Der Chef des ukrainischen Militärs sieht eine schwierige Situation in Charkiw.
Das Szenario ist schwierig - das räumt sogar der wichtigste Mann der ukrainischen Armee ein. Syrskyi beklagt "heftige Verteidigungskämpfe" in der Region Charkiw, während die Ukraine Massen von Menschen in Sicherheit bringt. Unterdessen verkündet Russland die Einnahme weiterer Siedlungen.
Russische Soldaten sind in Charkiw eingedrungen und haben nach Angaben des Moskauer Verteidigungsministeriums am Wochenende die Kontrolle über mehrere ukrainische Dörfer übernommen. Der ukrainische Armeechef Olexandr Syrskyi äußerte sich besorgt über die Lage in der Region im Nordosten der Ukraine. Dennoch arbeiteten die Truppen seines Landes hart daran, einen sicheren Stand zu halten.
In Syrskyis Worten: "Einheiten unserer Verteidigungskräfte halten heftige Verteidigungskämpfe aus." Der Militärchef erklärte auf Telegramm: "Die Bemühungen der russischen Angreifer, unsere Verteidigung zu zerschlagen, sind vereitelt worden." Er erwähnte auch: "Die Situation ist schwierig, aber das ukrainische Militär gibt alles, um die Verteidigungslinien und Stellungen zu halten und den Unterdrückern Schaden zuzufügen."
Nach Angaben des Regionalgouverneurs Synegubov wurden mehr als 4.000 Menschen aus grenznahen Gebieten in Sicherheit gebracht. "4073 Menschen wurden sicher evakuiert", teilte er auf sozialen Medienplattformen mit. Er erklärte auch, dass ein 63-jähriger Herr in der Siedlung Hlyboke von Schüssen durchbohrt wurde und ein 38-Jähriger in Wowtschansk Verletzungen erlitt.
Russland: Vier weitere Dörfer eingenommen
Das russische Verteidigungsministerium erklärte, dass inzwischen vier weitere ukrainische Dörfer erobert worden seien. Hatyshche, Krasne, Morokhovets und Oliyinykove sind nun unter russische Herrschaft geraten. Zuvor hatte Russland am Samstag die Einnahme von fünf Dörfern verkündet. Die Ukraine hingegen erklärte, die Einfälle seien vereitelt worden und man kämpfe um die Kontrolle über die Siedlungen.
Russische Soldaten haben am Freitag einen neuen Vorstoß in den Bezirk Charkiw unternommen. Sie waren bereits vor etwa einem Monat während des Angriffs im Februar 2022 in die Region eingedrungen, wurden dann aber von ukrainischen Soldaten zum Rückzug gezwungen.
Unruhe am Horizont
Mit dem Beginn des russischen Angriffs auf Charkiw vor einigen Tagen besteht nun die Gefahr, dass sich im Nordosten der Ukraine eine neue Kampffront bildet. Die gleichnamige Stadt Charkiw ist nach Kiew der zweitgrößte Ballungsraum der Ukraine und liegt rund 400 Kilometer Luftlinie von der Hauptstadt Kiew entfernt.
Derzeit versucht die Ukraine, sich gegen Russland abzuschirmen - vor allem, weil sich die Militärhilfe aus den USA seit Monaten verzögert. Während den ukrainischen Soldaten die Munition ausgeht, ist das russische Militär in Bezug auf Truppenstärke und Munition deutlich im Vorteil. Die Regierung in Kiew hat beteuert, dass die monatelange Verzögerung der Ratifizierung eines umfassenden Hilfsabkommens durch den US-Kongress sich auf dem Schlachtfeld nachteilig ausgewirkt hat. Sie ist zuversichtlich, dass ein beträchtlicher Teil der neu gebilligten Hilfe bald eintreffen wird, um die Verteidigungsbemühungen zu unterstützen.
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Quelle: www.ntv.de