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Haushaltsstreit der Union geht weiter – Mutzenich will Schuldenbremse aussetzen

Die „Ampel“-Debatte über den Bundeshaushalt 2024 geht weiter, unabhängig davon, wie die Koalitionsführer Kompromisse eingehen. SPD-Fraktionschef Rolf Mutzenich bekräftigte am Donnerstag seine Forderung nach einer Aussetzung der Schuldenbremse im nächsten Jahr, doch die FDP lehnte einen solchen...

Rolf Mitzenich, Fraktionsvorsitzender der Sozialdemokratischen Fraktion.aussiedlerbote.de
Rolf Mitzenich, Fraktionsvorsitzender der Sozialdemokratischen Fraktion.aussiedlerbote.de

Haushaltsstreit der Union geht weiter – Mutzenich will Schuldenbremse aussetzen

Mützenich begründete seine Forderung nach einem Moratorium der Schuldenbremse im Jahr 2024 und stellte Milliardenhilfen für die Ukraine bereit. Dies dürfe nicht zu Lasten des sozialen Friedens in Deutschland gehen, sagte er am Donnerstag den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND). Er warnte davor, dass die Haushaltsvereinbarung zwischen den Koalitionsführern interne politische Verteilungskonflikte auslöste. „Wir sind in großer Gefahr, unsere Gesellschaft zu spalten.“

In einem Interview mit dem Deutschlandfunk am Donnerstagmorgen verteidigte Mutzenic sein Vorgehen, das den Budgetstreit innerhalb der Liga neu entfachen könnte. Der SPD-Politiker sagte, die Kosten internationaler Verpflichtungen dürfen nicht „zu Lasten der Menschen hier“ gehen. Er glaubt, dass „selbst die Fraktionsführer der größten Fraktionen in der Regierung etwas zu dieser Diskussion beitragen sollten“.

Mutzenic fügte hinzu, er sei „etwas skeptisch“, ob die Ampelpartei tatsächlich mit den Haushaltskompromissen der Koalitionsführer zufrieden sei. Diese Skepsis gegenüber dem Kompromiss sei auch darauf zurückzuführen, dass „die Beteiligten relativ schnell Zweifel geäußert haben“.

Davon sprach am Donnerstag auch Grünen-Fraktionsvorsitzende Drog: Sie warf der FDP vor, sich nachträglich von den bereits beschlossenen Haushaltsmaßnahmen zu distanzieren. Sie sagte der Zeitung der Bayerischen Mediengruppe, dass „einzelne Komponenten“ nicht aus dem Haushaltsdeal entfernt werden könnten – „dann würde das Gesamtpaket zusammenbrechen“. Sie betonte, dass alle Vorschläge mit Christian Lindner (FDP) als Finanzminister ausgehandelt worden seien.

Die Liberaldemokraten kündigten einen Boykott der Pläne zur Abschaffung von Agrardieselsubventionen und Kfz-Steuerbefreiungen an, nachdem die Koalitionsführer eine Einigung erzielt hatten.Droger wies darauf hin, dass auch die Fraktionsvorsitzenden die Vorschläge gesehen und im Gemeinsamen Ausschuss die Mitverantwortung übernommen hätten. „Es erweckt kein Vertrauen, wenn man so tut, als hätte man bei seiner Entscheidung keine Rolle gespielt.“

SPD-Chef Lars Klingber forderte die Koalition zu mehr Verantwortung auf. „Wir müssen Deutschland durch herausfordernde Zeiten und international in eine starke Position führen“, sagte er dem Spiegel. „Jeder sollte die Weihnachtsfeiertage damit verbringen, darüber nachzudenken, wie er dieser Verantwortung besser gerecht werden kann.“

Die Ampel-Union ist für die stärksten Volkswirtschaften Europas zuständig. „Ich möchte keine schrecklichen Szenen an die Wände malen, aber wir müssen uns dieser Verantwortung bewusst sein“, betonte Klingbeer. Er fuhr fort: „Mich ärgert die Art und Weise, wie manche Leute mit politischen Konflikten umgehen.“

Die EU kritisierte Mutzenichs Vorstoß, die Schuldenbremse auszusetzen. „Herr Mutzenich hat die Grenzen der vom Bundesverfassungsgericht gesetzten Schuldenbremse offensichtlich noch nicht verstanden“, sagte der stellvertretende Bundestagsfraktionsvorsitzende Matthias Middleberg (CDU) am Donnerstag dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.

Die Aussetzung der Schuldengrenze kann nur im Falle einer neuen Krise oder eines Notstands erfolgen, deren Folgen im Haushalt nicht planbar sind und den Haushalt erheblich belasten. „Der brutale Krieg in der Ukraine entwickelt sich inzwischen auch zu einer dauerhaften Herausforderung. Daher müssen die Haushaltsgesetzgeber grundsätzlich angemessene Mittel bereitstellen“, sagte Middleberg.

Passwort/Awe

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Quelle: www.stern.de

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