Pharmaunternehmen Biontech - Afrikanische Impfstoffproduktion: Das Problem ist nicht die Geschwindigkeit
Das Pharmaunternehmen Biontech setzt beim Bau der ersten Impfstoffproduktionsanlage Afrikas nicht nur auf Geschwindigkeit. „Wir wollen Mitarbeiter in Afrika ausbilden“, sagte Firmenchef Ugur Sahin der Deutschen Presse-Agentur in Kigali. Zum Thema Künstliche Intelligenz (kurz: KI oder KI) fügte er hinzu: „Künstliche Intelligenz-Expertise und Digitalisierung sind für uns ebenfalls wichtig.“
Am Montag präsentierte Sahin in der ruandischen Hauptstadt im Beisein von Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) das Herzstück der ersten mRNA-Impfstoff-Produktionsanlage, die das Mainzer Unternehmen auf dem Kontinent baut. Ab 2025 wird das modulare Konsortium Impfstoffe für den afrikanischen Markt produzieren.
Die Probeproduktion soll im Jahr 2025 zunächst in Kigali stattfinden, so General Manager of Operations Sierk Poetting. Bis 2025 will Biontech 100 Mitarbeiter in Kigali beschäftigen, das Mainzer Unternehmen rechnet mit Investitionen von rund 150 Millionen US-Dollar (rund 138 Millionen Euro).
„Grundsätzlich entwickeln wir derzeit ein neues Baukastensystem, das in Zukunft schneller aufgebaut werden kann“, erklärt Poetting. Das Unternehmen nennt sie „Biontainer“ – ein Kunstwort aus Biotechnologie und Behältern. „Genau wie in der Automobilindustrie gibt es standardisierte Fabriken.“
Es ist unklar, welcher mRNA-Impfstoff zunächst in Kigali hergestellt wird. „Wir führen klinische Tests von Impfstoffkandidaten gegen Malaria, Mpox und Tuberkulose durch“, sagte Shaheen. Die Bekämpfung von Tuberkulose und Malaria ist noch einige Jahre entfernt. „Abhängig von den Umständen könnte der Mpox-Impfstoff schneller entwickelt werden.“
Wichtig sind auch Schulungen zur Produktion von Covid-19-Impfstoffen in Kigali. „SARS-CoV-2 ist ein sich ständig verändernder Krankheitserreger“, sagte Sahin. Die COVID-19-Pandemie zeigt, dass Impfstoffe zunächst dort eingesetzt werden, wo sie hergestellt werden. „Regionale Produktionsstandorte können dazu beitragen, Impfstoffengpässe in anderen Teilen der Welt zu beheben.“
Grundsätzlich könnte die Produktion therapeutischer Krebsimpfstoffe, an der Biontech arbeitet, künftig auch mit anderen Geräten hergestellt werden. Sahins Hoffnung: „Der erste zugelassene therapeutische Krebsimpfstoff könnte bis 2030 auf den Markt kommen.“
mRNA-Impfstoffe haben während der Coronavirus-Pandemie Durchbrüche erlebt. Im Gegensatz zu einigen herkömmlichen Impfstoffen enthalten sie kein abgeschwächtes oder abgetötetes Virus, sondern einen Bauplan der Bestandteile des Erregers, die sogenannte mRNA. Grob gesagt regt dies das Immunsystem zur Bildung von Antikörpern an.
Biontech-Meldung zur Ernennung in Kigali
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Quelle: www.stern.de