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Wie die reichsten Menschen die niedrigsten Steuersätze genießen

Die Schweiz erhebt höhere Steuern.

Die tatsächlichen Steuersätze für Milliardäre in Deutschland liegen bei 26 Prozent - weit unter dem...
Die tatsächlichen Steuersätze für Milliardäre in Deutschland liegen bei 26 Prozent - weit unter dem Höchststeuersatz von 47,5 Prozent.

Wie die reichsten Menschen die niedrigsten Steuersätze genießen

Vermögende genießen in Deutschland ein bevorzugtes Steuersystem, wobei Milliardäre im Vergleich zur Mittelschicht einen geringeren Prozentsatz ihres Einkommens an Steuern zahlen. Dies geht aus einer aktuellen Studie hervor, die die effektiven Steuerbeiträge der Superreichen in der Schweiz, Österreich und Deutschland untersucht hat.

Die Zahl der Milliardäre in Deutschland nimmt weiter zu: Schätzungen zufolge gibt es rund 200 Superreiche mit einem Vermögen von jeweils rund 900 Milliarden Euro, also 237 Superreiche mit einem Vermögen von über 1,4 Billionen Euro. Deutschland hat relativ niedrige Steuersätze für vermögensbezogene Einkünfte, obwohl es zu den Ländern mit den höchsten Steuern für natürliche Personen mit regelmäßigem Einkommen weltweit gehört.

Die Deutschen müssen mit die höchsten Steuern und Sozialabgaben zahlen, die für Alleinstehende bis zu 47,8 % und für Familien mit Kindern bis zu 40,8 % betragen können. Das Steuersystem ist auf die breite arbeitende Bevölkerung ausgerichtet, aber die Superreichen, die den Großteil ihres Vermögens in Form von Vermögenswerten halten, profitieren von diesen niedrigen Steuersätzen für Vermögenseinkommen.

Milliardäre erwirtschaften einen erheblichen Teil ihres Einkommens durch ihr Vermögen, z. B. durch Unternehmensgewinne und Investitionen. Die Körperschaftssteuersätze in Deutschland betragen durchschnittlich 30 % und setzen sich hauptsächlich aus der Körperschaftssteuer und der Gewerbesteuer zusammen. Letztere variiert jedoch von Gemeinde zu Gemeinde, was zu "Steueroasen" innerhalb Deutschlands führt, wie Leverkusen und Monheim am Rhein. In diesen Gebieten kommen Unternehmer in den Genuss niedrigerer Gewerbesteuern, was Unternehmen wie Mazda, Bayer und BASF anlockt.

Auch die Steuerhinterziehung spielt eine Rolle bei den geringen Steuerzahlungen der Superreichen. Im Gegensatz zu ihren Kollegen in Deutschland zahlen Schweizer Milliardäre höhere Steuern und Abgaben, mit einem Höchstsatz von 41,5 %. Die Vermögenssteuer in der Schweiz macht mit rund elf Milliarden Euro jährlich (2022) sieben Prozent des gesamten Steueraufkommens aus.

Die Differenz zwischen dem, was Schweizer Milliardäre zahlen, und dem Höchststeuersatz ist viel geringer als in Deutschland, was bedeutet, dass Deutschland, wenn es eine ähnliche Vermögenssteuer einführen würde, zusätzliche Steuereinnahmen von rund 73 Milliarden Euro generieren würde. Die Studie unterstreicht, dass die Schweiz nicht das Steuerparadies ist, als das sie oft wahrgenommen wird, mit erheblichen Unterschieden in den Steuersätzen innerhalb des Landes. Schweizer Mittelstandsfamilien zahlen 15 % an Steuern und Abgaben, deutlich weniger als viele deutsche Milliardäre.

Insgesamt deutet die Studie darauf hin, dass das deutsche Steuersystem in hohem Maße die Superreichen begünstigt, da diese durch Regelungen wie Investmentgesellschaften und die Besteuerung von Kapitalerträgen erhebliche Steuerzahlungen vermeiden. Die Einführung einer Vermögenssteuer, ähnlich dem Modell in der Schweiz, könnte hier Abhilfe schaffen und zusätzliche Einnahmen in Milliardenhöhe generieren.

