Finanzen - Wärme, Gas, Strom: Was es bedeutet, ein sauberes Zuhause zu haben
Für viele Bürger und Unternehmen war die Ampelentscheidung am Heiligabend kein gutes Geschenk: Nach dem Haushaltsurteil des Bundesverfassungsgerichts musste die Union Milliarden aufbringen, um die Löcher zu stopfen. Es gab keine tiefgreifenden Einschnitte, insbesondere beim Sozialhaushalt. Gleichzeitig kann es jedoch zu erheblichen Belastungen bei Dingen wie Tanken und Strom kommen.
Allein im kommenden Jahr müssen die Koalitionspartner 17 Milliarden Euro aus dem Grundhaushalt und 12 Milliarden Euro aus Sondermitteln für Investitionen in den Klimaschutz und die moderne Wirtschaft aufbringen. Auch hier liegen die Förderprogramme auf Kurs: Bis 2027 sollen Ausgaben in Höhe von 45 Milliarden US-Dollar gestrichen werden. Traffic Light hat keine genaue Liste der Deaktivierungen bereitgestellt, einige Inhalte wurden jedoch entfernt.
Die Oppositionskoalition sagte, „massive Steuererhöhungen gehen zu Lasten der Bürger und der Wirtschaft.“ Andererseits gab das Finanzministerium bekannt, dass die Bürger ab Anfang dieses Jahres 15 Milliarden Euro an Einkommensteuererleichterungen erhalten werden. Der Subventionsabbau dient auch dem Ziel, die Produktionsstromtarife zu senken. Was die Vereinbarung für Verbraucher bedeutet:
Gas und Wärme werden teurer
Der Preis für Kohlendioxid zum Betanken und Heizen mit fossilen Brennstoffen wird steigen. Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und Finanzminister Christian Lindner (FDP) sagten, sie kehren zum alten Preispfad der großen Koalition zurück.
Das bedeutet, dass der CO2-Preis zum 1. Januar 2024 nicht wie bisher geplant auf 40 Euro pro Tonne steigen wird, sondern auf 45 Euro. Derzeit sind es 30 Euro. Die Koalition hat aufgrund der Energiekrise Pläne zur Erhöhung der CO2-Preise ab Anfang 2023 verschoben und weicht damit vom Preispfad der Vorgängerregierung aus EU und SPD ab.
Im Jahr 2025 soll der CO2-Preis auf 55 Euro steigen. Die daraus resultierenden Einnahmen fließen in den Klima- und Transformationsfonds, der Projekte wie den Klimaschutz finanziert. Das Bundesverfassungsgericht hat Mitte November 60 Milliarden Euro aus dem Fonds gestrichen. Höhere Preise bedeuten nun zusätzliche Einnahmen.
Laut ADAC müssen Nutzer von Benzinern aufgrund der schnelleren Preiserhöhungen mit einem Kostenanstieg von 1,4 Cent pro Liter rechnen. Insgesamt werden die Benzinpreise zum Jahresende um etwa 4,3 Cent pro Liter steigen. Dieselfahrer müssen im Vergleich zur ursprünglichen Regelung 1,6 Cent mehr zahlen, was bedeutet, dass Diesel pro Liter etwa 4,7 Cent teurer wird.
Nach Berechnungen des Vergleichsportals Verivox ist Erdgas 0,39 Cent pro Kilowattstunde und Heizöl 4,8 Cent pro Liter teurer. Eine Baureihe mit einem Wärmebedarf von 20.000 kWh kostet demnach pro Jahr zusätzlich 78 Euro für die Gasheizung und 96 Euro für die Ölheizung.
Die Strompreise steigen weiter
Auch Verbraucher und Unternehmen müssen sich auf steigende Strompreise einstellen. Der Grund: Geplante Netzkostenzuschüsse in Höhe von 5,5 Milliarden US-Dollar wurden gestrichen. Die Netzanschlussgebühr für Elektroautobahnen ist Teil des Strompreises. Wie der Übertragungsnetzbetreiber mitteilte, verdoppeln sich die Netzentgelte im Jahr 2024 auf durchschnittlich 6,43 Cent pro Kilowattstunde.
Der Stromautobahnbetreiber 50Hertz schätzt, dass dies für Haushaltskunden mit einem durchschnittlichen Jahresstromverbrauch von 3.500 kWh zu Mehrkosten von rund 60 Euro führen wird. Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag kritisierte, dass der starke Anstieg der Strompreise zu Beginn des neuen Jahres auch eine Gefahr für die Gesamtwirtschaft darstelle. Insbesondere für große Industrieunternehmen sind die Netzwerkkosten jedoch deutlich geringer.
Die Koalition hält auch an Plänen fest, die Steuern auf Strom für die Industrie zu senken. Das Urteil sieht vor, dass die nationale Preisbremse für Gas und Strom Ende dieses Jahres und nicht wie ursprünglich geplant Ende März ausläuft.
