Bayer kann das Pokalfinale nicht mehr gewinnen.
Bayer Leverkusen ist im Finale der Europa League an Atalanta Bergamo gescheitert und bleibt damit in dieser Saison ohne Pokal. Trainer Ewald Lienen zeigte sich schockiert über das schlechte Abschneiden seiner Mannschaft und gab eine überraschende Prognose für das anstehende DFB-Pokalfinale gegen den 1. FC Kaiserslautern.
Der Traum vom Triple ist geplatzt: Bayer Leverkusen hat das Finale der Europa League gegen Atalanta Bergamo mit 0:3 (0:2) in Dublin verloren. Die bemerkenswerte Siegesserie der Leverkusener von 51 Spielen endete zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt. Die letzte Chance auf den Titel haben sie nun am Samstag, wenn sie im Berliner Olympiastadion das DFB-Pokalfinale gegen den Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern, dessen Kulttrainer Friedhelm Funkel in den Ruhestand gehen wird.
Die Rollen für dieses Endspiel sind klar verteilt. Bayer wird der Sieg zugetraut, während Kaiserslautern als chancenloser Außenseiter gilt. Das war allerdings bis Mittwochabend so. Die Werkself zeigte eine wenig beeindruckende Leistung, während Kaiserslautern mit der Entschlossenheit einer Mannschaft spielte, die gegen alle Widrigkeiten ankämpft. Das gab es zuletzt 2011, als Schalke 04 - damals ein Spitzenteam - den MSV Duisburg locker mit 5:0 besiegte.
Das Finale der Europa League hat Spuren hinterlassen und Ewald Lienen etwas verwundert. "Bayer hat gegen Kaiserslautern einfach keine Chance", sagte er ungläubig im "Der Sechzehner"-Podcast. Er hielt es nicht für nötig, das Spiel weiter zu analysieren und verwies auf die mangelnde Motivation und Konzentration einiger Spieler. "Wenn man in so einem Spiel keinen Siegeswillen hat, kann man nicht erwarten, eine Mannschaft zu schlagen, die wie Bergamo alles in die Waagschale wirft", so Lienen. Er hebt Granit Xhaka, Florian Wirtz und Exequiel Palacios für ihre Rolle beim ersten Gegentreffer hervor. Beeindruckt zeigte sich Lienen jedoch von Atalantas Siegeswillen.
"Es fehlt an Konzentration und Energie"
Er glaubt, dass die Feierlichkeiten nach dem Gewinn der Bundesliga-Meisterschaft am vergangenen Samstag der Mannschaft ihre emotionale Energie geraubt haben. Viele Spieler konnten nicht an ihre beeindruckenden Leistungen der letzten Wochen anknüpfen. "Wenn man immer an seine Grenzen geht, ist ein Leistungsabfall vorprogrammiert", erklärte Lienen. Er gab Trainer Xabi Alonso nicht die Schuld an der Niederlage der Mannschaft, da er den kognitiven Aufwand anerkannte, den es erfordert, einen Gegner zu analysieren. Aber das sei egal, wenn die Spieler nicht ihr Bestes gäben. Es ist müßig, darüber zu diskutieren, ob eine andere Startaufstellung das Ergebnis verändert hätte oder ob der Trainer anders hätte reagieren müssen. "Es gab zu viele Spieler, die nicht am richtigen Platz waren", so Lienen.
Die Trainersuche beim FC Bayern endete mit der Bekanntgabe von Vincent Kompany als neuem Cheftrainer. Der ehemalige Verteidiger des Hamburger SV spielte dort von 2006 bis 2008 und kommt vom Premier-League-Absteiger FC Burnley. Was Lienen über diese Entwicklung denkt, erfahren Sie in der neuesten Folge von "Der Sechzehner".
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Quelle: www.ntv.de