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Ermittlungen führen zu einem Haftbefehl gegen Lars Windhorst

Ehemaliger Hertha-Besitzer äußert sich abweichend.

Windhorst vor einer Anhörung in Schleswig-Holstein über die Situation seiner angeschlagenen...
Windhorst vor einer Anhörung in Schleswig-Holstein über die Situation seiner angeschlagenen Werften.

Ermittlungen führen zu einem Haftbefehl gegen Lars Windhorst

Lars Windhorst, ein früherer Investor des Hertha BSC, befindet sich erneut in rechtlichen Schwierigkeiten. Diese Mal handelt es sich um ein Insolvenzverfahren in Hannover. Windhorst hat sich nicht für einen Gerichtstermin erschienen, wodurch ein Haftbefehl ausgestellt wurde. Trotzdem plant er, an einer Veranstaltung morgen in Schleswig-Holstein teilzunehmen.

Das Insolvenzgericht in Hannover hat einen Haftbefehl gegen Lars Windhorst ausgestellt. Ein Sprecher des Landgerichts in Hannover bestätigte die Nachricht. Windhorst wird vorgeworfen, sich nicht während eines Insolvenzverfahrens für eine Tochtergesellschaft seiner Holdinggesellschaft verantwortlich gemacht zu haben. Nach Angaben des Gerichts ist Windhorst, der als tatsächlicher Geschäftsführer der Firma gilt, am 22. April nicht zu einem Gerichtstermin erschienen, ohne gültigen Grund. Der Haftbefehl wurde am 23. Mai veröffentlicht. Windhorst hat sich dagegen beschwert.

Das Verfahren um Windhorst dreht sich um das Ihme Center, ein Mehrzweckgebäude in Hannover, das aus Wohn-, Büro- und Einzelhandelsräumen besteht. Windhorst übernahm Teile des verfallenen Gebäudes im Jahr 2019. Nach einem geplanten Umbau wollte Windhorst seinen Anteil am Zentrum verkaufen. Allerdings hat sein Holdingunternehmen im Sommer die Zahlungen eingestellt. Die anderen Anteilseigner haben daraufhin Insolvenz angemeldet.

Windhorst soll Informationen über die Struktur der betroffenen Unternehmen vorlegen und Rechnungen vorlegen, die er bezahlt haben soll. Er muss auch Schlüssel zurückgeben, die noch in seinem Besitz sind. Ein Sprecher für Windhorsts Tennor Group bestätigte, dass ein Berufungsantrag gegen den Haftbefehl eingereicht wurde. Der Sprecher bezeichnete den Haftbefehl als "Pressewerkzeug" des Gerichts, das darauf abzielt, Windhorst zu zwingen, mitzuwirken. Windhorst leugnet die Vorwürfe und behauptet, seine Teilnahmeverpflichtungen erfüllt zu haben. Es sollen Gespräche zwischen dem Gericht und dem Insolvenzverwalter über diese Frage stattfinden.

Turbulente Vergangenheit in Schleswig-Holstein

Windhorsts Karriere ist von Skandalen und Insolvenzen geprägt, und auch sein Einstieg in die Welt des Sportinvestments ist nicht ausgenommen. Sein glänzender Aufstieg begann mit der Bezeichnung als "Wunderkind" und der Begleitung von Helmut Kohl auf Auslandsreisen. Sein Engagement für den Hertha BSC führte zu einem lang andauernden Streit mit dem Teammanagement und verursachte erhebliche finanzielle Verluste. Zwei Jahre lang hat Windhorst seine Hertha-Aktien verkauft.

Aktuell gibt es weitere Vorwürfe aus Schleswig-Holstein, wo Windhorst drei Jahre zuvor die Mehrheitsbeteiligung an der FSG, einer von seinem Tennor Holding hauptsächlich gehaltenen Firma, übernommen hat. Das Nobiskrug-Werftunternehmen, ein Hersteller von Luxusyachten, wurde übernommen. Das Unternehmen leidet noch an finanziellen Schwierigkeiten. Windhorst hat auch versprochene Aufträge nicht erfüllt. Nach Berichten haben Mitarbeiter in einigen Fällen nicht ihre Gehälter erhalten.

Der Ministerpräsident von Schleswig-Holstein, Daniel Günther, kritisierte Windhorst wegen seiner unerfüllten Versprechen. "In Schleswig-Holstein interessiert man sich für die Einhaltung von Versprechen. Es ist an der Zeit, dass Herr Windhorst etwas unternimmt," sagte Günther. Trotz des Haftbefehls hat Windhorst versprochen, an einer Veranstaltung an der Werft am Mittwoch teilzunehmen.

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