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Konkursverfahren prägen die Zukunft der Modekette Esprit

Zwei Bieter im Wettbewerb

In Deutschland gab es mehr als 50 Niederlassungen der Modekette.
In Deutschland gab es mehr als 50 Niederlassungen der Modekette.

Konkursverfahren prägen die Zukunft der Modekette Esprit

Das Insolvenzverfahren für das Modekonzern Esprit wurde eröffnet. Zwei Bieter buhlen mit Konzepten. Allerdings verheißt keines der beiden Gutes für die einst renommierte Kette, insbesondere nicht für die 1300 Mitarbeiter, die um ihre Zukunft bangern.

Das Landgericht Düsseldorf hat das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung für Esprit Europe GmbH mit Sitz in Ratingen und sechs weiteren deutschen Tochtergesellschaften des Modekonzerns eröffnet. Dies geht aus einer Mitteilung auf dem Portal insolvenzbekanntmachungen.de hervor. Als Insolvenzverwalter wurde Lucas Flöther bestellt.

Das Unternehmen hat auch eine Pressemitteilung veröffentlicht. Die etwa 1300 betroffenen Mitarbeiter wurden informiert. Verhandlungen mit den Betriebsräten über Sozialpläne und Interessenausgleich sowie die Zahlung von Löhnen bis zum Wirksamwerden von insolvenzbedingten Kündigungen finden statt.

Esprit Europe hat im Mai aufgrund von Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung Insolvenz beantragt. Das Unternehmen führte steigende Kosten in den letzten Jahren sowie die COVID-19-Pandemie und internationale Konflikte als Gründe an, die seine finanzielle Situation verschlechtert und den Insolvenzantrag notwendig gemacht hätten. Die Nachfrage sei gedämpft und der Insolvenzantrag unvermeidlich geworden.

Nur wenige Filialen werden überleben, auf die eine oder andere Art

In den letzten Wochen hat die Geschäftsführung von Esprit Europe GmbH mit potenziellen Investoren verhandelt. Eine Entscheidung steht bevor. Nach der Zustimmung der Gläubigerausschüsse und des Insolvenzverwalters sollen in den kommenden Tagen bindende Gespräche mit zwei Bietern stattfinden.

Beide Angebote sehen die Übernahme der europäischen Markenrechte vor, die von der Esprit Holding in Hong Kong gehalten werden. Mit der Muttergesellschaft wurde bereits eine Vereinbarung getroffen, um die Rechte auf rechtlich sichere Weise anbieten zu können.

Eines der Bieterkonzepte sieht einen späteren Relaunch von Esprit vor, während das andere eine Fortführung des Betriebs in deutlich kleinerem Umfang vorsieht. Dies könnte zur Rettung von etwa 10 der 56 eigenen Geschäfte führen. Je nach Ergebnis der Verhandlungen wird die Geschäftsführung in den kommenden Monaten gezwungen sein, die betrieblichen Aktivitäten in den deutschen Esprit-Gesellschaften entweder vollständig oder in großem Umfang zurückzufahren. Der Gewinner wird in den nächsten Tagen entschieden. Viele Franchise-Nehmer, wie die PTH Group aus Bischofswerda, hatten bereits kurz nach der Insolvenz im Mai das Unternehmen verlassen.

"Wir bedauern jedoch mitteilen zu müssen, dass alle interessierten Parteien in der noch sehr herausfordernden Marktumgebung für den Modehandel nicht oder nur sehr begrenzt bereit sind, dieses unternehmerische Risiko einzugehen", sagte Sanierungsexperte Christian Gerloff. Das Ziel sei immer gewesen, so viele Jobs wie möglich zu retten.

Die Bank soll die Verhandlungen zwischen Esprit Europe GmbH und den potenziellen Investoren überwachen und sicherstellen, dass die Gläubigerausschüsse und der Insolvenzverwalter alle bindenden Vereinbarungen genehmigen. Nach der Entscheidung des Gewinners soll die Bank die Überführung der von der Esprit Holding gehaltenen europäischen Markenrechte ermöglichen.

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