zum Inhalt

Die Hamas zettelt ein spannungsgeladenes Tauziehen mit den israelischen Streitkräften an.

In Jabalia bricht erneut ein Konflikt aus.

Bei der letzten israelischen Operation in Jabalia wurden bereits viele Gebäude zerstört, und nun...
Bei der letzten israelischen Operation in Jabalia wurden bereits viele Gebäude zerstört, und nun drohen weitere Kämpfe.

Die Hamas zettelt ein spannungsgeladenes Tauziehen mit den israelischen Streitkräften an.

Israels oberster Militärbeamter beklagt den anhaltenden Kampf gegen die Hamas, da die Terrorgruppe ihre Infrastruktur in Gebieten, die bereits im Visier der israelischen Streitkräfte stehen, weiter ausbaut. Die Armee hat ihre Operationen im Norden verstärkt und ist weiter in die von Flüchtlingen überfüllte Stadt Rafah vorgedrungen.

Am Wochenende führte Israel neue Angriffe auf das Flüchtlingslager Jabalia im nördlichen Gazastreifen durch, wo es bereits zuvor stationiert war. Sowohl das israelische Militär als auch die Hamas meldeten schwere Zusammenstöße in diesem Gebiet. Der Armee lagen Informationen vor, wonach die Hamas versuchte, ihre zerstörte Infrastruktur wieder aufzubauen, woraufhin die Zivilbevölkerung in der Region zur Evakuierung aufgerufen wurde.

Die palästinensische Hilfsorganisation UNRWA äußerte sich besorgt über die Evakuierungsbefehle in Rafah und Jabalia. Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz warnte Israel vor einer möglichen Offensive in Rafah und nannte sie "unverantwortlich".

Unterdessen kam es in Israel zu wütenden Protesten gegen Premierminister Benjamin Netanjahu, und Angehörige von Geiseln forderten ein würdiges Begräbnis für ihre Angehörigen. Am 7. Oktober töteten die Hamas und andere Terrorgruppen 1200 Israelis und nahmen 250 Geiseln im Gaza-Streifen gefangen. Man ging davon aus, dass sich etwa 132 der Geiseln noch im Küstengebiet aufhielten, aber möglicherweise sind viele von ihnen inzwischen umgekommen.

Das Massaker markierte den Beginn des Gaza-Krieges. Am Samstag forderte Israel die Bevölkerung von Rafah im südlichen Gazastreifen an der Grenze zu Ägypten auf, bestimmte Gebiete im Osten und im Zentrum der Stadt zu verlassen. Die Armee begann Anfang der Woche mit der Stationierung von Bodentruppen, zunächst in den östlichen Außenbezirken von Rafah. Seitdem wurden nach Angaben des israelischen Militärsprechers Daniel Hagari "Dutzende von Terroristen ausgeschaltet", unterirdische Tunnel ausgehoben und große Mengen an Waffen beschlagnahmt.

Die USA boten Israel nachrichtendienstliche Unterstützung an, um Hamas-Führer und ihre unterirdischen Tunnel ausfindig zu machen, wenn es im Gegenzug nicht weiter nach Rafah vordringt. Die israelische Armee ist bestrebt, die letzten Hamas-Bataillone und die Schmuggeltunnel entlang der ägyptischen Grenze zu zerstören.

Der israelische Generalstabschef Herzi Halevi äußerte bei Gesprächen mit Netanjahu seine Frustration darüber, dass das Fehlen einer politischen Strategie nach dem Krieg das Militär dazu zwingt, an Orten wie Jabalia, an denen es zuvor einen Sieg errungen und sich zurückgezogen hatte, immer wieder in Kampfhandlungen einzugreifen. "Solange es keinen diplomatischen Prozess zur Schaffung eines nicht von der Hamas kontrollierten Regierungsorgans im Gazastreifen gibt, sind wir gezwungen, weitere Kampagnen zur Zerstörung der Infrastruktur der Hamas durchzuführen", sagte Halevi. Er beschrieb die Situation als "Sisyphusarbeit".

