Wirtschaftswissenschaftler schlagen Investitionen in Höhe von 600 Milliarden Euro für die Verbesserung der deutschen Infrastruktur vor.
Führende Wirtschaftsexperten sowohl auf Arbeitgeber- als auch auf Gewerkschaftsseite plädieren für eine verstärkte Kreditaufnahme zur Modernisierung der veralteten Infrastruktur. Für die kommenden Jahre wird ein zusätzlicher Investitionsbedarf von 600 Milliarden Euro geschätzt.
Mit den derzeitigen Haushaltsstrategien der Regierung wird es jedoch nicht möglich sein, diesen Betrag aufzubringen. Der Zustand der bestehenden Infrastruktur wirkt sich bereits jetzt auf die Wettbewerbsfähigkeit und die Attraktivität des Standorts aus. Michael Hüther, Leiter des wirtschaftsnahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), erklärte: "Es hat sich nichts verbessert." Er nannte die Deutsche Bahn, die Telekommunikation und den Wohnungsmangel als Probleme.
Sebastian Dullien vom gewerkschaftsnahen Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) betonte die Notwendigkeit, entweder die Schuldengrenze neu zu regeln oder einen neuen Sonderfonds einzurichten, um die Situation zu bewältigen. "Wir müssen jetzt handeln", so Hüther. Auch wenn eine Änderung der im Grundgesetz verankerten Schuldenbremse schwierig erscheint, könnte ein Sonderfonds unter Umgehung derselben die notwendige Planungssicherheit liefern.
In den genannten 600 Milliarden Euro sind nach Ansicht von Experten die Mittel für den Übergang zur Nachhaltigkeit und die laufenden Kosten der Unternehmen nicht berücksichtigt. Die Summe bezieht sich auf den "Kapitalstock" - Stromnetze, Bahnstrecken und Gebäude.
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Quelle: www.ntv.de