Zahlreiche Menschen fliehen vor den Waldbränden in Kanada.
Unzählige Menschen sind vor den Waldbränden im Westen Kanadas auf der Flucht. Rob Fraser, der Bürgermeister des kleinen Ortes Fort Nelson in British Columbia, sagte der Nachrichtenagentur AFP: "Die Brände umgeben uns von Ost nach West." Innerhalb nur eines Tages wuchs ein Feuer in der Nähe der genannten Stadt unerwartet auf über 4.000 Hektar an und könnte bis Montag Wohngebiete erreichen, berichteten die Feuerwehrbehörden.
Am Freitag waren bereits rund 3.500 Einwohner von Fort Nelson evakuiert worden. Am Sonntag forderte Bürgermeister Fraser auch die verbliebenen Einwohner auf, die Stadt zu verlassen. Im nahe gelegenen Alberta loderten am Sonntag 44 Waldbrände. Die Einwohner von Fort McMurray bereiteten sich auf eine wahrscheinliche Evakuierung vor, da nur 15 Kilometer entfernt ein weiteres Feuer wütete. Im Jahr 2008 zerstörte ein Waldbrand in Fort McMurray etwa 2 500 Häuser und führte zur Flucht von 90 000 Einwohnern.
Für zahlreiche kanadische Kleinstädte sowie für die Städte in Manitoba wurden für das Wochenende Evakuierungsmaßnahmen angeordnet. Durch die Ausbreitung des Waldbrandrauchs hat sich die Luftqualität in vielen Großstädten im Westen Kanadas drastisch verschlechtert.
Die Brände brachen in diesem Jahr früher aus als erwartet, was die Sorge vor einer intensiven Feuersaison schürt. In der vergangenen Woche rechneten die Behörden mit einer erhöhten Waldbrandgefahr in den nächsten Monaten aufgrund anhaltender Trockenheit und ungewohnt heißer Temperaturen.
Kanada erlebte im vergangenen Jahr die verheerendste Waldbrandsaison aller Zeiten. Über 15 Millionen Hektar Land brannten, acht Feuerwehrleute kamen ums Leben und 230 000 Einwohner wurden vertrieben.
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Quelle: www.ntv.de