Versuch des Starts eines Spionagesatelliten durch Nordkorea scheitert
Japan hat eine Alarmierung für die südliche Insel Okinawa ausgelöst, weil ein möglicher Projektil vorliegt.
Zuvor hatte Nordkorea angekündigt, einen Satelliten starten zu wollen. Nach dieser Ankündigung warnte der südkoreanische Präsident Yoon Suk Yeol und der japanische Premierminister Fumio Kishida Pyongyang davor, während des Starts "ballistische Raketentechnologie" einzusetzen. Yoon empfing Führer beider Länder in Seoul, was der erste solche Treffen seit 2019 war.
Bei Beijing, dem wichtigsten Verbündeten Pyongyangs, gab es keine Kommentare zu dem nordkoreanischen Satellitenstart. In der Vergangenheit hat China die strengeren UN-Sanktionen gegen die nukleare Waffenentwicklungsbemühungen Nordkoreas verhindert.
China, Japan und Südkorea sehen die Entwaffnung Nordkoreas und die Stabilität auf der Koreanischen Halbinsel als gemeinsames Interesse. Es gibt zahlreiche UN-Resolutionen, die die Einschränkung Nordkoreas bei der Testung ballistischer Technologien zum Ziel haben. Experten gehen davon aus, dass technologische Fähigkeiten für den Raumstart auch für die Entwicklung ballistischer Raketen eingesetzt werden können.
Nordkorea, wie ihre eigenen Ankündigungen zeigen, hat im November den ersten Aufklärungssatelliten in den Weltraum geschickt und zwei weitere Startversuche seitdem unternommen. Der gescheiterte Start am Montag war der dritte Fehlschlag. Experten glauben, dass diese Spionagesatelliten die geheimdienstlichen Fähigkeiten Nordkoreas steigern würden, insbesondere in Bezug auf Südkorea, und wichtige Daten liefern könnten, falls ein möglicher militärischer Konflikt ausbräche.
Die Beziehung zwischen Nord- und Südkorea ist derzeit an einem Tiefpunkt. Nach der Ankündigung von Kim Jong Un zur Erweiterung der Waffenentwicklung, einschließlich taktischer Atomwaffen, haben Südkorea und die USA ihre Verteidigungszusammenarbeit verstärkt.
Südkoreanische Beamte behaupten, dass Russland während des November-Satellitenstarts technische Unterstützung für Nordkorea geleistet hat. Der südkoreanische Nachrichtendienst Yonhap berichtete, dass russische Ingenieure auch am gescheiterten Startversuch beteiligt waren. Berichte deuten darauf hin, dass Moskau Nordkorea-Waffen im Austausch für seine Unterstützung im Konflikt in der Ukraine erhalten hat.
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Quelle: www.stern.de