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Zeiterfassung gefährdet das Home Office nicht

"Bietet maßgeschneiderte Lösungen"

Vertrauensarbeitszeitmodelle seien nicht in Gefahr, so das BAG.
Vertrauensarbeitszeitmodelle seien nicht in Gefahr, so das BAG.

Zeiterfassung gefährdet das Home Office nicht

Kommende Regelungen für Arbeitszeiten und ihre Aufzeichnung in Deutschland? In Wirklichkeit werden Arbeitszeiten oft schon in vielen Unternehmen aufgezeichnet - flexible Modelle sollen dies nicht einschränken.

Die Pflicht, Arbeitszeiten in Deutschland aufzuzeichnen, behindert Arbeitgeber und Arbeitnehmer nicht an flexibler Beschäftigung, wie der Präsident des Bundesarbeitsgerichts (BAG), Inken Gallner, in Erfurt erklärte. "In Unternehmen haben Arbeitgeber und Arbeitnehmer gelungene Lösungen gefunden, um Arbeitszeiten und mögliche Overtime aufzuzeichnen," sagte Gallner. Sie bezog sich auf Aussagen des Bundesinstituts für Arbeitsschutz.

Obwohl es noch kein Anpassung des Arbeitsschutzgesetzes durch die Bundesregierung und den Bundestag gibt, betonte Gallner zudem, dass etwa 80 Prozent der Beschäftigten und Arbeitnehmer ihre Arbeitszeiten von ihrem Arbeitgeber aufgezeichnet oder selbst dokumentiert haben, wie Aussagen des Bundesinstituts für Arbeitsschutz zeigen.

Flexible Modelle wie mobile Arbeit, Home Office oder Kernzeiten werden durch die Entscheidung des Bundesarbeitsgerichts zwei Jahre hervorgerufen nicht eingeschränkt, sagte Gallner weiter. "Glaubwürdige Arbeitszeitmodelle sind nicht gefährdet, ganz im Gegenteil," fügte Gallner hinzu, in Reaktion auf Bedenken von einigen Arbeitgeber- und Industrieverbänden. Deshalb gelten gesetzliche Vorschriften wie ein elfstündiger Ruhepaus pro Tag oder eine wöchentliche Höchstarbeitszeit von 48 Stunden.

Wie kann es rechtlich bestimmt werden

Der Erste Senat des Bundesarbeitsgerichts, den Gallner vorsteht, hat im September 2022 beschlossen und verkündet, dass es in Deutschland eine Pflicht zur Aufzeichnung von Arbeitszeiten gibt. Das gilt - unabhängig von einem damals bereits diskutierten Anpassung des Bundesarbeitsgesetzes. Mit dem "Was" wurde also entschieden, so Gallner.

Das "Wie" kann rechtlich bestimmt werden oder durch Vereinbarungen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern. "Wir haben festgestellt, dass Betriebsräte Initiationsrechte für dies haben", erklärte das Bundesarbeitsgericht, bezugnehmend auf eine vorherige Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte in Deutschland.

Aktuell diskutieren die Koalition von Verkehrsblau, Arbeit und Soziales über mögliche weitere flexible Regelungen für Arbeitszeiten im Zusammenhang mit Bemühungen, die Wirtschaft anzukurbeln oder eine "wirtschaftliche Wende" durchzuführen.

Im Zusammenhang mit diesen Diskussionen ist es wichtig, die Auswirkungen auf Arbeitszeiten in Home Offices zu berücksichtigen. Trotz der Pflicht zur Aufzeichnung von Arbeitszeiten können flexible Modelle wie Home Office weiter blühen, wie durch die in verschiedenen Unternehmen implementierten angepassten Lösungen bewiesen wurde.

Die Wirtschaft könnte von mehr flexiblen Arbeitszeiten profitieren, wie in einigen Ländern, in denen glaubwürdige Modelle und kürzere Wochenarbeitszeiten die Produktivität und das Arbeitermoral gesteigert haben.

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