Baumgart reagiert wütend auf das Debakel des HSV.
Das Scheitern wiederholt sich: Der Hamburger SV wird auch in der nächsten Saison in der 2. Bundesliga antreten müssen. Die schwachen Norddeutschen haben gegen den SC Paderborn nicht verdient gewonnen. Nach dem Spiel zeigten die Hamburger Fans eine untypische Reaktion.
Steffen Baumgart mühte sich, die verpasste Aufstiegschance schnell zu verdrängen und freute sich schon auf die nächste Chance in der Saison 2024/25. "Ich will es nächstes Jahr schaffen. Ich bin im Moment sauer und frustriert, aber ich habe meine Pläne", sagte der Trainer des Hamburger SV nach dem entmutigenden 0:1 (0:1) beim SC Paderborn am Sky-Mikrofon. Durch diese Niederlage war schon vor dem Abschluss des 33. Spieltags klar, dass der HSV nicht mehr in das Aufstiegsrennen eingreifen kann. Auf den HSV wartet noch eine Menge Arbeit, bevor er im Sommer in seine siebte Saison in der 2.
Minuten nach der bitteren Enttäuschung stellten sich die Hamburger Spieler vor die Gästekurve und lauschten den Gesängen ihrer Fans. Keine Pfiffe oder offensichtliche Unmutsbekundungen der Anhänger - die Szenen waren einzigartig und beruhigend. Die Frustration der Profis über ihre eigene Leistung konnten sie natürlich nicht verhindern. "Wir sind sehr enttäuscht", sagte Verteidiger Miro Muheim. "Wir hatten hohe Erwartungen. Das ist extrem enttäuschend."
Von Hamburg fast nichts zu sehen
Vor 15.000 Zuschauern im ausverkauften Paderborner Stadion erzielte Koen Kostons in der siebten Minute den Siegtreffer für die Gastgeber. Hamburg spielte wie gehemmt und war im Angriff ineffektiv. "Es ist schwer zu erklären, warum es jetzt nicht geklappt hat", sagte Muheim. Paderborn begann stark und kombinierte sich immer wieder durch das Mittelfeld. Die Mannschaft von Trainer Lukas Kwasniok wurde für ihren Einsatz früh belohnt: Kostons setzte sich nach einer Flanke von Muheim durch und schoss aus spitzem Winkel unter die Latte. Der Torjäger, der vor HSV-Torwart Matheo Raab scheiterte, und Raphael Obermair hatten weitere Chancen für die Hausherren.
Hamburg hingegen brachte im Angriff kaum etwas zustande. Baumgart, der an seiner ehemaligen Wirkungsstätte endlos an der Seitenlinie entlang schritt, war mit der Leistung seiner Mannschaft sichtlich unzufrieden. Als es ihm nicht gefiel, dass Mittelfeldspieler Anssi Suhonen einen Einwurf ausführen wollte, nahm er dem 23-Jährigen den Ball aus den Händen. Für die zweite Halbzeit nahm Baumgart drei Wechsel vor.
Viel zu viele Fehler
"Wir müssen herausfinden: Welche Spieler sind in der Lage, wirklich in der Bundesliga zu bestehen und nicht nur darüber zu reden. Aber es ist ganz klar: Was brauchen wir, um in Hamburg, an diesem Ort, den Aufstieg zu schaffen?", fragte Baumgart: "Brauchen wir die besten Spieler oder brauchen wir Spieler mit anderen Eigenschaften? Das ist es, was wir diskutieren." Und das, so der 52-Jährige, "ganz offen". Beim Spiel in Paderborn sei "die Fehlerquote zu hoch" gewesen, um ein Fußballspiel zu gewinnen. Das habe aber "nichts mit der Einstellung" seiner Spieler zu tun. "Mut und Klarheit" hätten gefehlt, aber er habe "niemanden beobachtet, der stehen geblieben ist". "Ich versuche, die Jungs zu motivieren", sagte der Trainer: "Das ist auch meine Aufgabe: für die Jungs da zu sein."
Welche Spieler der HSV im nächsten Anlauf einsetzen wird und ob es weitere Veränderungen geben wird, bleibt ebenso abzuwarten wie die Zukunft von Sportdirektor Jonas Boldt. Baumgart hatte am 20. Februar sein Debüt als Nachfolger von Tim Walter gegeben, doch auch mit einem vielversprechenden Ersatzmann an der Seitenlinie sind die Aufstiegsambitionen des HSV nicht erfüllt worden. Paderborn war nicht die einzige Mannschaft, die ihr Saisonziel verfehlte. Nein, der HSV hatte eine Fülle von verletzten Spielern und war nicht konsequent genug. "Wir sind in mindestens zwei, drei Spielen gestolpert, das darf nicht passieren", stellte Baumgart schockiert fest: "Wir haben nicht die Leistung gezeigt, die nötig gewesen wäre, um in Paderborn zu gewinnen." Und um die Aussicht auf den Aufstieg am Leben zu erhalten.
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Quelle: www.ntv.de