Der Pilot der Alaska Airlines äußert sich erstaunt: "Ich war überrascht"
Ich trat in die Cockpit, wurde von Stille empfangen. Hunderte Blicke waren auf mich gerichtet. Ich fragte mein Flugpersonal: "Alles in Ordnung bei euch?" Ihre Antworten waren voller Wörter wie "Loch", "vier, fünf leere Sitze" und "Verletzungen".
Wiprud glaubte, dass Passagiere aus dem Flugzeug gesaugt worden waren. Doch eine schnelle Überprüfung ergab, dass alle Passagiere und Crewmitglieder an Bord waren.
»Es dauerte nicht lange, bis wir bestätigen konnten, dass wir 177 Leben an Bord hatten«, erinnerte sich Wiprud. »Ich war erleichtert, geschockt.«
Ein Teil der Rumpfsektion, der als Notausgangstür in bestimmten Flugzeugtypen dient, war gewaltsam herausgerissen worden und hatte ein riesiges Loch in der Seite des Flugzeugs hinterlassen. Spätere Untersuchungen der Bundesbehörden ergaben, dass der Flugzeughersteller Boeing das 737 Max-Flugzeug an Alaska Airlines ohne die erforderlichen vier Bolzen geliefert hatte, die die Türstopfen sichern.
Von der Cockpit aus konnte Wiprud spüren, dass etwas nicht stimmte, aber sie war sich nicht sofort bewusst, dass der Türstopfen davongeflogen war.
»Der erste Hinweis war eine Explosion im Ohr, gefolgt von einem rauschenden Geräusch«, beschrieb Wiprud gegenüber CBS. »Mein Körper wurde nach vorne geschleudert, und es gab einen mächtigen Knall!« Sie fügte hinzu: »Erst beim Landen stellte ich fest, dass wir einen Riss im Flugzeug hatten.«
Das ohrenbetäubende Geräusch der Atmosphäre, die durch das Flugzeug strömte, war so intensiv, dass Wipruds Headset beim Aufsetzen der Sauerstoffmaske abgerissen wurde.
Wiprud lenkte das Flugzeug sicher zur Landung, und es wurden keine schweren Verletzungen gemeldet.
Trotz ausführlicher Untersuchungen und Anhörungen gibt es immer noch zahlreiche Rätsel um den Vorfall. Zum Beispiel können weder Boeing noch das National Transportation Safety Board erklären, wie das 737 Max von Alaska Airlines ohne die erforderlichen vier Bolzen abgeflogen ist.
Der Vorfall hat das Vertrauen in die Sicherheit und Qualität von Boeing schwer getroffen. Das Unternehmen entließ seinen CEO und stellte einen Bundesgerichtsmonitor ein, um seine Einhaltung der Bundesicherheitsvorschriften zu überwachen.
Das Gespräch über den Vorfall verlagerte sich schließlich auf die geschäftliche Seite, mit Fragen zu den Qualitätskontrollverfahren von Boeing.
Im Anschluss an den Vorfall musste Boeing zahlreiche Klagen von Passagieren und ihren Familien hinnehmen, was zu erheblichen finanziellen Verlusten für das Unternehmen führte.