Al Jazeera zieht nach dem Tod des Kameramanns nach Den Haag
Ein Kameramann von Al Jazeera wurde im südlichen Gazastreifen getötet, möglicherweise bei einem israelischen Drohnenangriff. Das Medienunternehmen spricht von „Mord“ und fordert ein Einschreiten des Internationalen Strafgerichtshofs.
Nach dem Tod eines Kameramanns von Al Jazeera im Gazastreifen will das Unternehmen den Fall an den Internationalen Strafgerichtshof weiterleiten. Nach Angaben der Qatar Broadcasting Corporation wurde das Rechtsteam angewiesen, den Tod von Samir Abu Dhaka dringend an das Gericht in Den Haag weiterzuleiten. Der Sender mit Sitz in Doha, der Hauptstadt Katars, spricht über den Mord.
Der 45-jährige Vater von vier Kindern wurde am Samstag beigesetzt. Der Fotograf sei bei einem israelischen Drohnenangriff auf Khan Younis im südlichen Teil des blockierten Küstenstreifens getötet worden, berichtete Al Jazeera. Er soll in einer Flüchtlingsunterkunft gefilmt haben, die bereits zuvor angegriffen worden sein soll. Retter konnten ihn aufgrund der Kämpfe zunächst nicht finden und schließlich nur seine Leiche finden, berichtete der Fernsehsender.
Auf Nachfrage wies das israelische Militär die Vorwürfe gegen die Journalisten zurück. „Die IDF hat Journalisten nie absichtlich ins Visier genommen und wird dies auch nie tun“, sagte ein Sprecher. Das Militär stellte fest, dass der Verbleib in einem „aktiven Kriegsgebiet“ Risiken birgt. Insgesamt würden „alle möglichen Maßnahmen ergriffen, um Zivilisten und Journalisten zu schützen“, hieß es. Die Foreign Press Association (FPA) forderte das israelische Militär zu Ermittlungen auf.
Nach Angaben des US-Komitees zum Schutz von Journalisten (CPJ) wurden seit Beginn des Krieges in Gaza 63 Journalisten getötet. Unter ihnen seien 56 Palästinenser, 4 Israelis und 3 Libanesen, sagte die NGO.
Lesen Sie auch:
- Die Finanzierung von Elektrofahrzeugen endet am Sonntag um Mitternacht
- Schifffahrtsverband fordert Deutschland zur Beteiligung am Seeschutz auf
- Drei mutmaßliche Hamas-Mitglieder festgenommen
- Lindner will kleine Überarbeitung der Schuldenbremse
Quelle: www.ntv.de