Vertuscht Felix Sturm wieder Dopingthemen?
Profiboxer Felix Sturm wird in diesem Frühjahr wegen Dopingverstößen und anderen Vorwürfen eine Haftstrafe verbüßen. Nun deutet ein ARD-Bericht darauf hin, dass der ehemalige Weltmeister seinen Dopingstatus durch Infusionen verschleiert hat. Die Nationale Anti-Doping-Agentur hat die Staatsanwaltschaft vorgeladen.
Die Nationale Anti-Doping-Agentur (NADA) hat die Staatsanwaltschaft darüber informiert, dass dem Profiboxer Felix Sturm (44) möglicherweise die Verwendung von Infusionen verboten wird. Das bestätigte NADA-Chef Lars Mortsiefer dem Sportinformationsdienst.
„Nach der Ausstrahlung der ARD-Reportage ‚Infusion: Instagram-Foto bringt Boxer Sturm in Schwierigkeiten‘ wurde gemäß den Anti-Doping-Gesetzen der Sachverhalt an die zuständige Staatsanwaltschaft weitergeleitet“, erklärte Motsifer. Dabei handelt es sich um eine sogenannte Informationsmitteilung an die Staatsanwaltschaft Düsseldorf. Nun wird entschieden, wie es weitergeht.
ARD-Sport veröffentlichte am Sonntagabend einen Bericht. Ex-Weltmeister Sturm wurde kürzlich wegen Dopingverstößen und anderen Gründen öffentlich inhaftiert. Im Januar war in den sozialen Medien ein Foto zu sehen, auf dem zu sehen war, wie er von einem Physiotherapeuten und Heilpraktiker Infusionen erhielt. Seine Klinik veröffentlichte das Foto und die ARD befragte die NADA zu dem Vorfall.
Welchen Einfluss hat das Sportrecht auf Sturm?
Leistungssportlern ist die Infusion von mehr als 100 ml in 12 Stunden untersagt. Sie stehen auf der Verbotsliste der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA), weil sie Dopingsubstanzen im Körper maskieren können. Die Verbotsliste der WADA ist auch Grundlage der deutschen Anti-Doping-Gesetze. Ausnahmen gelten für Notfallbehandlungen oder Sondergenehmigungen.
Nach den Anti-Doping-Gesetzen drohen Sturm und seinen Vorgesetzten im Falle einer Anklage Geldstrafen oder bis zu drei Jahre Gefängnis. Sportrechtliche Konsequenzen muss Sturm wohl nicht befürchten, da sich der Deutsche Boxer-Bund (BDB) nicht an die WADA-Regeln hält. Infusionen werden in den Dopingbestimmungen des Verbandes nicht explizit erwähnt.
Laut sportschau.de bestätigte der Alternativarzt, der Sturms Infusion verabreichte, der ARD-Dopingredaktion vor Veröffentlichung des Artikels, dass Sturm 250 ml Kochsalzlösung, angeblich mit Vitamin C-Zusatz, erhalten habe.
Sturm gewann zuletzt Anfang Dezember ein Rückspiel gegen Sükrü Altay (nachdem er im ersten Aufeinandertreffen im Februar Punkte geholt hatte). Der ehemalige Weltmeister besiegte den fünf Jahre jüngeren Türken in Ludwigsburg durch technischen Knockout. im neunten der geplanten zehn Runden.
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Quelle: www.ntv.de