Die Förderung für Elektroautos endet vorzeitig
Die Regierung hat die Unterstützung für Elektrofahrzeuge bereits gekürzt und plant weitere Kürzungen. Harbeck sagte, die Liga hoffe, die Umweltprämien früher als ursprünglich geplant beenden zu können. Eigentlich soll die E-Kaufprämie im Jahr 2025 enden. Wann es enden würde, war zunächst unklar. Dies dürfte jedoch keine Auswirkungen auf bereits eingereichte Anträge haben.
Kunststoffe können teuer werden
Auch Produkte aus Kunststoff dürften teurer werden, da die Hersteller künftig Kunststoffsteuern an die EU selbst zahlen müssen, die bisher aus Steuereinnahmen abgezogen wurden. Das sind rund 1,4 Milliarden Euro. Hersteller können die Mehrkosten an den Endverbraucher weitergeben.
Das Finanzministerium betont, dass dies tatsächlich eine Entlastung für die Steuerzahler darstellt, da sie die Steuer nicht mehr selbst bezahlen müssen.
Inlandsflüge in Deutschland könnten teurer werden
Viele Umweltverbände betrachten die derzeitige Steuerbefreiung von Kerosin schon lange als klimaschädliche Subvention. Aus Quellen des Ministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz heißt es nun: „Wir werden künftig unter anderem eine Kerosinsteuer auf den nationalen Flugverkehr erheben.“ Das stärkt den Klimaschutz. Dies gilt angeblich nur für Flüge innerhalb Deutschlands und kann Auswirkungen auf die Flugpreise haben. Es scheint, dass innerhalb der Liga in dieser Angelegenheit noch keine endgültige Entscheidung getroffen wurde.
Der Bundesverband der Deutschen Luftfahrtindustrie kritisierte: „Seit der Epidemie ist Deutschland bei der Erholung des Luftverkehrs deutlich hinter fast alle anderen europäischen und außereuropäischen Länder zurückgefallen.“ Kosten für den Zubringerverkehr zu deutschen Drehkreuzen seien keine gute Idee. Es leitet den Verkehr in europäische und internationale Länder um.
Steuerliche Anreize für Landwirte sollten abgeschafft werden
Traffic Light will außerdem die Steuererleichterungen für Land- und Forstwirte verkürzen. Derzeit können solche Unternehmen einen Teil der auf ihren Kraftstoffverbrauch gezahlten Energiesteuer erstattet bekommen. Darüber hinaus sind land- und forstwirtschaftliche Fahrzeuge von der Kfz-Steuer befreit.
Landwirtschaftsminister Cem Özdemir äußerte sich besorgt über das Potenzial für weitreichende Einsparungen. Der Grünen-Politiker sagte, er habe immer davor gewarnt, die Landwirtschaft unverhältnismäßig zu belasten. „Das wäre der Fall, wenn Agrardieselsubventionen und Kfz-Steuerbefreiungen abgeschafft würden, was meiner Meinung nach problematisch wäre. Es wäre ein Wettbewerbsnachteil gegenüber anderen Ländern, die ähnliche Subventionen anbieten.“
Was ist unerschütterlich Während der Verhandlungen machten sich viele Sorgen über Kürzungen im Sozialbereich. Doch diese fehlen mittlerweile weitgehend. Das Grundprogramm der Kinderfürsorge soll im Jahr 2025 starten. Außerdem wird es zum Jahresende eine Erhöhung der Bürgerzulagen geben. Berichten zufolge soll jedoch einer der Boni hier gestrichen werden. Der monatliche Zuschuss beträgt ca. 75 Euro für diejenigen, die an Maßnahmen teilnehmen, die ihnen gezielt dabei helfen, langfristig wieder in den Beruf einzusteigen.
Auch einige von Umweltverbänden als klimaschädlich eingestufte Subventionen bleiben bestehen. Dazu gehören beispielsweise Steuererleichterungen für Dieselkraftstoff und Dienstwagenzuschüsse, die Kritikern zufolge den Absatz großer Verbrennerautos ankurbeln und einkommensstärkeren Gruppen zugute kommen. Auch die Fahrtkostenpauschale bleibt davon unberührt.
Auch die Grundprinzipien ihres hart ausgehandelten Kompromisses zum Wärmegesetz rührt die Koalition nicht mehr, allerdings wird der sogenannte Tempobonus bei der Installation neuer klimafreundlicher Heizungen voraussichtlich nicht so hoch ausfallen wie geplant. Trotz der Haushaltskrise hat TrafficLight Subventionen in Milliardenhöhe für ostdeutsche Industrieprojekte beibehalten, darunter ein Intel-Chipwerk in der Nähe von Magdeburg und ein TSMC-Chipwerk in der Nähe von Dresden.
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Quelle: www.stern.de