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Weiches Wetter und schwache Konjunktur: Energieverbrauch sinkt

Deutschland hat in der ersten Hälfte des Jahres weniger Energie verbraucht als im Vorjahr. Fossile Brennstoffe haben weiter klar die Nase vorn.

Mineralöl machen mehr als ein Drittel des Energieverbrauchs in Deutschland in der ersten Hälfte von...
Mineralöl machen mehr als ein Drittel des Energieverbrauchs in Deutschland in der ersten Hälfte von 2024 aus.

- Weiches Wetter und schwache Konjunktur: Energieverbrauch sinkt

Energieverbrauch in Deutschland sank im ersten Halbjahr um 3.4 Prozent im Vergleich zum selben Zeitraum des Vorjahres, wie vorläufige Berechnungen der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AGEB) in ihrem jüngsten Quartalsbericht am Dienstag zeigten. Der Primärenergieverbrauch lag in den ersten sechs Monaten bei 5.428 Petajoule.

"Fast die Hälfte dieser Abnahme ist auf milderes Wetter zurückzuführen", sagte AGEB. Anpassungen für Wettereffekte hätten zu einem Rückgang von etwa 1.5 Prozent geführt. Das langsame Wirtschaftswachstum war ein weiterer Hauptgrund für den Rückgang. Allerdings hatte der Schaltjahrtag am 29. Februar einen verbrauchssteigernden Effekt.

Die berechnete Energiemenge entspricht 1.508 Terawattstunden in der Einheit Wattstunden. Zum Vergleich: Das Statistische Bundesamt meldete, dass 2023 insgesamt 450 Terawattstunden Strom in das Netz eingespeist wurden. Ein Terawattstunde entspricht einer Milliarde Kilowattstunden. Beispielsweise betrug der Stromverbrauch in Hamburg im Jahr 2023 rund 9,6 Terawattstunden.

Erdöl und Gas bleiben die wichtigsten Energieträger

Unter den Energiequellen hatte Mineralöl den größten Anteil am Primärenergieverbrauch von Januar bis Juni mit 35,3 Prozent. Naturgas machte 27,1 Prozent aus, Steinkohle 7,4 Prozent und Braunkohle 7,0 Prozent. Fossile Energieträger kamen somit auf insgesamt 76,8 Prozent. Im ersten Halbjahr 2023 lag dieser Wert noch bei 77,2 Prozent. Erneuerbare Energien trugen von Januar bis Juni 2024 (1. Halbjahr) 20,7 Prozent bei (1. Halbjahr 2023: 19,8 Prozent). Die restlichen Anteile bestehen mainly aus Stromimporten und Strom aus Müllverbrennung.

Die Statistiker sprachen von "deutlich sichtbaren Veränderungen in der Struktur des Energieverbrauchs". Insbesondere die weitere Reduzierung des Kohleverbrauchs hat wahrscheinlich zu einer Reduzierung der CO2-Emissionen von 17 Millionen Tonnen im ersten Halbjahr geführt. Zum Vergleich: Laut der deutschen Regierung wurden 2023 insgesamt rund 673 Millionen Tonnen Treibhausgase in Deutschland ausgestoßen.

Die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen besteht aus vier Wirtschaftsverbänden und vier Instituten, die sich mit energiewirtschaftlichen Forschungen befassen.

Die langsame wirtschaftliche Schwäche in Deutschland hat auch zum Rückgang des Energieverbrauchs beigetragen. Trotz des Anstiegs von Öl- und Gasverbrauch sank die insgesamt Abhängigkeit von fossilen Energieträgern leicht durch den Wachstum der Erneuerbaren Energien, was möglicherweise auf eine wirtschaftliche Schwäche zurückzuführen ist, die weniger Energiebedarf verursacht.

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