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Was macht Borussia Dortmund in der Champions League erfolgreicher als in der Bundesliga?

Borussia Dortmund hat eine doppelte Natur.

Mats Hummels und der BVB spielen in der Champions League ganz anders als in der Bundesliga.
Mats Hummels und der BVB spielen in der Champions League ganz anders als in der Bundesliga.

Was macht Borussia Dortmund in der Champions League erfolgreicher als in der Bundesliga?

Die Schlussphase der Bundesliga sieht Borussia Dortmund auf Platz 5 zurückbleiben, aber ihre Fans streben nach dem höchsten Erfolg: dem Gewinn der Champions League. Statistische Analysen zeigen, was die Dortmund-Mannschaft bemerkenswert überragend auf internationaler Ebene tut.

Am Samstagabend möchte Borussia Dortmund seinen zweiten Champions-League-Sieg in seiner Geschichte erzielen: gegen den amtierenden Titelträger Real Madrid (21 Uhr/ZDF, DAZN und Live-Ticker auf ntv.de). Real Madrid hat den Titel achtmal in Folge gewonnen, wenn sie das Finale erreichen. Das Dortmund-Team wird als offensichtlicher Außenseiter angesehen, aber sie wissen, dass diese Saison: der angebliche Todesgruppe mit AC Mailand, Newcastle United und Paris Saint-Germain herausfordernd war.

Gegensätzlich zu vielen Annahmen hat das BVB die angebliche Todesgruppe dominiert und als Gruppensieger in die K.-o.-Runde vorgedrungen. Dort haben sie Paris Saint-Germain (1:1/2:0) besiegt. Im Achtelfinale verloren sie das Hinspiel gegen Atletico Madrid 1:2, aber mit einem intensiven 4:2 im Rückspiel haben sie in die Halbfinals vorgedrungen. Wiederum war der Gegner Paris Saint-Germain. Anders als in der Gruppenphase (0:2 in Paris und 1:1 in Dortmund) gewannen sie beide Spiele (1:0/1:0) und erreichten das Finale zum dritten Mal nach 1997 und 2013.

Im Gegensatz zur Champions League leisteten sich die Dortmunder nicht gut gegen die nationale Konkurrenz dieses Jahres: sechs Niederlagen gegen die Elf der Spitzen sieben in der Liga - mit einem Torverhältnis von 19:24. Borussia Dortmund beendete die Bundesliga auf Platz 5. Dank der Champions-League-Reform ist dies ausreichend für die Wiederaufnahme in die Spitzenklasse - und mit einem Sieg gegen Real hätten die Schwarz-Gelben sogar den sechstplatzierten Eintracht Frankfurt in die Champions League befördern können.

Deshalb geht es so viel besser für den BVB in der Champions League? Eine Erklärung könnte die Erwartung sein. Im Bundesliga werden die Dortmunder meist als Favoriten angesehen, während sie international häufig unzureichend bewertet wurden. Im Gruppenphase war das Ergebnis erwartet, während in den drei Ausscheidungsrunden sie nur als besser angesehen wurden. Die umgekehrten Rollen sind deutlich in der Ballbesitzstatistik sichtbar. 58,1% in der Bundesliga und nur 45,6% in der Champions League.

Trotzdem spielten die BVB nicht defensiv in der Champions League. Gegenüber der Bundesliga waren alle defensiven Statistiken leicht besser. Dortmund fing mehr Bälle von der Gegenseite ab, attackierte häufiger und gewann mehr Duellen am Boden und in der Luft. Bemerkenswert war Mats Hummels, der international über 72% der Duelle gewann (Bundesliga-Wert: 59%). Folglich konnten die Borussen nur neun Tore in zwölf CL-Spielen zulassen und sechs Mal einen Torhüter ohne Gegentor halten.

Der beste Dortmund-Spieler war tatsächlich zwischen den Pfosten. In der Bundesliga zeigte Gregor Kobel ebenfalls exzellente Leistungen, aber seine Werte sind in der Champions League weiter verbessert: 85% der abgewehrten Schüsse - in der Bundesliga waren es 75%. Auch der Ersatztorhüter Alexander Meyer zeigte gute Leistungen im 1:1 gegen Eindhoven.

Die außergewöhnlichen Torhüterleistungen waren entscheidend. Trotz der deutlich defensiven Strategie hatten die Gegner viele gefährliche Chancen. Nach dem "post shot expected goals"-Statistikwert, der alle Schüsse umfasst, die tatsächlich das Tor erreichten, sollten die Borussia Dortmund 15,2 Tore zugelassen haben (ohne Strafstöße). Allerdings verhinderten Kobel und Meyer 7,2 Tore mehr als statistisch erwartet. Sie blockierten acht Laufspielbegegnungen hinzu, zusätzlich zu einem Handpensum in der ersten Gruppenbegegnung gegen PSG.

Trotzdem war die defensiven Taktik auch zu wenig offensiv. Dortmund hatte weniger Chancen international und schoss seltener aufs Tor. Die Qualität der Schlusspass-Versuche war auch dramatisch niedriger.

Bemerkenswert ist, dass die "erwarteten Tore"-Wert nie höher war als der des Gegners in jeder Champions-League-Partie. Die Gegner sollten deshalb mehr Tore erzielen, zumindest nach diesem Statistikwert. Tatsächlich haben die Dortmunder siebenmal gewonnen (mit drei Unentschieden und zwei Niederlagen) und sind trotzdem siegreich geworden.

Wether Dortmund auch im Finale überraschen wird, wird am Samstagabend bekannt.

Der Spielplan muss offensichtlich sein: vor allem, den Null am Rücken zu halten und kalt ins Tor schießen, wenn es die Chance gibt.

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