestgruppen, wie sie in anderen Sportarten wie Rugby üblich sind, zu verhindern.
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Quelle: www.ntv.de