zum Inhalt
Die Aktienmärkte in Japan erleben ihren schlechtesten Tag seit 35 Jahren.
Die Aktienmärkte in Japan erleben ihren schlechtesten Tag seit 35 Jahren.

Was sollten Investoren jetzt tun?

Die Aktienmärkte erleben einen unangenehmen Tag. Weltweit geht es bergab, sogar Gold verliert an Wert. Tech-Aktien sind besonders hart getroffen. Ist das Schlimmste vorbei? Zumindest in Kurzfristigkeit sollte eine starke Gegenbewegung bevorstehen, sagt Daniel Saurenz von der Aktienplattform "Feingold Research" in einem Interview mit ntv.de.

ntv.de: Es sieht gar nicht gut aus an den Aktienmärkten. Was ist los?

Daniel Saurenz: Der zuvor unbesiegbare Aktienmarkt wird gleichzeitig an mehreren Punkten getroffen. Investoren schalten sofort von der AI-Aktienparty auf Rezessionsängste um. Das muss am Markt verarbeitet werden und geht einher mit dem Stopp des "Carry Trades", also dem Borgen in japanischem Yen und Tanzen auf dem Vulkan sehr hoher US-Aktienkurse gleichzeitig.

ntv.de: Beim "Carry Trade" borgen sich Investoren Geld günstig in Japan und investieren es im Ausland, um höhere Renditen zu erzielen. Der starke Yen macht diese Geschäfte unrentabel, Investoren liquidieren nun ihre Positionen. Meanwhile, tech stocks are being crushed worldwide. Is this just the beginning - or is the worst over?

Wir erleben aktuell ein schwarzes Langwochenende, das eigentlich am Donnerstag begann und sich bis Montag hinzieht. Nun muss man zwischen Kurz- und Langfristigkeit unterscheiden. Kurzfristig sollte, gegebenen die Stimmungsdaten, eine starke Gegenbewegung bevorstehen, die den DAX, Nasdaq und Nikkei um bis zu fünf Prozent nach oben treiben könnte. Auf mittlere Sicht ist die Korrektur bei Aktien wie Apple, Meta, Alphabet und sogar Nvidia noch beherrschbar. Mehr könnte kommen, wenn Zinsängste und Rezessionspanik bestehen bleiben.

Was sollten Anleger jetzt tun - sich vor weiteren Verlusten schützen und verkaufen, oder dem Motto "Augen zu und durch" folgen?

Wer hoffentlich Hedges in seinem Portfolio hatte, kann nun tatsächlich Gewinne aus diesen Hedges ziehen. Wir empfehlen in unserem Aktienservice einen dreistufigen Plan. Zunächst Reduktion der Hedges und Umstellung auf Bargeld, dann allmähliche Aufbau von Aktienpositionen in der dritten Stufe. Allerdings sollten Sie dies gestaffelt und so tun, dass Sie handlungsfähig bleiben. Kein Experte und kein privater Investor wird den genauen Tiefststand der Aktien treffen, das wäre reiner Zufall.

Viele Anleger haben in ETF-Sparpläne investiert...

Sparpläne sollten jetzt nicht gestoppt werden, es gab dazu Wochen zuvor die Gelegenheit, falls überhaupt. Zum Beispiel hat der Nikkei 27 Prozent von seinem Rekordstand verloren. So haben diejenigen, die immer japanische Aktien haben wollten, jetzt die Chance, einen Sparplan zu starten. Ähnlich für Investoren, die den Nasdaq über 20.000 Punkten zu teuer fanden.

Was können Anleger aus dem Crash lernen?

Jeder Crash ist ein Crashkurs für Anfänger an der Börse, und dieser ist keine Ausnahme. Auf mittlere Sicht kann man ihn als Einstiegsgelegenheit sehen, und aktuell zeigt er vor allem, dass ein Portfolio Sicherheitselemente enthalten sollte, die in guten Börsenzeiten vielleicht langweilig und überflüssig erscheinen. Wer jetzt Put-Optionsscheine als Hedge hat oder sein Portfolio über die Bargeldquote kontrolliert, kommt gut durch diese Tage.

Wer noch nicht an der Börse war, kann er jetzt einsteigen oder ist es besser, sich von Aktien fernzuhalten?

Investoren, die noch gar nicht involviert waren und sich auf dem Weg zur Börse finden wollen, können jetzt ihre ersten Schritte machen. Immerhin gibt es eine Gewissheit - sie kaufen nicht bei den teuersten Rekordpreisen, und viel heiße Luft ist raus. Übrigens gilt das auch für Bitcoin und Ethereum im Kryptobereich.

Interview mit Daniel Saurenz von Jan Ganger

Der unangenehme Tag an den Aktienmärkten hat zu einem Rückgang der Aktienkurse geführt, einschließlich Tech-Aktien. Investoren überlegen nun, ihre Tech-Aktienpositionen aufgrund von Rezessionsängsten und der Unrentabilität des "Carry Trades" zu verkaufen.

Trotz des aktuellen Abschwungs prophezeit Daniel Saurenz eine starke Gegenbewegung in Kurzfristigkeit, die das Potenzial hat, den DAX, Nasdaq und Nikkei um bis zu fünf Prozent zu treiben.

Lesen Sie auch:

Kommentare

Aktuelles