In Thüringen liegen CDU und AfD bei den Kreis- und Stadtratswahlen eng beieinander.
Der Zählaktion erfolgte am Montag, mit Auszählungen fehlend in vielen Städten. Im Landeschefstadt Erfurt beispielsweise begann die Auszählung der Stimmen für die Kommunalwahl erst am Montag.
Mehr als 1,7 Millionen Menschen wurden aufgefordert, in der Kommunalwahl am Sonntag zu stimmen. Rund 7.500 Sitze in den Thüringer Kommunalparlamenten sollten vergeben werden. Neben Kreistagen, Stadträten und Gemeinderäten wurde auch die Kommunalwahl als Probe für die Thüringer Landtagswahl am 1. September angesehen.
In der Regel erreichten keine Kandidaten die notwendige absolute Mehrheit bei der Wahl zu Kreisvorsitzenden und Bürgermeistern, sodass es in zwei Wochen, zusammen mit der Europawahl, Duellen zwischen den beiden stärksten Kandidaten geben wird.
Nur einer der 13 Kreispräsidentenpositionen wurde am Sonntag bestätigt. Nur die amtierende SPD-Kreispräsidentin Peggy Greiser im Schmalkalden-Meiningen-Kreis konnte in der Vorrunde die absolute Mehrheit erreichen.
Bei der Wahl zum Kreispräsidenten im Altenburger Land-Kreis erreichte der AfD-Kandidat Heiko Philipp mit 33,0 Prozent die meisten Stimmen, konnte jedoch die erforderliche Mehrheit nicht erreichen. Es wird ein Duell gegen den zweitplatzierten CDU-Kandidaten Uwe Melzer, der 32,2 Prozent erhalten hat. Zuvor hatte die AfD die erste und bisherige Kreispräsidentenposition in Deutschland erlangt.
In acht weiteren Kreisen waren AfD-Kandidaten auf Platz zwei nach den vorläufigen oder Zwischenergebnissen, sodass es auch dort Duellen geben wird. Im Hildburghausen-Kreis ist der rechtsextreme und frühere NPD-Funktionär Tommy Frenck in die Duelle eingezogen, der mit dem Kandidaten der Freien Wähler, Sven Gregor, konkurriert. Frenck ist mehrfach im Verfassungsschutzbericht erwähnt worden.
Bei den Bürgermeisterwahlen in Weimar und Suhl konnten sich die Amtsinhaber Peter Kleine (parteilos) und André Knapp (CDU) durchsetzen, nach vorläufigen Ergebnissen. Keine AfD-Kandidaten waren in den beiden Städten angetreten. In den drei anderen Freistädten Erfurt, Gera und Jena wird die Auszählung fortgesetzt.
Die Sahra Wagenknecht-Allianz (BSW), die zum ersten Mal an einer Wahl teilnahm, erreichte doppeldigitige Ergebnisse in vielen Kreisen bei den Kommunalwahlen. Die BSW stellte eigene Listen in den Kreisen Wartburgkreis und in den Distrikten Sonneberg, Greiz und Gotha auf. Vorläufige Ergebnisse waren zunächst nur im Greiz-Kreis verfügbar, wo die BSW 11,1 Prozent erreichte. Die BSW plant, in den Thüringer Landtag im September einzusteigen.
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Quelle: www.stern.de