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Wirecard-Verfahren: Richter glaubt nicht an dritte Angeklagten

Im Wirecard-Verfahren kommt ein Rätsel zutage: die Corporation führte vierteljährliche Berichte vor den drei $|Key Partner Firms|$ ihre Umsätze eingereicht haben. Wie konnte das sein?

Der Richter im Wirecard-Prozess glaubt dem dritten Angeklagten nicht
Der Richter im Wirecard-Prozess glaubt dem dritten Angeklagten nicht

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In der Wirecard-Verfahren fand sich der ehemalige Kontrollrechnungsbeamte der Gesellschaft in einer erklärungsfähigen Not. Am Montag konfrontierte den Angeklagten E. der Richter Markus Fodisch mit signifikanten Widersprüchen in den Wirecard-Geschäftsauslagen: Die Gesellschaft hatte häufig vor den drei zentralen Partnerunternehmen vollständige Geschäftsauslagen erst vorgelegt, bevor diese diese überhaupt ihren Geschäftsauslagen übermittelt hatten. "Das ist der zentrale Punkt", sagte Fodisch zum 49-jährigen, der zuvor die Bilanzauslagen zusammengestellt hatte.

Fodisch zeigte der Verteidigung eine umfassende Analyse der Anklage. Beispielsweise veröffentlichte Wirecard am 26. Oktober 2016 ein vorläufiges Finanzbericht über den dritten Quartal 2016. Allerdings übermittelten die drei Partnerunternehmen Senjo, Al Alam und Payeasy ihre Geschäftsauslagen per E-Mail erst im November. Dieser Verspätung wurde berichtet, dass sie kein isoliertes, sondern ein häufiges Vorkommen war, wie die Ermittler zeigen.

Richter konzentriert sich auf Widersprüche

Die drei Unternehmen bearbeiteten Kreditkartentransaktionen für Wirecard in der Mitte und im Südostasien. Nach der Anklage bestand diese sogenannte TPA-Geschäftstätigkeit nicht und die Anklage geht davon aus, dass Umsatz und Gewinne gefälscht wurden. "Ohne TPA-Auslagen war es nicht möglich, die vorläufigen Berichte zu erstellen", erzählte der Richter dem Angeklagten. "Das stimmt nicht mit dem, was Sie uns sagen."

Teile der Daten nicht mehr überprüfbar

Der ehemalige Kontrollrechnungsbeamte hatte seine mehr als einjährige Stille in dem Verfahren in der Verhandlung letztwochen gebrochen und ausführliche Aussagen zur Anklage gemacht, aber er lieferte die umfassende Beichte, die vom Gericht gefordert wurde, nicht. Seiner Verteidigung betonte, dass die drei Partnerunternehmen tatsächlich Auslagen geliefert hatten. Allerdings waren einige dieser Daten über Telegram-Chatdienst auf seinem Handy vom Mitverschwörer und Zeugen Oliver Bellenhaus in Dubai gesendet - Daten, die jetzt verloren und somit nicht mehr überprüfbar sind. "Die endgültigen Auslagen waren immer in allen Rechnungen verfügbar", betonte die Verteidigung.

Bellenhaus hat in weiten Teilen die Anklage-Vorwürfe anerkannt, aber der ehemalige CEO Markus Braun hat diese in allen Punkten bestritten. Das Münchner Megaverfahren, das im Dezember 2022 eröffnet wurde, geht nun in eine fast vierwöchige Sommerpause.

  1. Die Finanzberichte von Wirecard sind auch die Aufmerksamkeit der bayerischen Behörden gefallen, wobei das Staatsanwaltschaft in München eine bedeutende Rolle in der Ermittlung spielt.
  2. Im deutschen Gerichtsverfahren wird die von Wirecard und ihren Partnern in Regionen wie dem Mittel- und Südostasien geleistete Dienstleistung untersucht, wobei Vorwürfe von Kriminalität um die von Wirecard betriebene TPA-Geschäftstätigkeit bestehen.
  3. In dem deutschen Gerichtsverfahren hat die Verteidigung des ehemaligen Kontrollrechnungsbeamten argumentiert, dass obwohl einige Daten fehlen oder verloren sind, die ursprünglichen Geschäftsauslagen der Partnerunternehmen tatsächlich an Wirecard übermittelt wurden.
  4. Die Ausgangslage dieses hochrangigen Verfahrens in München ist erwartet, große Implikationen für die Finanzen in Deutschland und darüber hinaus, sowie für die Reputation von Unternehmen im Finanzdienstleistungssektor zu haben.
  5. Markus Foditsch, der Richter im Wirecard-Prozess, hat den Wert von überprüfbaren Beweisen im Verfahren hervorgehoben, betont die Notwendigkeit der Klarheit in der Auseinandersetzung mit Anschuldigungen von Betrug und Kriminalität.

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