Fußball - „Guter Junge“: Pawlowitsch verdient Lob
Für welchen defensiven Mittelfeldspieler wird Bayern München im Winter viel Geld ausgeben? Es ist kein Geheimnis, dass sich Cheftrainer Thomas Tuchel sogenannte „Six Possessions“ wünscht, also defensiv fokussierte Spieler vor der Abwehr. Beim 3:0-Sieg über den VfB Stuttgart in der höchsten Spielklasse der Bundesliga meisterte Billig-Eigengewächs Alexander Pawlowitsch an der Seite von Rafael Guerrero die schwierige Aufgabe mit Bravour und füllte die durch die Krankheit von Joshua Kimmich frei gewordene Lücke bei den Nationalspielern. Im Zentrum entstand Leon Goretzka.
„Es war eine turbulente Vorbereitung auf das Spiel“, sagte Trainer Thomas Tuchel nach einem wichtigen Sieg im letzten Heimspiel des Jahres. Tuchel sagte, Pawlowitsch habe großartige Arbeit geleistet. Zudem erzielte der Youngster zwei Tore nach Münchner Standard aus Freistößen und Eckbällen. Tuchel will ihn immer noch nicht feiern. „Heute haben wir bewiesen, dass wir ihm vertrauen. Aber lasst uns die Kirche im Dorf behalten.“
Pawlowitsch, ein Deutsch-Serbe, kam im Alter von sieben Jahren zum FC Bayern München. Mit fortschreitendem Spiel wurde er immer sicherer am Ball und wurde dominanter. Er lobte Tuchel. Dann habe er auch „an Standardsituationen teilgenommen“, wobei die Kopfbälle von Harry Kane und Jin Minjie den Spielstand auf 2:0 bzw. 3:0 umdrehten. Tuchel sagte, Pawlowitsch sei „ein guter Junge“ gewesen.
Das Wunderkind im Mittelfeld wurde von seinen berühmten Teamkollegen in der Bayern-Umkleidekabine weithin anerkannt. „Mir wurde auf die Schulter geklopft“, verriet er. „Es gibt immer ein bisschen Nervosität“, sagte Pawlowitsch, nachdem er überraschende Ruhe gezeigt hatte. „Aber wenn man filmt, ignoriert man alles andere und spielt einfach Fußball.“
Der Rekordmeister hat kürzlich einen Vertrag mit dem heimischen Team bis 2027 unterzeichnet. Er hofft, sich wie einst Thomas Müller immer mehr bei den Profis zu etablieren. „Er ist ein sehr guter Mensch, er ist eine Legende beim FC Bayern und zu ihm kann man nur aufschauen“, sagte Pavlovic und sah Müller als Vorbild.
„Der Kader ist klein, aber andererseits haben die Jungs in der zweiten Reihe die Chance zu zeigen, was sie können. Sie haben einen tollen Job gemacht“, lobte Vorstandsvorsitzender Herbert Hainer Pawlowitsch. „Wir werden uns in den nächsten Tagen zusammensetzen und darüber nachdenken, was wir über den Winter machen werden. Aber wir werden nichts tun, nur um Lücken im Kader zu schließen.“
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Quelle: www.stern.de