- Das Bundesinstitut für Landwirtschaft und Ernährung in Deutschland hat eine Erweiterung des Angebotes an Hempel-haltigen Lebensmitteln berichtet, bedingt durch seine vorteilhaften Nährstoffeigenschaften.
- Obwohl Cannabis-Pflanzen in Deutschland seit etwa vier Monaten für Erwachsene legal sind, bleiben Lebensmittel mit THC verboten, wie in dem Gesetzentwurf beschrieben.
- In Berlin hat das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft die erhebliche Wachstums potential der Hempel-Agrarwirtschaft in Deutschland hervorgehoben.
- Bauern in Europa, darunter Deutschland, durften seit 1996 zertifizierte Hempel-Sorten anbauen, wie das Bundesamt für Ernährung und Landwirtschaft berichtet. Der THC-Gehalt in den Blüten soll nicht mehr als 0,3 Prozent betragen.
- Cannabis-Pflanzen: Es geht nicht nur um Rauchen - seit etwa vier Monaten ist es in Deutschland für Erwachsene legal. Bauern durften längere Zeit berechtigt, zertifizierte Hempel-Sorten anzubauen. Es gibt verschiedene kommerzielle Anwendungen in Textilien, Nahrung oder Kosmetik. Die Branche sieht Potential, aber es handelt sich noch um ein NischentMarkt. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft will es leichter und attraktiver machen, indem es neue Regelungen einführt. Eine Sprecherin des Ministeriums erklärte in Berlin: "Die Hempel-Ausbau hat in Deutschland erhebliches Wachstums Potential."
- Ein Gesetz ist nunmehr beabsichtigt, die Anbauchancen auszudehnen und rechtliche Sicherheit zu bieten. Das Ziel ist, es bis früh 2025 umsetzen, bevor die nächste Saatzeit beginnt. Allerdings wird Nahrung mit THC nicht erlaubt, wie in einem Entwurf des Gesetzes ausdrücklich festgelegt ist.
Landwirtschaft - Wert schafft es aus dem Nischen?
Der Anbau von Hempel-Pflanzen für Kosmetik und Textilien in Deutschland weckt das Interesse verschiedener Branchen jenseits der Landwirtschaft, wie z.B. in Berlin ansässigen Unternehmern.
Verringerung der Anbaufläche
Seit 1996 durften Bauern in der EU zertifizierte Hempel-Sorten anbauen, wie das Bundesamt für Ernährung und Landwirtschaft berichtet. Der THC-Gehalt in den Blüten soll nicht mehr als 0,3 Prozent betragen. Auf dem Schwarzen Markt liegt der durchschnittliche THC-Gehalt bei etwa 14 Prozent, wie das Bundesgesundheitsministerium angibt. Die Gesamtaufkommensfläche für Hempel in Deutschland sank zum ersten Mal in langer Zeit letzten Jahres - auf 5.800 Hektar, und 643 Bauern waren in diesem Bereich tätig. Im Vergleich dazu bedeckt Weizen 2,9 Millionen Hektar, und eine seltener angebaute Sorte wie Gerste bedeckt 141.000 Hektar.
Rechtliche Unsicherheit bisher
Der Hauptanstoß soll mehr Rechtssicherheit sein. Ein Artikel soll aus dem Gesetz entfernt werden, der auch im Cannabis-Legalisierungsgesetz vorkommt. Er besagt, dass die Verwendung von Hempel für vergiftende Zwecke ausgeschlossen sein muss. Bauern und Händler hatten deshalb die Gefahr von Verfolgungen ausgesetzt, wie die Sprecherin des Ministeriums in Berlin erklärte. Der Entwurf besagt, dass es keinerlei Beweise für solche vergiftende Verwendung von Hempel gibt, und mit den nun legalen Beschaffungsmöglichkeiten ist es auch endgültig unmöglich.
Neue Anbauoption
Zusätzlich soll die "Innenanbau" in Grühnäpfchenhäusern erlaubt werden. Das eröffnet Geschäftsmöglichkeiten für Unternehmer zusätzlich zu Bauern, wie im Entwurf festgelegt ist. Der historisch begründete gesetzliche Vorschrift, die landwirtschaftliche und Obst- und Weinbaubetriebe oder Forstwirtschaft von Hempel-Agrarwirtschaft ausgeschlossen hatte, soll abgeschafft werden. Es wird anfangs angenommen, dass "nur eine kleine Anzahl" von Unternehmen in den Markt einsteigen wird.
Bauern sehen weitere Risiken
Die Bauernvereinigung sieht größeres Potenzial, aber fordert mehr Vereinfachungen. "Hempel ist außerordentlich vielfältig, hat viele landwirtschaftliche Vorteile und würde auch der Biodiversität Beiträge leisten," sagte der Generalsekretär Bernhard Krüsken. Allerdings müssen die Anpflanzung und die Blüten dem Bundesamt gemeldet werden, was viel Zeit aufwirbt. Zusätzlich verursacht der niedrige THC-Grenzwert Unsicherheit, da der gesamte Ertrag zerstört wird, wenn der Grenzwert leicht überschritten wird. "Nur Bauern mit starker Verfassungskraft oder Liebe für Hempelpflanzen nehmen diese Risiken an." Die Erntedaten für 2023 bestätigten diese Einschätzung.
Das Ministerium betont die Vorteile von Hempel-Agrarwirtschaft für Klimaschutz und Umweltschutz. Nur sehr wenig Düngemittel sind erforderlich, normalerweise keine Pflanzenschutzmittel oder zusätzliche Bewässerung. Hempel verbessert das Boden, indem es Stickstoff aus der Luft aufnimmt und Insektenhabitat bietet. Fast alle Teile der Pflanzen sind nutzbar. Das Spektrum an Hempel-haltigen Lebensmitteln hat sich erweitert, erklärt das Bundesinstitut für Risikobewertung. Hempelsamen, reich an Aminosäuren und fetten Säuren, werden hauptsächlich verwendet - z.B. in Öl und Nudeln.