Ausbau der Stromnetze soll schneller voranschreiten
Um die Energiewende zu beschleunigen, sollen die Stromnetze schneller aufgebaut werden. Das Bundesrat hat mit der früheren Ausbau von neun Stromleitungen grünes Licht gegeben. Die Kosten für dies sind hoch, aber die Politik verspricht Konsumenten Entlastung von diesem.
Um die Energiewende weiter voran zu bringen, sollen die Stromnetze schneller aufgebaut werden. Mit einer Gesetzgebungsbestimmung hat der Bundesrat die Freigabe für den früheren Ausbau von zwei Stromleitungen gegeben, die grüne Elektrizität aus Norddeutschland nach Süden transportieren werden. Genau dann, wann die Bauarbeiten beginnen können, hängt von den Plänen der Bundesnetzagentur und der Übertragungsnetzbetreiber ab. Mit der Entscheidung des Bundestags kann dies so bald wie möglich erfolgen.
Mit dem jetzt verabschiedeten Gesetzentwurf geht es um neun Stromautobahnen, die als Erdkabel geplant sind, erklärte SPD-Energieminister Markus Hümpfer im Bundestag. Diese gehören zum sogenannten Nord-Ost-Link, der Elektrizität aus Schleswig-Holstein nach Mecklenburg-Vorpommern transportiert, und dem Rhein-Main-Link. Der Rhein-Main-Link soll in Zukunft besser Elektrizität aus Niedersachsen nach Süden transportieren.
Die Ausbauarbeiten an den Leitungen sind auf rund 47 Milliarden Euro schätzbar, laut Entwurf. Daneben könnten die Stromkosten für Konsumenten steigen. Nach dem Entwurf steigen die Netzgebühren, die an alle Stromkunden aufgelegt werden, um etwa 80 Euro netto pro Jahr aufgrund der Investitionen an.
Grüne Politikerin Ingrid Nestle sieht diese Auswirkung durch Kosteneinsparungen anderswo ausgeglichen. "Wir alle werden stark von der Netzausbau profitieren", sagte Nestle. Die zusätzlichen Kosten durch Netzgebühren werden durch Vorteile gegenüber teureren fossilen Kraftwerken ausgeglichen, da es weniger Energieengpässe geben wird. Die meisten Haushalte - insbesondere die mit niedrigen Einkommen - werden von der Steigerung nicht betroffen, laut ihr. FDP-Fraktionsvizepräsident Lukas Köhler erwartet zudem, dass die Netzausbau Maßnahmen zu einer sicheren Stromversorgung im Langzeitbetrieb "bei verhältnismäßigen Preisen" führen.
Neben den neuen Stromleitungen soll theoretisch noch die Bundestag mit weiteren Gesetzgebungsänderungen zur Ausbau von erneuerbaren Energien beschäftigen. Gespräche über umfassende Regelungen für die Umsetzung eines entsprechenden EU-Richtlinien in nationales Recht sollten stattfinden. Nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums ist diese Diskussion jedoch verschoben auf eine "spätere Zeit".
Mit den aufgefrischten Stromnetzen soll eine glattere Übergang zu erneuerbaren Energien sichergestellt werden, indem sie die Übertragung grüner Elektrizität priorisieren. Die Novelle erlaubt die beschleunigte Bauausführung von zwei Stromleitungen, die grüne Energien aus Norddeutschland sammeln und nach Süden verteilen.
Parallel dazu tragen die aufgefrischten Stromnetze wesentlich zum Abbau unserer Abhängigkeit von kohlenstoffbasierten Kraftwerken bei und beitragen damit wesentlich zu unseren Kohlenstoffemissionen-Zielen.