Netanjahu erörterte die Zukunft des Gazastreifens in einer US-Nachrichtensendung und erklärte, dass es im Falle eines Sturzes der Hamas "wahrscheinlich eine Art Zivilverwaltung geben würde, möglicherweise mit Hilfe der Vereinigten Arabischen Emirate, Saudi-Arabiens und anderer Länder", die an Stabilität und Frieden interessiert seien. Der emiratische Außenminister Abdullah bin Sajid stellte jedoch am Samstag klar, dass sich die VAE nicht an einer möglichen Zivilverwaltung mit anderen Ländern beteiligen würden, da sie befürchten, dass dies die Präsenz Israels im Gazastreifen unterstützen würde. Netanjahu hat nicht die Befugnis, ein solches Projekt zu initiieren.

Bild

UNRWA-Antwort

Das Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästinaflüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) zeigte sich "äußerst besorgt" über die Evakuierungsaufrufe in Rafah und Jabalia. Das Hilfswerk erkennt zwar die Notwendigkeit an, seine Mitarbeiter und Einrichtungen zu schützen, ist aber gleichzeitig besorgt über die Sicherheit der Zivilbevölkerung und mögliche Schäden an den Einrichtungen.

Um diesen Bedenken Rechnung zu tragen, erwägt das UNRWA, einige Mitarbeiter und ihre Familien in sicherere Gebiete innerhalb des Gazastreifens zu verlegen. Viele Mitarbeiter haben sich jedoch dafür entschieden, in der Nähe ihrer Unterkünfte zu bleiben, um den ständigen Zugang zu ihren Häusern und wichtigen Dienstleistungen zu gewährleisten.

Bild

Reaktion der Hamas

Die Hamas verurteilte die Evakuierungsbefehle und bezeichnete sie als "illegal und inakzeptabel". Nach Ansicht der Gruppe würden die Anordnungen zu einer "Massenvertreibung" führen und gegen internationales Recht verstoßen. Sollte die Evakuierung durchgeführt werden, könnten Hunderttausende vertrieben und die Versorgung von Zehntausenden von Palästinensern unterbrochen werden.

Die Hamas kritisierte auch die Verzögerung, mit der Israel internationalen humanitären Organisationen Zugang zum Gazastreifen gewährt, um die Bedürfnisse der Bevölkerung zu beurteilen.

Bild

Reaktion der israelischen Regierung

Die israelische Regierung verteidigte die Entscheidung zur Evakuierung von Rafah und Jabalia mit dem Ziel, einen militärischen Konflikt zu verhindern und die Zivilbevölkerung zu schützen. Sie betonte, dass die Evakuierungsanordnungen lange im Voraus geplant worden seien, so dass internationalen humanitären Organisationen genügend Zeit zur Verfügung gestanden habe, um den Umsiedlungsprozess zu unterstützen.

Das israelische Militär bekräftigte zudem sein Engagement für den Schutz der Zivilbevölkerung und verwies auf die Bemühungen, terroristische Infrastrukturen zu zerstören und gegen mögliche Bedrohungen vorzugehen. Die Regierung warnte, dass ihre Streitkräfte reagieren würden, wenn sie während der Evakuierung von Militanten angegriffen würden.

Bild

US und internationale Reaktion

Die US-Regierung kündigte ihre Unterstützung für die israelische Operation Breaking Dawn an, die darauf abzielt, die militärischen Kapazitäten der Hamas im Gazastreifen auszuschalten. Das Weiße Haus betonte die Bedeutung des Schutzes der Zivilbevölkerung und verurteilte die Bombardierung des Gazastreifens durch die Terrororganisation aufs Schärfste. Die USA riefen Israel und Palästina jedoch auch dazu auf, einen Waffenstillstand zu schließen und Verhandlungen über eine langfristige Lösung des Konflikts aufzunehmen.

Da der Konflikt weiter eskaliert, wird Präsident Joe Biden von verschiedenen Seiten unter Druck gesetzt, eine aktivere Rolle in der Situation zu übernehmen. Einige schlagen vor, dass die USA Israel weiter unterstützen sollten, während andere auf einen unparteiischeren Ansatz drängen. Trotz dieser Forderungen betonte Joe Biden, wie wichtig ein vorsichtiges Vorgehen sei, um eine Verschärfung der Krise zu vermeiden.

