Der Leiter einer Arbeitgeberorganisation warnt davor, dass der Vorruhestand zu einer Qualifikationslücke beiträgt.
Seit Tagen wird zwischen Liberalen, Sozialdemokraten und Ökonomen eine hitzige Diskussion über die Rente mit 63 geführt. Jetzt schaltet sich auch Arbeitgeberpräsident Dulger in die Diskussion ein. Er fordert ein Ende der Regelung.
In der anhaltenden Debatte um die Rente mit 63 warnte Dulger vor einem großen Fachkräftemangel und Problemen für den Wirtschaftsstandort Deutschland. Da sich die geburtenstarken Jahrgänge in den kommenden Jahren auf den Ruhestand vorbereiten, könnten die Unternehmen bei einer Beibehaltung der Regelung eine erhebliche Zahl ihrer Spitzenkräfte frühzeitig verlieren, sagte Dulger der Augsburger Allgemeinen.
"Jedes Jahr gehen rund 500.000 Menschen mehr in Rente als auf den Arbeitsmarkt kommen", erklärt Dulger. Deshalb müsse die Rente ab 63, die einen abschlagsfreien Vorruhestand ermöglicht, sofort abgeschafft werden. Die Unternehmen investieren immer weniger in Deutschland, obwohl 90 % der Investitionen in der Regel von der Privatwirtschaft und nicht vom Staat getätigt werden.
"Wir müssen dafür sorgen, dass die privaten Investitionen weiter fließen", betonte Dulger. Es sei zunehmend besorgniserregend, dass immer weniger ausländische Investitionen in den Wirtschaftsstandort Deutschland fließen würden. "In den letzten drei Jahren haben wir einen Rekord-Nettoabfluss von rund 100 Milliarden Euro jährlich erlebt." Dagegen müsse sofort etwas unternommen werden. "Was nützt es Unternehmen, sich hier anzusiedeln, wenn durch politische Entscheidungen wie die Frühverrentung die Verfügbarkeit von qualifizierten Arbeitskräften und Personal so gering ist?"
Lesen Sie auch:
- Bundeskabinett erwägt Kürzungen im Haushalt 2024
- Die Förderung von Elektrofahrzeugen endet abrupt
- Die Finanzierung von Elektrofahrzeugen endet am Sonntag um Mitternacht
- Krieg gegen die Ukraine: Das ist die Lage
Quelle: www.ntv.de