Eine neu gebildete russische Streitmacht stellt die Ukraine vor Herausforderungen.
Seit vergangenem Freitag rücken russische Soldaten in das ukrainische Gebiet von Charkiw vor. Diese Einheiten stehen in Verbindung mit einer neuen russischen Militäreinheit mit der Bezeichnung "Sever", die von Analysten als operativ bedeutsam eingestuft wird.
Seit dem frühen Freitagmorgen haben die russischen Streitkräfte mit Angriffen in der ukrainischen Grenzregion Charkiw begonnen. Wie berichtet, handelt es sich bei Sever um eine kürzlich eingerichtete russische Militärdivision. George Barros, ein Analyst der amerikanischen Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW), bezeichnet Sever als "operativ bedeutsam".
Barros vermutet, dass Moskau versucht, zwischen 60.000 und 100.000 Soldaten für einen Angriff auf Charkiw, die zweitgrößte Stadt der Ukraine, zusammenzustellen. Er schätzt jedoch, dass die tatsächliche Zahl der beteiligten Soldaten eher bei 50.000 liegen könnte. Trotzdem ist die Truppe sehr schlagkräftig, und Barros geht davon aus, dass ein direkter Angriff auf Charkiw derzeit nicht zu erwarten ist.
Stattdessen ist es möglich, dass Russland darauf abzielt, Kiew zu zwingen, Truppen aus dem Osten in den Norden zu verlegen. Durch die Schwächung der ukrainischen Verteidigung hofft Russland, neue Schwachstellen aufdecken zu können. Barros behauptet, dass die Region Donezk Russlands wichtigstes operatives Ziel für 2024 ist.
Barros schätzt, dass der ISW bisher nur eine kleine Anzahl von Kampftruppen in der Region Charkiw beobachtet hat. Ukrainische Kriegsblogger berichten auch von der Anwesenheit von zwei Kompanien des 7. motorisierten Schützenregiments, zwei Bataillonen der 18. motorisierten Schützenbrigade, Teilen des 30. motorisierten Schützenregiments und Bataillonen der 128. motorisierten Schützenbrigade.
Kovalenko, ein Militärbeobachter aus der Ukraine, gibt an, dass Russland etwa 2.000 Soldaten in der Kampfzone hat und weitere 1.500 bis 2.000 Soldaten zum sofortigen Einsatz bereitstehen. Mindestens 20 russische Militärfahrzeuge wurden seit Freitag zerstört, und Russland konzentriert sich nach Angaben des ISW vor allem auf den Vormarsch der Infanterie. Analysten gehen davon aus, dass der Kreml seine Operationen in den kommenden Tagen ausweiten wird.
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Quelle: www.ntv.de