In einer Sitzung des U-Ausschusses erörtert Benko seine Verbindung zu Kurz.
Die Verbindungen von René Benko zu Politikern sind in den Fokus eines Untersuchungsausschusses des österreichischen Parlaments geraten. Der vermögende Investor möchte jedoch so wenig wie möglich sagen, um sich nicht selbst zu belasten, da die Staatsanwaltschaft auch seine Geschäftspraktiken überwacht. Aus diesem Grund hat Benko die meisten Fragen während der Sitzung nicht beantwortet.
Ex-Milliardär René Benko wurde im Untersuchungsausschuss des Parlaments unter die Lupe genommen. Mit den Worten "Ich bitte um Verständnis, dass ich die meisten Fragen nicht beantworten werde", dämpfte er die Hoffnungen auf ein vertieftes Verständnis. Vorwürfe und Anschuldigungen gegen den Investor veranlassten ihn zu einer vorsichtigen Haltung, da jede Aussage möglicherweise rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen könnte. Während der gesamten Sitzung verwickelte Benko den Unterausschuss in langwierige Verfahrensdiskussionen und zog bei fast jeder Frage seinen Rechtsbeistand zu Rate.
Das Hauptaugenmerk des Ausschusses liegt auf der Untersuchung der angeblichen Bevorzugung gut vernetzter Tycoons durch die ÖVP, die konservative Partei des amtierenden Bundeskanzlers, und die Finanzbehörden. Der wirtschaftliche Niedergang der Signa-Gruppe, die in jüngster Zeit auch in Deutschland stark expandiert hat, steht jedoch nicht auf der offiziellen Tagesordnung des Ausschusses.
Benko räumt ein, herzliche Beziehungen zum ehemaligen Curz zu haben
Darüber hinaus wurde Benko mit Fragen zu seinen Beziehungen zum ehemaligen Bundeskanzler und ÖVP-Chef Sebastian Kurz konfrontiert. "Wenige Monate vor seiner Ernennung zum Bundeskanzler im Sommer 2017 war Kurz als Gast bei einer Großveranstaltung auf einem Signa-Grundstück am Gardasee", verriet Benko. Zudem habe Kurz nach seinem Ausscheiden aus der Politik auch auf Benkos Yacht übernachtet. Aufgrund seiner wertvollen internationalen Kontakte war Kurz auch nach seinem politischen Rückzug als Berater bei Signa tätig.
Fragen zur steuerlichen Einstufung eines Signa-Privatjets, zu Steuerschulden und zu möglichen politischen Deals im Zusammenhang mit Signas Medienbeteiligungen verweigerte Benko unter Verweis auf die umfangreichen Ermittlungen der Wirtschaftsstraf- und Korruptionsstaatsanwaltschaft. Als er sich auch weigerte, Informationen über prominente Gäste in einem von Signa gebauten Luxus-Chalet preiszugeben, kündigte der Ausschussvorsitzende an, gegen Benko ein Bußgeld von bis zu 1000 Euro zu beantragen.
Vor seiner Vernehmung schritt der rätselhafte Benko schweigend an den zahlreichen Journalisten vorbei in den Gerichtssaal. Begleitet von seinem Rechtsbeistand und Polizeibeamten in Zivil war er vom österreichischen Parlament aufgefordert worden, vor dem Ausschuss zu erscheinen, nachdem er dessen Vorladungen zunächst zweimal ignoriert hatte.
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Quelle: www.ntv.de