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Bauern reisen zum Protest nach Berlin

Landwirte im ganzen Land wurden von unangenehmen Adventsnachrichten überrascht: Sie sollen von den Sparprogrammen doppelt betroffen sein. Die Empörung darüber dürfte nun auch in der Hauptstadt sichtbar sein.

Demonstration - Bauern reisen zum Protest nach Berlin

Hunderte niedersächsische Landwirte sind am Montagmorgen nach Berlin aufgebrochen, um an einer Kundgebung gegen die geplante Abschaffung der Steuererleichterungen teilzunehmen. Geplant ist eine Kundgebung am Brandenburger Tor (11 Uhr) mit dem Slogan „Zu viel“. Als Redner wird auch Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) erwartet. Deutsche Bauernverbände haben die Ampelregierung aufgefordert, ihre Pläne zur Abschaffung der Steuerbefreiung für Agrardiesel und -fahrzeuge zurückzuziehen. Ampeln sollen den Bundeshaushalt retten.

An der Demonstration in Berlin werden nach Angaben eines Sprechers der Landbevölkerung mehr als 1.500 Landwirte aus ganz Niedersachsen teilnehmen. Mehr als 1.000 Landwirte reisten mit Bahn, Bus und Auto an. Zusätzlich machten sich 350 Traktoren auf den Weg, um einen oder zwei Bauern zu befördern. An diesem Abend fuhren in Luchow im Wendland Bauern mit ihren Traktoren nach Berlin. Bereits am Sonntag hatten sich Landwirte aus anderen Teilen Niedersachsens auf den Weg in die Landeshauptstadt gemacht.

Auch die National Farmers Association hat über ihre staatlichen Bauernverbände zu Demonstrationen aufgerufen. Bauernvorsitzender Joachim Rukwied und weitere Branchenvertreter wollten auf der Kundgebung ihren Unmut über die Pläne deutlich machen. „Wir Landwirte werden am Montag das erste klare Signal an die Ampelgewerkschaft senden“, sagte Ruckwied der Deutschen Presse-Agentur. Vorschläge zur Agrardiesel- und Kfz-Steuer müssen vollständig zurückgezogen werden.

Auch Holger Hennis, Vorsitzender der Landbevölkerung Niedersachsen, kritisierte, dass ein Prozent der Bevölkerung, einschließlich der Landwirte, die Last von zehn Prozent tragen müsse. „Das ist äußerst unfair“, sagte der Vorsitzende des niedersächsischen Bauernverbandes vergangene Woche. Hennis wies darauf hin, dass landwirtschaftlicher Dieselkraftstoff in anderen europäischen Ländern weiterhin steuerlich begünstigt sei, so dass die deutsche Landwirtschaft schlechter dastehen werde als ihre benachbarten Konkurrenten.

Pressemitteilung Bauernverband ruft Bauernverbände zu Demonstrationen wegen der wirtschaftlichen Lage auf

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Quelle: www.stern.de

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