Baden-Württemberg - Zweijähriger in Bingen immer noch vermisst – Spur führt zum nahegelegenen Fluss
Am Montagmorgen, als der letzte Nachtnebel in den Bäumen hing, rollten ein Dutzend Polizeiautos mit Blaulicht in die Gemeinde Bingen am Fuße der Schwäbischen Alb. Seit Sonntagnacht wird im Bezirk Hitchcoffin ein zweijähriges Mädchen vermisst. Mehr als 100 Polizisten, ein Hubschrauber und mehrere Spürhunde setzten ihre Suche nach dem Kind am Montag fort, jedoch ohne Erfolg. Die Suche wird am Dienstag fortgesetzt, auch mit Hilfe der Marinepolizei. „Heute Abend werden keine neuen Entdeckungen erwartet“, sagte eine Quelle am Abend.
Wanderwege führen zum nahegelegenen Fluss
Die Zweijährige soll am Sonntag zu einer unbekannten Zeit zwischen 16 und 17 Uhr das Haus ihrer Eltern verlassen haben. Das Projekt liegt neben dem Lochette River. Laut einem Polizeisprecher nahm ein Spürhund der Polizei die Spuren des Mädchens auf und fand schließlich Lauchette. Jochen Fetzer, Bürgermeister von Sigmaringen im Bundesland Baden-Württemberg, sagte, der sonst ruhige Fluss sei nun über die Ufer getreten. „Das macht die Sache noch dramatischer.“ Es sei viel mehr Wasser im Fluss gewesen als sonst. Wie die Polizei und andere Rettungsdienste hofft auch Fetzer, dass das Kind trotz aller Widrigkeiten sicher gefunden wird.
Immer wieder kreisten Polizeihubschrauber über Hitchkofen. Mit dicken Stiefeln und Hüten durchsuchten die Beamten Flussufer, Waldgebiete und offene Flächen. „Die Stimmung ist bedrückend“, sagte Andrea Enz aus Bingen. Sie selbst hat gleichaltrige Enkelkinder. Die 63-Jährige sagte, der Fall liege ihr am Herzen und sie könne ihn nachvollziehen.
Die Polizei weitete ihre Suche am Montagnachmittag aus. Nach Angaben eines Polizeisprechers rannten einhundert Polizisten der Polizeipräsidien Ravensburg und Göppingen sternförmig aus dem Haus der Eltern des kleinen Jungen und durchsuchten jeden Meter. Darüber hinaus wurden Familienangehörige, Bekannte und Freunde befragt. „Das wird Stunden dauern.“ Auch die Wohnung der Eltern des Kindes wurde durchsucht. „Es gibt keine Anzeichen von Gewalt“, sagte Polizeisprecher Christian Sager. In einer Stellungnahme am Abend erklärte das Präsidium, es gehe dabei um mögliche neue Fahndungsmethoden.
Rund 180 Einsatzkräfte der Feuerwehr, der Technischen Rettungsorganisationen, des Rettungsdienstes und des Deutschen Roten Kreuzes suchten bis in die Nacht zum Sonntag nach dem Zweijährigen. Außerdem waren vier Drohnen und ein Hubschrauber in der Luft. Doch das Wetter erschwerte die Sicht, erklärte Oliver Weißfrog, Leiter der Pressestelle der Polizei.
Auch Taucher wurden eingesetzt, allerdings ohne Erfolg. Einsatzkräfte suchten am Wehr nach dem Kind. Das Wehr liegt zwischen Bingen und Sigmaringendorf, wo die Lauchert in die Donau mündet. „Wir haben dort keine Spur des vermissten Mädchens gefunden“, sagte ein Polizeisprecher.
Bingens Bedenken
„Wir hoffen auf einen glücklichen Ausgang“, sagte Polizeisprecher Sager. Allerdings muss man sich die Realität vor Augen halten: Letzte Nacht lagen die Temperaturen unter Null. „Soweit wir wissen, trug das Mädchen nur ihr Nachthemd. Das sind die uns vorliegenden Rahmenbedingungen, die für diese Art der Suche in einem Vermisstenfall nicht sehr geeignet sind.“
Bürgermeister Fetzer hofft, dass das vermisste Mädchen einen warmen Ort zum Übernachten findet. „Ich kann mir nicht vorstellen, wie viel Hoffnung es gibt, wenn die Temperaturen unter Null sind.“ Fetzer berichtete, dass die Stimmung in der Stadt beeinträchtigt sei. Die Eltern des Mädchens leben bei Freunden außerhalb der Gemeinde. Die Familie hat erst letztes Jahr begonnen, in der Gegend zu leben.
Den neuesten Informationen zufolge ist das zweijährige Mädchen für ihr Alter groß, hat kurze blonde Haare und blaue Augen.Sigmaringen Die Kriminalpolizei nahm Ermittlungen auf und bat um Hinweise zum Verbleib der vermissten Personen.
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Quelle: www.stern.de