- Zeitplan oder mögliche Änderungen auf der Migrantenkonferenz vorstellen?
Union's Forderungen auf der Migrationskonferenz
Von der Koalition werden auf der Union's Migrationskonferenz substantielle Forderungen gestellt - während die Bundesregierung vor hohen Erwartungen warnt. "Ich würde mich eher für Geduld aussprechen und keine allzu hohen Erwartungen im Voraus setzen," sagte Regierungssprecherin Christiane Hoffmann in Berlin.
CDU-Position
CDU-Chef Friedrich Merz, obwohl nicht an der Konferenz beteiligt, hatte bereits am Vortag eine substantielle Reduzierung der Migration nach Deutschland gefordert. "Das eigentliche Problem ist der anhaltende, unkontrollierte Migrationsdruck," argumentierte der Fraktionsvorsitzende der Union. "Wenn es morgen keine Einigung gibt, sind weitere Verhandlungen sinnlos," sagte Merz am Montagabend in Osnabrück.
Der Vorsitzende der Ministerpräsidentenkonferenz, Boris Rhein (CDU) aus Hessen, hatte zuvor eine "Wende in der Migrationspolitik" gefordert und sie als "Wendepunkt" bezeichnet. Am Montag wiederholte er die Forderungen der Union: "Die Bundesregierung muss die Grenzkontrollen aufrechterhalten, Grenzabweisungen konsequent durchsetzen, die Dublin-Regelung auf europäischer Ebene durchsetzen, mehr sichere Herkunftsländer identifizieren und Asylverfahren in Drittstaaten beschleunigen. Abschiebungen nach Afghanistan und Syrien sollten möglich sein, und die Staatsbürgerschaft sollte von kriminellen und schädlichen Individuen entzogen werden. Auch die Kapazitäten für Abschiebung und Haft sollten erweitert werden."
BSW-Position
Sogar die Vorsitzende der BSW, Sahra Wagenknecht, plädiert für eine harte Gangart in der Migrationspolitik. "Statt temporärer Lösungen brauchen wir ein politisches Ende der unkontrollierten Migration," sagte sie dem "Welt". "Die bereits im Land befindlichen, aber abgelehnten Personen verlieren ihren Anspruch auf Unterstützung." Zudem hätten Personen, die aus einem sicheren Drittland einreisen, keinen Anspruch auf Asyl und keine Ansprüche auf von Steuerzahlern finanzierte Leistungen.
Das Verkehrslicht-Koalitionsangebot
Aus Sicht der Bundesregierung basieren die Verhandlungen auf dem "Sicherheitspaket," das vergangene Woche beschlossen wurde - eine Reaktion auf den Messerangriff in Solingen mit drei Todesopfern. Es enthält Maßnahmen in drei Bereichen: eine härtere Gangart bei der Rückführung abgelehnter Asylbewerber, stärkere Maßnahmen gegen islamistischen Terrorismus und die Stärkung des Waffengesetzes.
Zu den vorgeschlagenen Maßnahmen gehören das Verbot von Asylbewerbern mit ausstehender Verantwortung in einem anderen europäischen Land von Leistungen in Deutschland (Dublin-Fälle), das Verbot von Springmessern und eine erleichterte Ausschlussmöglichkeit von Schutz in Deutschland für Migranten, die ein Verbrechen begangen haben. Auch wird eine Arbeitsgruppe eingerichtet, um Möglichkeiten zur Verbesserung des Dublin-Verfahrens zu untersuchen, das die Rückführung von Asylbewerbern in verantwortliche europäische Staaten regelt.
Warnung des Migrationsbeauftragten
Der Migrationsbeauftragte der Bundesregierung, Reem Alabali-Radovan, warnt vor einer "überschießenden Härte in der Migrationspolitik." Das "Sicherheitspaket" soll den Schutz vor Terrorismus, Gewalt und Kriminalität stärken, sagte die SPD-Politikerin dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). "Dabei ist wichtig, dass dies ohne Vorurteile und pauschale Annahmen geschieht."
Migration und innere Sicherheit fallen in die Zuständigkeit der Länder. Obwohl das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) Asylanträge bearbeitet, sind die Ausländerbehörden Landesbehörden. Auch Abschiebungen sind eine Landessache, wobei die Bundespolizei bei der Umsetzung unterstützt.
Die Bundesregierung will im Rahmen des Sicherheitspakets auch die Zusammenarbeit zwischen Bund und Ländern stärken. Eine gemeinsame Arbeitsgruppe von Bund und Ländern soll Möglichkeiten zur Verbesserung des Dublin-Verfahrens untersuchen, das die Rückführung von Asylbewerbern in andere europäische Staaten regelt. In diesem Zusammenhang ging es um den mutmaßlichen Täter in Solingen, der nach Bulgarien abgeschoben werden sollte.
Geheime Sitzung geplant
An der Sitzung im Bundesministerium des Innern werden teilnehmen: für die Bundesregierung Innenministerin Nancy Faeser (SPD), Justizminister Marco Buschmann (FDP) und Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) sowie Vertreter der Verkehrslampen-Fraktionen. Für die Union-Fraktion wird Fraktionsgeschäftsführer Thorsten Frei (CDU) erwartet, für die Länder die Union Hessen und für die SPD Niedersachsen.
Die Bundesregierung plant keine Informationen nach der Diskussion herauszugeben. Eine geheime Sitzung ist geplant.
Der Fraktionsvorsitzende der Union, Friedrich Merz, zeigte sich begeistert von einer signifikanten Reduzierung der Migration nach Deutschland und betonte, dass der anhaltende Migrationsdruck ein echtes Problem darstelle. In der Partei wurde vorgeschlagen, dass die Bundesregierung die Grenzkontrollen aufrechterhalten, Grenzabweisungen konsequent durchsetzen, die Dublin-Regelung durchsetzen, mehr sichere Herkunftsländer identifizieren und Asylverfahren in Drittstaaten beschleunigen sollte.