Mehr als ein Viertel der Internetnutzer sind im Internet auf „Hassrede“ gestoßen
Mehr als ein Viertel der Internetnutzer in Deutschland haben auf einer Website oder in sozialen Medien einen Beitrag mit Hassrede gesehen. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, berichteten im ersten Quartal 27 % der Menschen über entsprechende Erfahrungen mit „Hate Speech“.
Dazu gehören Nachrichten oder Kommentare, die Gruppen oder Einzelpersonen feindselig oder herabwürdigend gegenüberstehen. Demnach sind rund 15,8 Millionen Internetnutzer im Alter zwischen 16 und 74 Jahren mit Hate-Speech-Beiträgen konfrontiert, unabhängig davon, ob die Beiträge als Hassrede galten und sich an sie selbst oder andere richteten.
Jüngere Internetnutzer bemerken Hassreden häufiger als ältere Internetnutzer: Mehr als ein Drittel (36 %) der 16- bis 44-Jährigen haben Hassredenbeiträge beobachtet. Jeder fünfte Mensch im Alter von 45 bis 64 Jahren hat Hassrede online erlebt, verglichen mit 14 % der 65- bis 74-Jährigen.
79 % der Internetnutzer gaben an, dass diese Angriffe auf politischen oder sozialen Ansichten beruhten. 58 Prozent beobachteten Angriffe aufgrund der ethnischen Herkunft oder rassistischer Äußerungen, 54 Prozent nahmen sie aufgrund der sexuellen Orientierung wahr. Hassreden wurden auch auf Religion oder Weltanschauung (47 %), biologisches Geschlecht (38 %) oder Behinderung (23 %) zurückgeführt. Mehrfachnennungen sind möglich.
Auch im Internet stoßen Nutzer auf Desinformationen, sogenannte „Fake News“. Fast die Hälfte (48 % oder 27,8 Millionen Menschen im Alter von 16 bis 74 Jahren) fanden Informationen, die sie für unwahr oder unzuverlässig hielten.
Die Ergebnisse stammen aus einer Umfrage zur Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) in privaten Haushalten. Für alle EU-Mitgliedstaaten gelten harmonisierte Definitionen und methodische Mindeststandards. Im ersten Quartal 2023 nutzten rund 92 % der deutschen Bevölkerung im Alter von 16 bis 74 Jahren das Internet, das entspricht 57,4 Millionen Menschen.
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Quelle: www.ntv.de