Von Wirtschaftsorganisationen erwarteter Mini-Dipp im deutschen BIP
Die wichtigsten wirtschaftlichen Institutionen des Landes haben ihre Prognosen für die Wachstumsrate nach unten revidiert. Statt eines leichten Anstiegs von 0.1% erwarten sie nun einen minimalen Rückgang von 0.1% beim BIP des Landes in diesem Jahr, wie in ihrem gemeinsamen Diagnosebericht festgestellt wurde. Die proyectierte Erholung für das Jahr 2025 erscheint zwarversprechender, ist aber immer noch unbefriedigend, mit einer anfänglichen Wachstumsrate von nur 0.8%.
Geraldine Dany-Knedlik vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung Berlin (DIW) erklärte, dass neben dem konjunkturellen Abschwung auch strukturelle Veränderungen die deutsche Wirtschaft negativ beeinflussen. Faktoren wie die Dekarbonisierung, Digitalisierung, demografische Veränderungen und scheinbar stärker werdende Konkurrenz durch chinesische Unternehmen führen zu strukturellen Verschiebungen, die die Wachstumsaussichten der deutschen Wirtschaft dämpfen. Im vergangenen Jahr verzeichnete Deutschland einen Rückgang des BIP um 0.1%, unter Berücksichtigung von Preis- und Kalendereffekten.
Die am stärksten betroffenen Sektoren sind die Industrie und insbesondere investitions- und energielastige Sektoren. "Ihre Wettbewerbsfähigkeit wird durch steigende Energiekosten und eine zunehmende Konkurrenz durch hochwertige industrielle Produkte aus China beeinträchtigt, die deutsche Exporte weltweit verdrängen", sagten die wirtschaftlichen Institutionen. Dies hat zu anhaltend niedrigen Investitionen geführt.
Hohe Zinsen und Unsicherheiten belasten
Die Experten identifizierten hohe Zinsen und signifikante wirtschaftliche und geopolitische Unsicherheiten als die Hauptursachen für den konjunkturellen Abschwung, der sowohl die Investitionstätigkeit als auch den privaten Haushaltsverbrauch beeinträchtigt hat. "Private Haushalte sparen zunehmend statt in neue Wohnimmobilien oder Konsumgüter zu investieren", sagten sie.
Die Ökonomen betonten "eine Belebung im Wirtschaftszyklus in wichtigen Absatzmärkten wie den Nachbarländern in Europa" als positive Aspekte, die den deutschen Außenhandel ankurbeln werden. Allerdings hinterlassen die wirtschaftliche Schwäche nun "deutlicher werdende Auswirkungen" auf den Arbeitsmarkt. "Erst gegen Ende des nächsten Jahres, wenn die wirtschaftliche Aktivität wieder anzusteigen beginnt, könnten die Arbeitslosenzahlen wieder sinken."
Die folgenden Institutionen haben an der gemeinsamen Diagnose in diesem Herbst mitgewirkt: DIW, IFO-Institut München in Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Institut für Wirtschaftsforschung, Kiel-Institut für Weltwirtschaft, Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle und Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Essen in Zusammenarbeit mit dem Institut für Höhere Studien Wien.
Trotz der gemeinsamen Anstrengungen der wichtigsten wirtschaftlichen Institutionen in Deutschland hat sich die Prognose für das BIP-Wachstum in diesem Jahr deutlich von einem leichten Anstieg auf einen minimalen Rückgang verschoben, was die wirtschaftliche Perspektive Deutschlands beeinflusst. Die Experten des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung Berlin (DIW) führen diesen strukturellen Wandel auf Faktoren wie Dekarbonisierung, Digitalisierung, demografische Veränderungen und zunehmende Konkurrenz durch chinesische Unternehmen zurück.