Die DEB-Spieler wirken vor dem Viertelfinale "völlig unkonzentriert".
Deutschland gelingt bei der Eishockey-Weltmeisterschaft ein deutlicher Sieg über Kasachstan und sichert sich damit den Einzug ins Viertelfinale. Die Stimmung in der Mannschaft ist ausgelassen. Ihr Bundestrainer applaudiert seinen Spielern vor dem ersten Spiel: "Wir haben unsere einzigartige Identität entdeckt."
Während Geburtstagskind Lukas Reichel und seine Teamkollegen nach einer weiteren beeindruckenden Offensivleistung auf dem Eis herumalbern, stimmen die Zuschauer vor lauter Freude die beliebte Melodie "Oh, wie schön" an: Deutschland hat bei der Eishockey-Weltmeisterschaft in Tschechien das Viertelfinale erreicht. Nach zwei demütigenden Niederlagen und einem überzeugenden Sieg setzte sich das von Harold Kreis geführte Team auch gegen Kasachstan mit 8:2 (2:1, 3:0, 3:1) durch. Mit einem weiteren Sieg in den verbleibenden zwei Vorrundenspielen dürfte das Weiterkommen gesichert sein.
"Ich freue mich über ein gutes Eishockeyspiel, das auch für die Zuschauer am Spielfeldrand unterhaltsam ist", sagte Kreis bei MagentaSport und betonte, dass seine Mannschaft nach den Niederlagen gegen die USA und Schweden nun "viel lockerer" sei. "Die ganze Mannschaft hat heute gezeigt, dass wir eine bemerkenswerte Mannschaft mit Charakter sind", sagte der Ingolstädter Wojciech Stachowiak, der vier Assists beisteuerte, und richtete den Blick auf den kommenden Gegner Polen am Samstag (16.20 Uhr/MagentaSport und ProSieben): "Ich bin ziemlich zuversichtlich, dass es wieder so laufen wird wie heute."
"Einfach rausgehen und Feldhockey spielen!"
Szuber (2.), Tuomie (3.), Peterka (22.), Reichel (29./51.), Kälble (36.), Tiffels (55.) und Kastner (59.) erzielten vor 8.479 Zuschauern in Ostrau die Tore für die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB). Startschenko (8.) und Koroljow (52.) waren die Torschützen für die Nummer 15 der Welt. Nach dem Spiel gegen Polen trifft der Vizeweltmeister am Dienstag (12:20 Uhr/ProSieben und MagentaSport) auf Frankreich.
"Wir haben unsere Identität gefunden", sagte Kreis vor dem Spiel auf ProSieben, seine Botschaft an sein Team: "Einfach da rausgehen und Feldhockey spielen!" Nach einem freien Tag als Belohnung für den 8:1-Sieg gegen Lettland beobachtete der Trainer eine "gesteigerte Energie" in der Mannschaft und stellte fest, dass sie "diese Energie jetzt auf das Eis bringt."
Peterka erhellt das Feld mit einem Klassetor
Nach 62 Sekunden führte diese Energie zum Führungstreffer: Szuber traf nach einem Abpraller. Nur 82 Sekunden später ertönte erneut "Völlig losgelöst" über die Lautsprecher - Tuomie erhöhte die Führung auf 2:0. Doch als Jonas Müller einen Elfmeter zugesprochen bekam, verkürzten die Kasachen den Rückstand: Startschenko überlistete Torhüter Philipp Grubauer. Die Underdogs kamen nun besser ins Spiel und Deutschland ließ sie gewähren. "Wir haben da angefangen, wo wir aufgehört haben", sagte Kastner auf MagentaSport nach dem ersten Drittel, "dann haben wir ein bisschen nachgelassen."
Nur 71 Sekunden nach Wiederanpfiff stellte Peterka mit einer sehenswerten Einzelleistung den Vorsprung wieder her. Im direkten Gegenangriff traf Grubauer nur knapp die Latte. Auf der anderen Seite ersetzte Mambetaljew den Torhüter bereits nach 22 Minuten. Das DEB-Team ließ sich nicht beirren und schoss weiter Tore: NHL-Stürmer Reichel feierte seinen 22. Geburtstag mit seinem ersten Tor des Turniers - gefolgt von einem fantastischen Slapshot von Kai Wissmann, dessen Treffer nach Videokontrolle nicht anerkannt wurde. Doch Kälble sorgte nur wenig später für das 5:1. Im Schlussdrittel krönte Reichel seinen besonderen Tag mit seinem zweiten Tor, gefolgt von Tiffels und Kastner.
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Quelle: www.ntv.de