Zwei von drei Bürgern sind besorgt über den Aufstieg der AfD
Die AfD ist stabil auf dem zweiten Platz in landesweiten Umfragen und könnte bei den anstehenden Wahlen in Brandenburg, Sachsen und Thüringen zur stärksten Kraft werden. Laut einer RTL/ntv-Umfrage finden zwei Drittel der Befragten dies besorgniserregend. Allerdings wünschen sich viele im Osten die AfD in der Regierung.
Nach ihrem Rückgang in der ersten Hälfte des Jahres hat die AfD bei 17 Prozent im RTL/ntv Trendbarometer verharrt, noch weit entfernt von der Union mit 30 Prozent, aber genug für den zweiten Platz in landesweiten Umfragen. Vielen Menschen im Land gefällt diese Entwicklung nicht. In einer weiteren von RTL und ntv in Auftrag gegebenen Umfrage sagten 69 Prozent der Befragten, sie fänden es "besorgniserregend", wenn die AfD bei der nächsten Bundestagswahl stark dazugewinne und zur stärksten Kraft bei den Landtagswahlen in Brandenburg, Sachsen und Thüringen werde.
27 Prozent hingegen gaben an, dass sie sich keine Sorgen machten. Im Osten liegt der Anteil der Befürchtenden bei 66 Prozent der Befragten, im Westen bei 70 Prozent. Auffällig ist die hohe Polarisierung: Unter denjenigen, die nicht für die AfD stimmen, sagen 81 Prozent im Osten und 76 Prozent im Westen, dass sie besorgt sind.
Nach Parteien aufgeschlüsselt haben die meisten Bedenken die Grünen mit 98 Prozent, gefolgt von SPD-Wählern mit 89 Prozent. Unter CDU- und CSU-Wählern sind es 77 Prozent, bei FDP-Wählern 71 Prozent und bei BSW-Wählern 62 Prozent.
Sollte die AfD in Ostdeutschland regieren?
Dass die AfD, angesichts ihres hohen Stimmenanteils im Osten, auch in den lokalen Landesregierungen vertreten sein sollte, halten 33 Prozent für richtig. 61 Prozent lehnen jedoch eine AfD-Mitwirkung ab. Im Osten ist die Unterstützung für eine AfD-Teilnahme an der Regierung mit 41 Prozent deutlich höher als im Westen mit 32 Prozent.
Kein Wunder also, dass 92 Prozent der AfD-Wähler eine Beteiligung der AfD in den ostdeutschen Regierungen für richtig halten. Dies folgt die BSW-Wählerschaft mit 49 Prozent und die Gruppe der FDP-Wähler mit 40 Prozent. Unter Union-Wählern halten dies 27 Prozent für richtig. Die niedrigsten Werte haben SPD- und Grüne-Wähler mit 15 bzw. 13 Prozent.
Beliebtheit der Ampelkoalition leidet unter Konflikt und Chaos
Forsa fragte auch nach den Gründen für das schlechte Image der Bundesregierung aus SPD, Grünen und FDP. Die Befragten konnten mehrere Gründe nennen, die dann zusammengefasst wurden. 40 Prozent nannten "Konflikt und Chaos" als Ursache für das schlechte Image, gefolgt von "Regierung versteht nicht, was die Menschen wollen" mit 25 Prozent.
14 Prozent nannten die Migrationspolitik und die Zahl der Ausländer im Land als Grund für das schlechte Image der Ampelkoalition. Im Osten wurde dieser Grund sogar von 19 Prozent der Befragten genannt. Unter AfD-Wählern ist "Migration, zu viele Ausländer" der häufigste Grund für Unzufriedenheit mit der Ampelkoalition mit 40 Prozent.
12 Prozent nannten die "FDP (Lindners Finanzpolitik)" als Ursache. Andere Gründe waren "zu hohe finanzielle Belastung der Haushalte" mit 11 Prozent, "zu viel Bürokratie" mit 10 Prozent, "zu viel Geld für die Ukraine" mit 6 Prozent und "Scholz' Führungsschwäche" mit 6 Prozent. Die Energiepolitik der Ampel folgt mit 5 Prozent.
Nur zwei Prozent führen "negative Berichterstattung" als Ursache an, und ein Prozent macht die langfristigen Auswirkungen der Merkel-Jahre dafür verantwortlich. Während Mitglieder der Ampelkoalition oft ein Bild einer gespaltenen Regierung beklagen und gerne die Medien und die unvollendete Arbeit unter Bundeskanzlerin Angela Merkel für ihr schlechtes Image verantwortlich machen, sehen das die Wähler anscheinend anders.
Diese Daten zur Meinung über die AfD wurden im Auftrag von RTL Deutschland zwischen dem 9. und 12. August von dem Markt- und Meinungsforschungsinstitut Forsa erhoben. Sample size: 1002 Befragte. Statistischer Fehlerbereich: plus/minus 3 Prozentpunkte. Die Daten zu den Gründen für das schlechte Image der Bundesregierung wurden am 8. und 9. August erhoben. Sample size: 1001 Befragte. Statistischer Fehlerbereich: plus/minus 3 Prozentpunkte.
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