Parteitag - Zwei weitere Jahre: Esken und Klingber werden als SPD-Vorsitzende wiedergewählt
Lars Klingbeil und Saskia Esken bleiben die Doppelvorsitzenden der Kanzlerpartei Sozialdemokraten. Auf dem Federalist Convention wurden beide Männer für eine Amtszeit von zwei Jahren zum Präsidenten gewählt. Klingbeil erhielt 85,6 % der Stimmen, knapp weniger als 86,3 % im Jahr 2021. Eskens Wert von 82,6 % war deutlich besser als der Wert von 76,7 % vor zwei Jahren.
Esken, 62, ist seit vier Jahren Vorsitzender der Sozialdemokratischen Partei. 2019 besiegte sie zusammen mit Norbert Walter-Borjans den derzeitigen Bundeskanzler Olaf Scholz und die derzeitige Bauministerin Clara Gevey in der Stichwahl um die SPD-Abgeordnete Klara Geywitz.
Nach der Bundestagswahl 2021, bei der die SPD erstmals seit fast 20 Jahren wieder stärkste Partei wurde, rückte der 45-jährige Lars Klingbeil an die Doppelspitze von Walter-Borjans auf. Bisher fungierte er als Generalsekretär und leitete den Wahlkampf, aus dem Scholz schließlich zum Kanzler gewählt wurde.
Wahlniederlage, Einwanderungspolitik und Haushaltskrise lösen Unruhe aus
In den ersten beiden Jahren ihrer Amtszeit sahen die beiden ihre Hauptaufgabe darin, den ersten Regierungschef der SPD seit 16 Jahren in einem schwierigen Dreierbündnis mit Grünen und FDP zu unterstützen. Doch Wahlniederlagen in Hessen und Bayern, Unzufriedenheit mit der Ampelroute der Einwanderungspolitik und eine jüngste Haushaltskrise sorgten für Unruhe innerhalb der Partei und veranlassten die Sozialdemokraten, ein besseres Image zu fordern.
Im nächsten Jahr finden Europawahlen, Wahlen in drei ostdeutschen Bundesländern und mehrere Kommunalwahlen statt. Die große Frage ist: Werden der Höhenflug und das gleichzeitige Ampel-Crash der AfD anhalten? Wird dies durch die aktuelle Haushaltskrise noch verschärft? In jüngsten Umfragen zur Bundestagswahl erhielt die SPD lediglich 14 bis 17 Prozent Unterstützung, verglichen mit 25,7 Prozent bei der Wahl 2021. Die gemeinsame Zustimmung der drei Ampelparteien ist von 52 % im Jahr 2021 auf zwischen 33 % und 38 % in der heutigen bundesweiten Umfrage gesunken.
Klingbeil sieht Doppelspitze als „Zeichen der Stabilität“
Als Klingbeer seine Wiederwahl ankündigte, betrachtete er den Schritt als „Zeichen der Stabilität“ in turbulenten Zeiten. Er hat mit Esken viel erreicht. „Aber wir sind noch nicht fertig“, erinnerte Esken, die 2019 Parteivorsitzende wurde mit dem Ziel, die Bundestagswahl 2021 zu gewinnen. „Ich möchte ganz klar sagen: Das ist jetzt unser Ziel. Wir haben eine Wahl vor uns und wollen gewinnen.“
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Quelle: www.stern.de