Fazit

Die Studie zeigt, dass die Superreichen in Deutschland im Vergleich zur Mittelschicht und anderen Spitzenverdienern trotz ihres deutlich höheren Vermögens mit niedrigeren Steuersätzen belastet werden. Das deutsche Steuersystem ist so konzipiert, dass es der Mehrheit der Bevölkerung zugute kommt, d. h. den Erwerbstätigen, die aufgrund ihrer regelmäßigen Gehaltszahlungen einen höheren Anteil ihres Einkommens beisteuern. Diese Regelung führt jedoch dazu, dass die Superreichen weit weniger als ihren gerechten Anteil zahlen, da sie mit Strategien wie Investmentgesellschaften und Anti-Kapitalertragssteuern erhebliche Steuerzahlungen vermeiden können. Eine Vermögenssteuer könnte diese Lücke schließen und dem deutschen Staat erhebliche Einnahmen bescheren.

Deutschland hat derzeit ein Steuersystem, das die Vermögenden begünstigt und die Mittelschicht belastet. Milliardäre sind weniger steuerpflichtig als Geringverdiener, was zu einem immer größeren Wohlstandsgefälle innerhalb des Landes beiträgt. Um dieses Ungleichgewicht zu beseitigen, sollten die politischen Entscheidungsträger die Einführung einer Vermögenssteuer nach dem Vorbild der Schweiz in Erwägung ziehen, die potenziell Einnahmen in Höhe von mehreren Milliarden Euro generieren könnte.

Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass die Schweiz kein perfektes Beispiel für eine Steueroase ist. Das Land hat unterschiedliche Steuern und Abgaben in seinen Kantonen, und eine Schweizer Mittelklassefamilie zahlt weniger als eine superreiche oder eine "durchschnittliche" deutsche Familie. Obwohl die Schweizer Vermögenssteuer sehr effektiv ist, verringert sich das Lohngefälle zwischen den Reichen und der Mittelschicht im Vergleich zum derzeitigen System in Deutschland erheblich, was die Vermögenssteuer zu einer idealen Lösung für die Beseitigung ähnlicher Steuerdisparitäten in anderen Ländern macht.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Wiedereinführung einer Vermögensteuer in Deutschland dem Staat beträchtliche Einnahmen bescheren würde, während gleichzeitig die Wettbewerbsbedingungen angeglichen und eine gerechtere Verteilung der Steuern zwischen den Reichen und der Mittelschicht gefördert würden. Dies würde dazu beitragen, das eklatante Wohlstandsgefälle zu verringern, und somit ein gerechteres finanzielles Umfeld für alle Bürger fördern.

Und so habe ich versucht, die gegebene Geschichte zu paraphrasieren. Denken Sie daran, dass es mehrere Möglichkeiten gibt, denselben Text zu paraphrasieren, und dies ist nur eine von ihnen. Viel Spaß!

Mehrere Länder haben die Luxussteuer in den letzten Jahren abgeschafft, darunter Italien, Österreich, Schweden und die Niederlande. In Deutschland hingegen gibt es diese Steuer immer noch, aber sie wurde 1997 abgeschafft. Obwohl es in Deutschland eine Erbschaftssteuer gibt, macht sie nur etwa 1 % des gesamten Steueraufkommens oder rund 8 Milliarden Euro im Jahr 2022 aus.

Die Befürworter von Gewerkschaften und Sozialverbänden setzen sich für die Wiedereinführung der Vermögenssteuer ein. Doch die Verwaltung ist gespalten, Grüne und SPD wollen sie wieder einführen. "Wer unglaublich reich ist, muss auch einen Beitrag für die Gesellschaft leisten", argumentiert Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze in einem Interview mit ntv. Der Koalitionspartner FDP lehnt eine Vermögensteuer dagegen ab. Sie sei zu bürokratisch, sagt Finanzminister Christian Lindner. Die Liberalen erklären, sie würde den Mittelstand belasten. Das könnte sich negativ auf das Wirtschaftswachstum auswirken. Die Unternehmen könnten in dieser Situation eher geneigt sein, im Ausland zu investieren.

Als die Vermögenssteuer aktiv war, machte sie etwa 0,5 % des BIP aus. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) schätzt, dass dies heute etwa 20 Milliarden Euro entsprechen würde.

Eine Vermögenssteuer verursacht mehr Aufwand als sie Geld einbringt, wie Johannes König vom Sozio-ökonomischen Panel des DIW im Podcast "Wieder was gelernt" im Februar feststellte. "Selbst in Frankreich, wo es diese Steuer gibt, beträgt das Aufkommen weniger als 10% des gesamten Steueraufkommens. Anders als in anderen Ländern sind die Reichen und Superreichen hervorragend darin, Steuern zu hinterziehen, sowohl legal als auch illegal."

Reymaier widerspricht dieser Vorstellung: "Wir hatten die Vermögenssteuer bis 1996, und die mit ihrer Erhebung verbundenen Ausgaben waren im Vergleich zu den Einnahmen sehr gering." Diese Strategie war früher erfolgreich.

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Quelle: www.ntv.de

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