zum Inhalt

„Was als nächstes kommt, wird für die Kunden schwieriger“: GDL stimmt für weitere Streiks bei der Deutschen Bahn

Der Tarifkonflikt zwischen der Deutschen Bahn und der Lokführergewerkschaft GDL eskaliert weiter: Eine Mehrheit der Mitglieder befürwortet offen einen unbefristeten Streik. Kann GDL-Chef Weselski die Bahn in die Knie zwingen?

Bei der Deutschen Bahn wird es ab Januar möglicherweise häufiger zu Streikausschreibungen der GDL....aussiedlerbote.de
Bei der Deutschen Bahn wird es ab Januar möglicherweise häufiger zu Streikausschreibungen der GDL kommen.aussiedlerbote.de

Urabstimmung - „Was als nächstes kommt, wird für die Kunden schwieriger“: GDL stimmt für weitere Streiks bei der Deutschen Bahn

Der Deutschen Bahn drohen im nächsten Jahr tagelange Streiks und tausende Zugausfälle. Mitglieder der Lokführergewerkschaft GDL haben dafür gestimmt, den Weg für einen unbefristeten Streik freizumachen, wie GDL-Chef Claus Weselsky in Frankfurt am Main ankündigte. 97 % der stimmberechtigten Mitglieder stimmten zu. „Insgesamt haben unsere Kollegen ein klares Signal gesendet“, sagte Weselski zu den Ergebnissen. Ein unbefristeter Streik erfordert eine Zustimmung von 75 %. Die Wahlbeteiligung lag laut Weselski bei über 70 Prozent.

Starke Haltung zur Arbeitszeit

Die Gewerkschaft hatte kürzlich zugesagt, erst am 7. Januar einen Arbeitskonflikt anzustrengen, doch danach gab eine Abstimmung Weselski und seinen Mitgliedern die Möglichkeit, mehrere Tage lang bei der Eisenbahn zu streiken. Gewerkschaftsbosse erklärten: „Was jetzt kommt, wird stärker, nachhaltiger und schwieriger für die Kunden sein als bisherige Warnstreiks.“

GDL und Deutsche Bahn verhandeln erst seit Anfang November über ihren aktuellen Tarifstreit, gerieten aber schnell in Schwierigkeiten. Nach der zweiten Verhandlungsrunde erklärte Weselski die Verhandlungen für gescheitert und drängte anschließend auf eine Abstimmung unter den GDL-Mitgliedern.

Längster GDL-Streik dauerte 127 Stunden

Ein zentraler Knackpunkt im Konflikt ist die von der GDL geforderte Reduzierung der Wochenarbeitszeit für vollbezahlte Schichtarbeiter. Die Gewerkschaft will die Arbeitszeit von 38 auf 35 Stunden verkürzen. Die Bahn hielt dies unter anderem aus Gründen des Fachkräftemangels nicht für möglich. Darüber hinaus fordert die Gewerkschaft eine monatliche Erhöhung von 555 Euro sowie eine steuer- und steuerfreie Inflationsausgleichsprämie. Die Bahn hat sich unter anderem zu einer Erhöhung um 11 % verpflichtet, allerdings nur für 32 Monate.

Nach einer Streikabstimmung ist der Streik nicht mehr befristet.Weselski sagte kürzlich: „Wir sind sehr verantwortungsbewusst und werden nicht ewig streiken.“ Es werde aber keine 24-Stunden-Streiks mehr geben.

Mehrtägige Streiks waren in früheren Tarifverhandlungsperioden keine Seltenheit. Der bisher längste Streik bei der GDL-Bahn fand im Mai 2015 statt, mit einer Dauer von 127 Stunden (5 Tage plus 7 Stunden) im Fahrgastbereich und 138 Stunden (5 Tage plus 18 Stunden) im Güterverkehr. Allerdings handelte es sich zu diesem Zeitpunkt bereits um den achten Streik seit Beginn des Tarifkonflikts. Im Jahr 2021 streikte die GDL etwa fünf Tage lang.

Lesen Sie auch:

Quelle: www.stern.de

Kommentare

Aktuelles