Globale Bedrohungen gefährden die Mangrovenwälder
Ein großer Teil der Mangrovenwälder auf der ganzen Welt befindet sich in einem beklagenswerten Zustand. Einer Analyse der Weltnaturschutzunion zufolge ist einer von fünf Wäldern vom völligen Verschwinden bedroht. Der alarmierendste Aspekt ist, dass der Mensch der Hauptverursacher dieser Schäden ist. Seltsamerweise sind wir immer noch stark auf diese Wälder angewiesen.
Anlässlich des Welttages der biologischen Vielfalt hat die Weltnaturschutzunion (IUCN) eine bedauerliche Nachricht verkündet: Jüngste Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass fast die Hälfte aller Mangrovenwälder auf der Erde als gefährdet" eingestuft ist. In bestimmten Gebieten ist die Situation sogar noch schlimmer. Der potenzielle Verlust der Mangrovenwälder könnte weltweit zu einer Katastrophe für die Natur und die Menschen führen, heißt es in dem Bericht.
Die IUCN gibt an, dass etwa 15 % der weltweiten Küsten mit Mangroven bewachsen sind, was einer Fläche von etwa 150 000 Quadratkilometern entspricht. Diese Wälder wachsen typischerweise an den Küsten tropischer und subtropischer Regionen. Was Mangroven von den meisten anderen Pflanzen unterscheidet, ist ihre Fähigkeit, in salzig-süßem Wasser zu gedeihen, das oft als Brackwasser bezeichnet wird - eine Mischung aus Meer- und Süßwasser. Die Wurzeln dieser Bäume und Sträucher dienen vielen Fischarten als Lebensraum. Sie bieten als natürliche Barrieren Schutz vor Überschwemmungen und Stürmen, tragen dazu bei, große Mengen Kohlendioxid zu speichern, und spielen eine entscheidende Rolle für den Lebensunterhalt der Fischer.
Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass sich 50 % der Mangrovenlebensräume in einem beklagenswerten Zustand befinden, da sie von der IUCN als "gefährdet", "stark gefährdet" oder "bedroht" eingestuft wurden. Das bedeutet, dass 20 % aller Mangrovenwälder "stark gefährdet" oder "gefährdet" sind. Die Generaldirektorin der Weltnaturschutzunion, Grethel Aguilar, drängte daraufhin auf die Durchführung "kollektiver Schutzmaßnahmen für Mangroven".
Abholzung, Verschmutzung und Dämme
Diese wertvollen Küstenökosysteme sind vor allem durch die Folgen des Klimawandels, Abholzung, Wasserverschmutzung und den Bau von Staudämmen bedroht. Der Klimawandel stellt für ein Drittel der untersuchten Mangrovenökosysteme aufgrund des steigenden Meeresspiegels ein erhebliches Risiko dar. Die IUCN geht davon aus, dass innerhalb von 50 Jahren 25 % der weltweiten Mangroven unter Wasser stehen werden. Zu den am stärksten gefährdeten Regionen gehören der Nordwestatlantik, der nördliche Indische Ozean, das Rote Meer, das Südchinesische Meer und der Golf von Aden.
Die IUCN hat den Zustand der Mangrovenwälder in 36 Regionen weltweit erstmals anhand der Kriterien ihrer Roten Liste bewertet. Diese umfassende Studie zeigt den prekären Zustand dieser wichtigen Ökosysteme.
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Quelle: www.ntv.de