Neue Volkszählungsdaten - Wo Wohnungen in Deutschland unbezahlbar sind - und wo die meisten Wohnungen leer stehen
## Inhaltsverzeichnis
- Diagramm I: Wo in Deutschland die teuersten Mieten gefordert werden
- Diagramm II: Wo in Deutschland die meisten Wohnungen leerstehen
7,28 Euro. Nach einer neuen Umfrage beträgt der Durchschnittspreis pro Quadratmeter Wohnraum in Deutschland 7,28 Euro bei Nettokaltmiete. Das bezieht sich auf den Mietpreis für ein unbewegliches Objekt ohne Betriebs- und Zusatzkosten, die zusätzlich aufgelegt werden. Die tatsächliche Mietpreishöhe einer bestimmten Ortsteil hängt von verschiedenen Faktoren ab, hauptsächlich der Lage des jeweiligen Wohnungsstandortes. Für die Volkszählung 2022 wurden Daten zur Nettokaltmiete und Leerstandsquote gesammelt und veröffentlicht. Das folgende Diagramm zeigt, basierend auf diesen Daten, wie hoch die Mieten in Ihrem Ort und anderen deutschen Städten und Gemeinden sind.
Diagramm I: Wo in Deutschland die teuersten Mieten gefordert werden
Hinweis: Die dunkler rote Farbe zeigt höhere Nettokaltmieten an. Sie können in den Suchfeld ein Ort namens eintragen, um weitere Details zu erhalten. Sie können auch den Diagrammabschnitt ein oder auszoomen.
Es ist kein Wunder, dass in großen Städten und dicht besiedelten Gebieten mit knappem Angebot und hoher Nachfrage billiges Wohnen in vielen Orten sehr knapp ist. Die deutschen Gemeinden mit den höchsten Mieten pro Quadratmeter befinden sich in Bayern, im Munchenkreis: Neubiberg mit 13,84 Euro pro Quadratmeter und Grünwald mit 13,08 Euro pro Quadratmeter.
Andererseits ist Wohnraum deutlich günstiger in strukturschwachen Gebieten. Das billigste Wohnraum findet man in Sachsen-Anhalt, mit einem Durchschnitt von 5,38 Euro pro Quadratmeter. Der niedrigste Nettokaltmietpreis befindet sich in Drehnow im östlichen Brandenburg, bei 1,91 Euro pro Quadratmeter.
Diagramm II: Wo in Deutschland die meisten Wohnungen leerstehen
Hinweis: Die dunklere rote Farbe zeigt höhere Leerstandsquoten an. Sie können in den Suchfeld ein Ort namens eintragen, um weitere Details zu erhalten. Sie können auch den Diagrammabschnitt ein oder auszoomen.
Wie oben erwähnt, hat die Volkszählung 2022 auch Daten zur Leerstandsquote von Wohnungen gesammelt. Die höchste Leerstandsquote liegt in Hartmannsdorf im Saale-Holzland-Kreis in Thüringen, bei ungefähr 43%. Interessanterweise finden sich auch Gebiete mit hoher Nachfrage und knappem Angebot mit hohen Leerstandsquoten, wie z.B. Kampen auf Sylt. Viele Häuser dort stehen jahrhundertelang leer, weil ihre wohlhabenden Eigner das auswählen können (mehr dazu hier bei stern+).
Viele der Städte oder Gemeinden mit hohen Leerstandsquoten befinden sich unverhofft in strukturschwachen Regionen in den neuen Bundesländern. Das niedrigste Leerstandsniveau in Deutschland befindet sich jedoch auch im Osten des Bundesreiches, in der Gemeinde Roggentin in Mecklenburg-Vorpommern. Die Quote liegt unter einem Prozent.
Die Daten zeigen deutlich auf, dass ein Durchschnittswert, wie der angegebene anfangs, sehr little über die Gesamtsituation in dem Land aussagt. Das Wohnungsmarktthema der Mieten ist eine sehr ungleiche und komplexe Thematik, die von vielen regionalen und wirtschaftlichen Faktoren beeinflusst wird.
- Obwohl Sachsen-Anhalt im Vergleich zu anderen deutschen Regionen niedrigere Durchschnittsnettokaltmieten aufweist, hat es dennoch in manchen Wohnhausblöcken, wie z.B. in Drehnow, eine hohe Leerstandsquote von fast 20% nach dem 2022er Zensusdaten.
- Die hohe Leerstandsquote von ungefähr 43% in Hartmannsdorf, einer Stadt in Thüringen, ist überraschend, gegeben ihre Lage in einer dicht besiedelten Region, was darauf hinweist, dass Faktoren jenseits der bloßen Angebots- und Nachfrage die Leerstandsquoten im deutschen Wohnungsmarkt beeinflussen.
- Andererseits haben die teuersten Mieten in Bayerns Münchner Kreis, wie z.B. in Neubiberg und Grünwald, vergleichsweise niedrige Leerstandsquoten, was nahelegt, dass auch in Gebieten mit Wohnraumknappheit noch Nachfrage besteht. Das unterstreicht die Komplexität der Analyse von Wohnungstrends in Deutschland, die nicht genau durch nationale Durchschnittswerte beschrieben werden können.