Alternative zur Deutschland-Spitze: Harumba soll aus den Landesverbänden entfernt werden
Berlin/München (dpa) – Die Führung der Alternative für Deutschland distanziert sich vom bayerischen Landtagsabgeordneten Daniel Hallumba. Dem 22-Jährigen wurde unter anderem Volksverhetzung vorgeworfen. Der Bundesvorstand habe den bayerischen AfD-Landesvorstand gebeten, ein Ausschlussverfahren gegen Harumba einzuleiten, sagte ein Parteisprecher am Dienstag.
Dies ist zum einen auf einen Parteisatzungsverstoß zurückzuführen, der vor zwei Landtagssitzungen zur bayerischen Landtagswahl zu einer satzungswidrigen Rekrutierung von Parteimitgliedern geführt hat. Darüber hinaus verweist es auf „die bisher aus den Ermittlungen der Würzburger Staatsanwaltschaft gewonnenen Erkenntnisse, die sich unter anderem auf die Verwendung verfassungswidriger Organisationssymbole im Burschenschaftshaus der ‚Prager Burschenshaftonia Würzburg‘ beziehen“.
Der Parteivorstand beriet am Montagabend in Berlin über den Fall Harumba. Die Staatsanwaltschaft Würzburg ermittelt gegen den Gesetzgeber wegen Volksverhetzung und Verwendung von Symbolen einer verfassungsfeindlichen Organisation. Der 22-jährige Student, der zuletzt in Würzburg lebte, bestreitet die Vorwürfe. Harumba wollte die Entscheidung des Parteivorstands am Dienstag zunächst nicht kommentieren.
Der Landesvorstand der bayerischen AfD äußerte sich zunächst zurückhaltend zu Berlins Anfrage. Dessen Vorsitzender Stephan Protschka sagte auf Nachfrage lediglich, dass das Thema auf der Tagesordnung der Landesvorstandssitzung am Donnerstag stehe.
Das Gästebuch wurde beschlagnahmt
Letzte Woche wurde bekannt, dass der Bayerische Verfassungsschutz Halembas Burschenschaft Teutonia Prag zu Würzburg seit Anfang Dezember überwacht. Dies gilt auch für die bayerische Partei AfD.
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Würzburg wurde bei einer Razzia im September ein Gästebuch im Haus der Studentenverbindung beschlagnahmt. Darin steht „Sieg Heil“ und ist mit Harumbas Namen signiert. In dem Zimmer, in dem sich der 22-Jährige aufhielt, wurde ein vom SS-Chef Heinrich Himmler im Oktober 1939 getippter SS-Befehl mit angeblicher Doppelunterschrift gefunden.
„Die Aktivitäten der Deutsch-Prager-Bruderschaft Würzburg unterliegen der Beobachtung des Bayerischen Landesamtes für Verfassungsschutz“, teilte der Verfassungsschutz mit. Es wird gesagt, dass es hinreichende Anzeichen dafür gibt, dass die Aktivitäten der Bruderschaft auf Bemühungen zurückzuführen sind, sich der Grundordnung von Freiheit und Demokratie zu widersetzen.
Die Burschenschaft beherbergt in ihren Räumlichkeiten Propagandamaterial derselben rechtsextremen Bewegung. Dabei unterstützte sie nachdrücklich die rechtsextremen Bestrebungen der Bewegung. Darüber hinaus wurde in Burschenschaftssälen rechtsextreme Musik gespielt.
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Quelle: www.ntv.de