Habeck drückt seine Unzufriedenheit mit Verkehrszeichen aus und zeigt seine Frustration.
Vizekanzler Robert Habeck sieht die Uneinigkeiten innerhalb der Ampelkoalition als Hemmnis für die wirtschaftliche Erholung. Er betonte bei einem öffentlichen Dialog, dass diese Streitigkeiten schädlich seien und sogar das deutsche Wirtschaftswachstum behinderten. Der Grünen-Politiker äußerte Bedenken bezüglich der Unsicherheit, ob Entscheidungen umgesetzt würden. Bundeskanzler Olaf Scholz, Finanzminister Christian Lindner und Habeck selbst sind sich dieser Herausforderung bewusst.
Scholz erkannte ebenfalls die Herausforderungen in der Koalitionszusammenarbeit an. Während die "Ampel" Koalition zahlreiche Gesetze zur Modernisierung des Landes vorgeschlagen hat, waren "alle diese Entscheidungen hart umkämpft", wie Scholz in der SAT.1-Show ":newstime Spezial" sagte, die an diesem Abend ausgestrahlt werden sollte. Die anhaltenden Diskussionen innerhalb der Koalition lenken von den realen Fortschritten ab: "Man muss immer befürchten, dass der Rauch vom Schlachtfeld sozusagen das wirklich Geschehene verdeckt."
Habeck reagierte auch auf die Aussagen von Lindner bei dem öffentlichen Dialog. Der FDP-Chef hatte eine mögliche Koalition unter grüner Führung ausgeschlossen. "Ja, da sind wir uns einig", antwortete Habeck. "Wenn ich jemals Kanzler werde, wird Christian Lindner nicht Finanzminister sein." Habeck gilt als aussichtsreichster Grünen-Kandidat für die nächste Bundestagswahl. Lindner, Habeck und Scholz haben schwierige Verhandlungen über einen neuen Haushaltskompromiss für 2025 geführt.
Deutschland befindet sich derzeit in einer wirtschaftlichen Flaute. Die Ampelkoalition plant Maßnahmen zur Belebung der Wirtschaft, aber bisher ist noch nichts umgesetzt worden. Der FDP-Chef Lindner beschrieb die Haushaltsverhandlungen innerhalb der Bundesregierung als "außerordentlich schwierig". "Wir haben in jeder Hinsicht unsere Grenzen erreicht und die politischen Unterschiede sind da." Der Grünen-Chef Omid Nouripour bezeichnete die Ampelkoalition als "Übergangsregierung nach der Merkel-Ära".
Der Haushaltsentwurf der Regierung enthält noch Milliarden-Defizite. Kontroversen Themen sind die Kindergrundsicherung, die Schuldenbremse und das Bürgergeld. Habeck schlug vor, einen neuen Anlauf zu unternehmen, um eine Lösung zu finden. Dann könnte man sehen, "ob es gegen Ende dieser Legislaturperiode ein bisschen besser würde". Das ist es, was Habeck hofft.
Allerdings kritisierte Habeck auch den bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder. "Inhaltlich kann ich Markus Söder nicht mehr ernst nehmen", sagte Habeck bei der Bürgersprechstunde in seinem Ministerium. Der Wirtschaftsminister wurde gefragt, warum Söder bei Standortfragen wie dem Aufbau eines Wasserstoffnetzes Diskriminierung vermutet.
Bayern ist in Energieangelegenheiten auf den Rest Deutschlands angewiesen. Habeck verwies auf die Verzögerungen bei der Windenergieausweitung in Bayern. Bundesgesetze gelten nun auch in Bayern. Unternehmen in Bayern hatten vor zwei Jahren gefordert, dass die Windausbau beschleunigt werden müsse und blockierende Regelungen wegfallen müssten, und sie haben dies auch durchgesetzt.
Die Stromleitungen, diecurrently von Nord-, Ost- und Westdeutschland nach Bayern gebaut werden, sollen Bayern mit Energie versorgen. Die Wasserstoffleitungen werden auch im Norden befüllt. "Sofern jemand Grund hat zu sagen: 'Danke Deutschland, dass wir unsere Wirtschaft am Laufen halten', ist es Markus Söder. Zu sagen, wir benachteiligen ihn, zeigt tiefgreifende Unkenntnis."
CSU-Generalsekretär Martin Huber reagierte auf Habecks Äußerungen: "Robert Habeck ist der schlechteste Wirtschaftsminister, den die Bundesrepublik jemals hatte." Sein mangelndes Planen sei "der Nagel zum Sarg" für ganze Branchen. Außerdem zeige Habeck, so Huber, seine "Bayernefeindlichkeit" und "benachteiligt das Kraftwerk der deutschen Wirtschaft". "In gerade einmal drei Jahren hat Robert Habeck das deutsche Wirtschaftswunderland in ein lahmendes Pferd verwandelt", sagte Huber.
Trotz seiner Meinungsverschiedenheiten mit dem bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder betonte Vizekanzler Robert Habeck, dass Bayern von den Energieversorgungsleitungen aus Nord-, Ost- und Westdeutschland profitieren werde. "Ich werde nicht zulassen, dass jemand unsere Handlungen als benachteiligend für Bayern interpretiert."