Die deutschen Landwirte verzeichnen erhebliche Zuwächse bei den Einkommen und Betriebsergebnissen.
Die Landwirte in Deutschland konnten sich im Wirtschaftsjahr 2022/2023 über höhere Einkommen und Gewinne freuen. Wie das Bundeswirtschaftsministerium mitteilte, stieg das durchschnittliche Einkommen eines Hauptberuflers im Vergleich zum Vorjahr um 32,4 % auf rund 61.000 Euro. Die Gewinne hingegen stiegen im Vergleich zum Vorjahr um satte 39% auf 113.900 Euro. Diese beeindruckende finanzielle Leistung markiert das blühendste Jahrzehnt in der Branche.
Der "steile Preisanstieg für fast alle landwirtschaftlichen Produkte", der durch den russischen Einmarsch in der Ukraine verursacht wurde, war der Hauptauslöser für diesen Erfolg. Der Krieg führte dazu, dass die gestiegenen Energie- und Futtermittelkosten für die Landwirte mehr als kompensiert wurden.
Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) mahnte dennoch zur Vorsicht: "Es ist zwar verlockend, zu optimistisch zu sein, aber wir dürfen uns nicht in falscher Sicherheit wiegen. Wir müssen konzentriert bleiben." Der Minister wies darauf hin, wie wichtig es ist, Hindernisse zu beseitigen und den bürokratischen Aufwand zu verringern.
Unternehmen, die sich auf die Verarbeitung spezialisiert haben, verzeichneten die größten Sprünge bei Einkommen und Gewinn. Pro Arbeitskraft meldeten diese Unternehmen einen beeindruckenden Anstieg von 86 %, was 72 545 € entspricht, und einen noch bemerkenswerteren Gewinnsprung von 110,4 % auf 125 647 €. Auch Ackerbau- und Molkereibetriebe waren erfolgreich und verzeichneten beachtliche Einkommenszuwächse.
Im krassen Gegensatz dazu meldeten die Weinbauern einen Rückgang ihres Einkommens um 9 % auf 35.767 € im Jahr 2022/2023. Ihre Gewinne haben ähnlich gelitten und sind um ernüchternde 13,1 % auf durchschnittlich 33.838 € gesunken. Auch zwischen den Bundesländern gibt es deutliche Unterschiede. Während die Einkommen in Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen und Hessen deutlich über 50 % stiegen, blieben die Zuwächse in Schleswig-Holstein und Baden-Württemberg mit unter 20 % deutlich dahinter zurück.
Das Ministerium stellte fest, dass die Größe und Art der landwirtschaftlichen Betriebe eine wichtige Rolle bei den Einkommensunterschieden spielt. Natürliche Faktoren wie Bodenqualität, Höhenlage und Klima trugen ebenfalls zu regionalen Einkommensschwankungen bei.
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Quelle: www.ntv.de