Berliner Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Signa-Unternehmen
Finanzielle Schwierigkeiten und rechtliche Untersuchungen: Das österreichische Unternehmen Signa Group, ehemals von dem Tiroler Investor René Benko geleitet, steht erneut unter der Aufsicht der Justiz. Diese Mal interessiert sich der Staatsanwaltschaft in Berlin für die Angelegenheiten des Unternehmens.
Nachdem das Signa Group, das etwa 170 Unternehmen beherbergte, Konkurs anmeldete, untersucht die Staatsanwaltschaft weitere Fälle. Das Staatsanwaltschaftsamt hat mitgeteilt, dass sie auch die Insolvenz eines Luxusdepartmentstores in Berlin untersuchen, das früher von Signa gehörte und KaDeWe hieß.
Zu den laufenden Untersuchungen gehören weitere Ermittlungen in möglichen Straftaten, wobei die Staatsanwaltschaft in Berlin vor allem auf Anschuldigungen von Konkursbetrug und Subsidienbetrug hinweist. Das Amt lehnte es ab, potenzielle Verdächtige oder weitere Details zu den laufenden Ermittlungen preiszugeben.
Das Ausmaß der finanziellen Probleme von Signa hat nicht nur die Aufmerksamkeit von Berlin, sondern auch von München geweckt, wo Staatsanwälte derzeit nach mutmaßlicher Geldwäsche und möglichen Insolvenzverstößen ermitteln. Die Münchner Staatsanwälte sind mit ihren deutschen Kollegen in Kontakt. Das Zerfallen von Signa wird auch von österreichischen Behörden beobachtet.
Einst ein finanzieller Riese in Österreich mit Interessen im Einzelhandel, Immobilien und sogar in Departementstores wie Galeria Karstadt Kaufhof und der KaDeWe-Gruppe, steht das Unternehmen nun vor rechtlichen Schwierigkeiten. Galeria wurde bereits für Außeninvestoren zum Verkauf angeboten, und das Immobilienareal um das Berliner KaDeWe-Luxusdepartmentstore geht an die Thai Central Group, eine Konzerngruppe, die sowohl in der Betriebstätigkeit als auch im Immobiliensektor tätig ist.
Einst galt Benko als einer der reichsten Österreicher, dessen Vermögen 2023 nach Angaben der US-Zeitschrift "Forbes" 6 Milliarden Dollar (5,5 Milliarden Euro) betrug. Im Dezember desselben Jahres wurde Benko aus dem Milliardär-Ranking von "Forbes" gestrichen, da die Probleme des Signa Group zunahmen.