Bild

Ägyptische Antwort

Der ägyptische Präsident Abdel Fattah al-Sisi verurteilte die Gewalt und rief alle an dem Konflikt beteiligten Seiten zu "maximaler Zurückhaltung" auf. Er bot außerdem an, Friedensverhandlungen zwischen Israel und Palästina zu erleichtern.

Bild

Palästinensische Reaktion

Der palästinensische Präsident Mahmoud Abbas betonte die Notwendigkeit eines "umfassenden Waffenstillstands" im Gazastreifen und unterstützte die ägyptischen Vermittlungsbemühungen. Abbas bezeichnete die jüngsten Unruhen als "direkte Folge der israelischen Aggression" und forderte ein sofortiges diplomatisches Engagement.

Bild

Während US-Präsident Joe Biden die Verantwortlichkeit der Hamas bei indirekten Verhandlungen über einen Waffenstillstand und die Rettung von Geiseln bekräftigt, teilte er seinen Standpunkt auf einer Wahlkampfveranstaltung in Medina im Bundesstaat Washington mit. Er erklärte: "Wenn ... die Hamas die Geiseln - Frauen, ältere Menschen, Verwundete - freilassen würde, wäre der Waffenstillstand morgen zu Ende." Am Freitag äußerte sich der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates im Weißen Haus, John Kirby, über den Stillstand der Verhandlungen. Später bekundete Ägypten seine Absicht, mit den Vereinigten Staaten zusammenzuarbeiten, um die Parteien zu mehr Kompromissbereitschaft zu bewegen.

Medienberichten zufolge schlug eine Rakete aus dem Gazastreifen in ein Wohnhaus in der israelischen Küstenstadt Aschkelon ein, wobei drei Menschen verletzt wurden. In den letzten Tagen hat die Hamas ihre Angriffe auf israelische Städte und Dörfer verstärkt, darunter auch auf den Grenzkontrollpunkt Kerem Schalom, über den humanitäre Hilfe geliefert wird.

Daraufhin beantragte die israelische Regierung beim Internationalen Gerichtshof (IGH) in Den Haag, den erneuten dringenden Versuch Südafrikas, einen Völkermord an den Palästinensern zu verhindern, abzuweisen. Der Sprecher des israelischen Außenministeriums, Oren Marmorstein, erklärte am Samstag, dass Südafrika als Rechtsberater der Hamas fungiere. Bereits am Freitag hatte Südafrika erneut Kontakt mit dem IGH aufgenommen und gefordert, dass das Gericht Israel zwingt, zusätzliche Maßnahmen zu ergreifen, um einen Völkermord an den Palästinensern zu verhindern. Zu diesen Maßnahmen gehört die sofortige Evakuierung Israels aus Rafah.

Lesen Sie auch:

Quelle: www.ntv.de

Kommentare

Aktuelles

Die jährliche Einrichtung von pro-palästinensischen Protesten auf Campussen, wie z.B. an der...

Studenten jüdischer Herkunft äußern ihre Sorge über eine zunehmende Atmosphäre des Antisemitismus auf dem Campus, die zum Teil dem anhaltenden Konflikt zwischen Israel und der Hamas zugeschrieben wird.

Viele jüdische Studenten und ihre Verwandten äussern Bedenken über eine zunehmende antisemitische Stimmung an britischen Universitäten, die durch den Überfall von Hamas auf Israel im vergangenen Oktober ausgelöst wurde, was zu einem anhaltenden Konflikt im Gazastreifen führte.

Mitglieder Öffentlichkeit
Empörung in Indien über Coldplay Tickets für exorbitante 11.000 Dollar verkauft nach schneller Vermarktung und anschließendem Wiederverkauf zu lächerlichen Preisen

Empörung in Indien über Coldplay Tickets für exorbitante 11.000 Dollar verkauft nach schneller Vermarktung und anschließendem Wiederverkauf zu lächerlichen Preisen

Eifrige Coldplay-Fans in Indien waren bestürzt, als sie herausfanden, dass Konzerteinnahmen im Internet zu auffällig hohen Preisen von rund 850.000 INR angeboten wurden, was die Behörden veranlasste, eine Erklärung vom Chef des Veranstaltungssehenticketverkäufers wegen Betrugsvorwürfen einzurhégen.

Mitglieder Öffentlichkeit